Die EU-Kommission hat heute die Ergebnisse des „Strategischen Dialogs Zukunft der EU-Landwirtschaft“ vorgestellt. Der Bericht soll laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einfließen in die geplante EU-Strategie für die Landwirtschaft und den Lebensmittelsektor, die innerhalb der ersten 100 Amtstage der neuen EU-Kommission vorgelegt werden soll. Kernfrage aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist, ob die EU-Kommission die direkten und indirekten Subventionen für klimaschädliche exportorientierte Fleisch- und Milchkonzerne endlich stoppt und die bisher pauschalen Subventionen ab 2028 ersetzt durch gezielte Prämien für Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
„Die EU-Kommission hat verstanden, dass die aktuell überwiegend pauschal gezahlten EU-Agrarsubventionen aus der Zeit gefallen sind. Vor allem Fleisch- und Milchindustrie profitieren, während agrarökologisch intakte Bauernhöfe oft keine kostendeckenden Preise erhalten. Das soll zum Glück künftig geändert werden. Zudem will Brüssel nachhaltigere Agrar- und Ernährungssysteme schaffen und Landwirte gegenüber Industrie und Supermärkten stärken. Das ist längst überfällig angesichts der Tatsache, dass rechnerisch rund 45 Milliarden der jährlichen 55 Milliarden Euro EU-Agrarsubventionen direkt oder indirekt zugunsten von Fleisch- und Milchkonzernen fließen. Die Exportfixierung der europäischen Fleisch- und Milchindustrie ist unvereinbar mit Klima-, Wasserschutz und fairen Erzeugerpreisen. Statt globaler Wettbewerbsfähigkeit muss die EU-Kommission die im Bericht adressierten, dringend notwendigen Klima- und Bodenschutzmaßnahmen zur Priorität der Förderpolitik erklären und einen gerechten, zukunftsfähigen Umgang mit Wasser sicherstellen. Dazu muss die Kommission noch deutlich mutiger werden und klimaschädliche Subventionen konsequent streichen.“
PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)