Die Studie “Wer wird durch KI ersetzt? Die Auswirkungen von generativer KI” kommt zu dem Schluss, dass künstliche Intelligenz massive Auswirkungen auf Freiberufler hat. So geht aktuell die Zahl der Aufträge in den Bereichen Programmierung, Journalismus und Grafik zurück.
Die Einführung generativer KI birgt einerseits Potenzial für höheres Wirtschaftswachstum, stellt aber Freelancer auch vor große Herausforderungen. Vor allem digitale freiberufliche Tätigkeiten, die durch kurzfristige und flexible Arbeitsaufträge gekennzeichnet sind, sehen sich bereits dem wachsenden Einfluss der Automatisierung durch Generative KI-Technologien ausgesetzt.
So nimmt die Nachfrage nach einfach automatisierbaren Tätigkeiten um insgesamt 20,9 Prozent ab. Die Studie unterscheidet dabei zwischen Schreibarbeiten, Ingenieurtätigkeiten und Programmierung:
• So seien Auftragszahlen für leicht ersetzbare Arbeiten wie Schreib- oder Grafikarbeiten aufgrund der Einführung Generativer KI um 30,4 Prozent zurückgegangen.
• Bei Software-, App- und Web-Entwicklung betrug der Rückgang 20,6 Prozent.
• Freelance-Arbeiten im Grafikbereich zeigen einen Rückgang um 17,0 Prozent (Grafikdesign 18,5 Prozent, 3D-Modellierung 15,5 Prozent).
• Bei Ingenieurarbeiten belief sich der Rückgang auf 10,4 Prozent.
Basis der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist der AI Occupational Exposure Index (AIOE). Dieser misst, wie sehr Berufsfelder von Fortschritten der KI betroffen sind. Ein hoher Wert des Indexes weist auf hohe Auswirkungen von KI auf ein Berufsfeld hin. Umgekehrt haben Tätigkeiten, die eine physische Anwesenheit erfordern, einen geringen AIOE-Wert.
Bei verbleibenden Aufträgen steigen die Anforderungen, also die Komplexität der Aufträge, was dort zu einer 5,7 Prozent höheren Vergütung führt.
Freiberufler nutzen in zunehmendem Maße KI auch für die Erledigung ihrer Projekte. Interessanterweise scheinen weniger erfahrene Dienstleister besonders stark von der KI-Nutzung zu profitieren. So kann Generative KI möglicherweise sogar dazu beitragen, bestehende Ungleichheiten in der Vergütung zu verringern.
“ChatGPT sowie Bilderstellungs-KI-Tools haben den Freelance-Arbeitsmarkt in bestimmten Bereichen schnell aufgewirbelt: Weniger Aufträge, komplexere Tätigkeiten, aber auch höhere Auftragsbudgets waren die Folge. Generative KI steht erst am Anfang, die Arbeitswelt wird sich fortlaufend verändern. Fort- und Weiterbildung muss den sich abzeichnenden Strukturwandel abfedern.“, sagt Jonas Hannane, einer der drei Autoren der Studie.
PM Freelance-Market International GmbH