Im Rahmen eines neuen Förderprogramms investiert das Land sieben Millionen Euro in biologisches Recycling von Kohlenstoffdioxid aus der Abluft von Unternehmen.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft fördert die Errichtung und Umsetzung von Demonstrations- und Pilotanlagen zum Rohstoff- und Kohlenstoffdioxid (CO2)-Recycling aus Abgas und Abluft unter Einsatz biologischer und biohybrider Technologien. Dafür wurde jetzt ein neues Förderprogramm veröffentlicht. Anträge können ab sofort eingereicht werden.
Innovative Lösungen zum Kohlenstoffrecycling aus CO2
„Es wird zunehmend klar, dass wir um technische Lösungen zum Kohlenstoffrecycling aus CO2 nicht herumkommen, wenn wir einerseits die Treibhausgasemissionen reduzieren und andererseits die Versorgung der Industrie mit hochwertigen Kohlenstoffverbindungen sicherstellen wollen“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker. „Einen ersten Grundstein dafür haben wir mit dem kürzlich verabschiedeten Positionspapier zum Carbon Management gelegt. Mit dem jetzt ausgeschriebenen Förderprogramm füllen wir die Strategie mit Leben und unterstützen die Unternehmen im Land bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen für das biologische Recycling von CO2.“
Ziel des Förderprogramms
Die geförderten Projekte sollen erproben, wie mit biologischen Verfahren CO2 aus unvermeidbaren Abgasen von Unternehmen aufgefangen und wieder als Rohstoff nutzbar gemacht werden kann (Carbon Capture and Utilisation – kurz: CCUBIO). Übergeordnetes Ziel des Förderprogramms ist neben der Reduktion des Ausstoßes klimaschädlicher Gase, insbesondere von CO2, auch deren Aufbereitung zu neuen Produkten oder Chemikalien. So soll die Entwicklung solcher Technologien zur Entwicklung eines geschlossenen, industriellen Kohlenstoff-Kreislaufs beitragen, welcher die künftige Rohstoffversorgung der chemischen Industrie sichert und neue Märkte für den Maschinen- und Anlagenbau im Bereich Klimaschutztechnologien eröffnet.
Walker betont: „Wir unterstützen unsere Unternehmen im Land gezielt bei der Entwicklung von innovativen Lösungen auf ihrem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Mit den Projekten wollen wir die Vorreiterrolle Baden-Württembergs in der industriellen Bioökonomie und im Bereich GreenTech stärken und zeigen, dass Unternehmen mit aktivem Klimaschutz neue Geschäftsfelder erschließen können.“
Zahlen, Daten, Fakten
- Ein Antrag auf Förderung kann bis zum 14. März 2025 bei der L-Bank eingereicht werden.
- Das Förderprogramm richtet sich an Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und andere Institutionen sowie Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts.
- Es stehen insgesamt rund sieben Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE).
- Die Förderung dient der Umsetzung der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie.
- Das Land Baden-Württemberg hat am 15. Oktober 2024 ein Positionspapier zum Carbon Management veröffentlicht.
PM Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft