Gutachtens Masterplan Mittelstand – Präsident Erbe: Analyse beleuchtet gut die Stärken heimischer KMU – sie zeigt aber insbesondere, wo bei Problemen für den Mittelstand dringend politisch Hand angelegt werden muss

Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), betont mit Blick auf das Gutachten: „Die Analyse ist ein erster wichtiger Schritt. Denn blicke ich nur auf unsere gerade ausgewerteten Konjunkturergebnisse, sind wir zweifellos in der Rezession angekommen. Da kommt das Gutachten zur rechten Zeit, denn das darf so nicht weitergehen, wir müssen dringend und zwar GEMEINSAM handeln!“

Dass der Bürokratieabbau eines der dringendsten Handlungsfelder markiert, ist für die IHK-Organisation keine Überraschung – Bürokratiebelastungen werden uns fortlaufend von Betrieben im täglichen Kontakt gemeldet. Genauso in Gremien wie dem Normenkontrollrat und der Entlastungsallianz aufgearbeitet. Dazu Erbe: „Wir brauchen jetzt einen strukturellen Abbau, bislang sind wir häufig noch zu kleinteilig unterwegs. Dies muss das klare Ziel für das dritte Entlastungspaket des Landes sein.“

Darüber hinaus begrüßt der BWIHK-Präsident, dass das Thema Innovation, wie von den IHKs gefordert, großen Raum im Masterplan Mittelstand einnimmt: „Das zeigt, der Landespolitik ist die Bedeutung für Arbeitsplätze und Wohlstand sehr bewusst. Baden-Württemberg muss als Standort für unternehmerische Forschung und Entwicklung (FuE) wieder attraktiver werden, gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen.“ Hierfür brauche es weiter verbesserte Rahmenbedingungen, wofür das Papier gute Ansätze enthalte. Neben bewährten Elementen wie die Zuschussförderung könnten vor allem auch eine stärkere steuerliche Investitionsförderung oder das Umsetzen von Reallabor- und Sandbox-Formaten mit erleichterten rechtlichen- und organisatorischen Rahmenbedingungen zum Hebel für mehr Innovationen aus Baden-Württemberg werden.

In Sachen Gewerbeförderung unterstützt die IHK-Organisation die im Masterplan formulierten Ansätze und Ergebnisse. Vor allem vorgestellte Aktivitäten, die es zu intensivieren gilt, wie die Unternehmensnachfolge mehr in den Fokus zu rücken und zu unterstützen, die Förder-programme an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, das Angebot im Bereich des Wagniskapitals auszubauen und einen erleichterten Zugang zu Fördermittel zu schaffen, finden Zustimmung. „Zwingend erforderlich sehen wir auch die Anpassung des Gesetzes zur Mittelstandsförderung an die aktuellen Herausforderungen. Dabei sollte der gesetzliche Leitgedanke ‚Gründung und Entfaltung von selbständigen Existenzen der mittelständischen Wirtschaft erleichtern‘ im Fokus stehen“, ergänzt der BWIHK-Präsident.

Jetzt geht es nach Erbe um die zeitnahe Umsetzung, denn die relevanten Herausforderungen und Probleme seien benannt, die richtigen Handlungsempfehlungen abgeleitet: „Wir unterstützen die Task Force sehr gerne und jederzeit mit vollem Einsatz bei der Umsetzung der Maßnahmen und darüber hinaus auch in allen bereits bestehenden Gremien, die Themen des Gutachtens auf der Agenda haben. Es gilt jetzt vor allem, dabei richtig Fahrt aufzunehmen und zügig Ernte einzufahren.“

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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