Die deutsche Solarbranche investiert zunehmend in Forschung zur Artenvielfalt – ein richtiger Schritt, betont NABU-Energieexpertin Andrea Molkenthin-Kessler. „Die neue Studie zeigt: Solarparks können Lebensräume für Tiere bieten, wenn sie klug geplant und naturnah gestaltet werden. Solche Anlagen müssen keine artenarmen Industrieflächen sein. Werden vorhandene Strukturen erhalten oder gezielt neu angelegt, können Solarparks Rückzugsräume für verschiedene Vögel, Falter, Wildbienen, Amphibien oder Reptilien schaffen.“
Ein Automatismus sei das jedoch nicht, betont die NABU-Referentin: „Ob ein Solarpark tatsächlich der Biodiversität nützt, hängt maßgeblich davon ab, wie die Fläche zuvor genutzt wurde, wie sie konkret ausgestaltet ist und wie sie gepflegt wird.“ Verlässliche Aussagen zur Wirkung auf die Artenvielfalt erfordern nach Meinung des NABU systematische Vorher-Nachher-Vergleiche und den Blick auf benachbarte Flächen. Einzelne Artenfunde reichen nicht für eine belastbare Bewertung.
Was die Studie auch zeigt, ist, dass es für die Entwicklung naturfreundlicher Solarparks nicht ausreicht, die für eine Erneuerbare-Energien-Gesetz-Förderung notwendigen drei Mindestkriterien zu erfüllen. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit Mindeststandards verbindlich erreicht werden, die auch für Anlagen gelten, die ohne Förderung errichtet werden.
Molkenthin-Kessler: „Für eine naturverträgliche Energiewende muss der Naturschutz bei Planung, Bau, Betrieb und Rückbau von Solarparks in Zukunft stets aktiv mitgedacht werden. Der NABU Baden-Württemberg berät und unterstützt Politik, Kommunen und Unternehmen dabei fachlich.“
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PM NABU Baden-Württemberg