Baden‑Württemberg: Strom aus Photovoltaik legt um 15,4 Prozent zu – Strom aus Kernenergie um 7,4 Prozent

Im Jahr 2014 wurden in Baden‑Württemberg mit rund 60 783 Millionen Kilowattstunden 1,3 Prozent weniger Strom erzeugt als im Vorjahr. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes wurde der Strom zu 75,7 Prozent aus konventionellen Energieträgern und zu 24,3 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Während die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern um 1,9 Prozent zurückging, nahm diese bei den erneuerbaren Energieträgern leicht zu (+ 0,6 Prozent).

Die Stromerzeugung aus Kernenergie stieg 2014 um 7,4 Prozent an und erreichte damit einen Anteil von 35,5 Prozent am Strommix (2013: 32,7 Prozent). Die Erzeugung aus Steinkohle ging gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent zurück. Damit lag die Stromerzeugung aus Steinkohle noch 7 Prozent über dem Mittel der letzten 5 Jahre, nachdem sie 2013 ungewöhnlich stark angestiegen war (siehe Pressemitteilung vom 4. Dezember 2014). Mit einem Anteil von 29,5 Prozent ist die Steinkohle nach wie vor der zweitgrößte Energieträger im Strommix Baden‑Württembergs.

Die Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerke Baden‑Württembergs produzierten im Jahr 2014 witterungsbedingt 14,5 Prozent weniger Strom und erreichten daher nur einen Anteil von 7,9 Prozent am Strommix. Zuwächse gegenüber dem Vorjahr zeigten sich dagegen bei der Stromerzeugung aus Photovoltaik (+ 15,4 Prozent) und Biomasse (+ 6,2 Prozent). Die beiden Energieträger stehen mit einem Anteil von 7,6 Prozent bzw. 7,3 Prozent an zweiter und dritter Position der erneuerbaren Energieträger. Die Stromerzeugung aus Windkraft nahm gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent zu, ihr Anteil am Strommix lag 2014 wie in den Vorjahren bei 1,1 Prozent.

 

Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg seit 2012 nach Energieträgern*)
Energieträger 2012 2013 2014 Veränderung 2014 gegen 2013
Mill. kWh %
*) 2014 vorläufige Ergebnisse. Abweichungen in den Summen durch Rundungen.

1) Pumspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss, Abfall nicht biogen, Heizöl, Flüssiggas, Raffineriegas, Dieselkraftstoff, Petrolkoks, Braunkohlen und sonstige Energieträger.

2) Einschließlich natürlichen Zufluss aus Pumpspeicherwasserkraftwerken.

3) Biogas, feste und flüssige biogene Stoffe, Abfall biogen, Klärschlamm.

Kernenergie 21.905 20.120 21.602 +7,4
Steinkohle 16.678 20.043 17.940 −10,5
Erdgas 2.582 3.580 3.406 −4,8
Sonstige Energieträger1) 3.050 3.147 3.035 −3,6
Erneuerbare Energieträger zusammen 13.868 14.715 14.800 +0,6
davon
Laufwasser- und Speicherwasser2) 4.945 5.616 4.803 −14,5
Windkraft 666 667 679 +1,8
Photovoltaik 4.032 4.028 4.648 +15,4
Biomasse3) 4.034 4.207 4.466 +6,2
Sonstige erneuerbare Energieträger 191 197 204 +3,5
Insgesamt 58.083 61.605 60.783 −1,3
Anteile in Prozent
Kernenergie 37,7 32,7 35,5 x
Steinkohle 28,7 32,5 29,5 x
Erdgas 4,4 5,8 5,6 x
Sonstige Energieträger1) 5,3 5,1 5,0 x
Erneuerbare Energieträger zusammen 23,9 23,9 24,3 x
davon
Laufwasser- und Speicherwasser2) 8,5 9,1 7,9 x
Windkraft 1,1 1,1 1,1 x
Photovoltaik 6,9 6,5 7,6 x
Biomasse3) 6,9 6,8 7,3 x
Sonstige erneuerbare Energieträger 0,3 0,3 0,3 x
Insgesamt 100 100 100,0 x

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

 

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