Konjunkturumfrage zeichnet sehr negatives Bild von der Lage in der M+E-Industrie: Die Probleme sind nicht neu – vielmehr haben sie eine Intensität erreicht, die den Standort Deutschland nachhaltig gefährdet

Mit Sorge blicken die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie (M+E) auf die Ergebnisse ihrer aktuellen Konjunkturumfrage. „Obwohl wir kein positives Ergebnis erwartet hatten, hat uns der negative Tenor der Rückmeldungen in unseren beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen doch überrascht“, kommentierte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Neckar-Fils des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Martin Peters, auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Mitgliederversammlung am Freitag in Esslingen.

Im Rahmen der Umfrage hatten 69 Prozent der in den Landkreisen Esslingen und Göppingen ansässigen Unternehmen angegeben, im Gesamtjahr 2024 mit einem schlechteren Auftragseingang als 2023 zu rechnen. Ein Drittel spricht von einer deutlichen Verschlechterung. Ebenso gehen 60 Prozent davon aus, dass sich ihre Produktion in Deutschland in diesem Jahr schlechter entwickeln wird. „Diese Erwartung, die wir auch in persönlichen Gesprächen und in unserer alltäglichen Arbeit wahrnehmen, hat Auswirkungen auf mittel- und langfristige Planungen. So geben 58 Prozent an, dass die Beschäftigung in diesem Jahr rückläufig sein wird“, sagte Peters.

Als Hauptgründe führten die Unternehmen hohe Arbeitskosten, überbordende Bürokratie und hohe Energiepreise an. „Diese Probleme sind nicht neu – vielmehr haben sie eine Intensität erreicht, die den Standort Deutschland und damit auch den Standort Baden-Württemberg nachhaltig gefährdet.“

Mit Besorgnis blickte der Vorsitzende auch auf die aktuell laufende Forderungsdiskussion der IG Metall für die im September beginnende Tarifrunde. Diese hatte in der vergangenen Woche eine Entgeltsteigerung von sieben Prozent gefordert. „Diese Forderung passt nicht zur Situation, in der sich ein großer Teil unserer Firmen aktuell befindet. Viele unserer Unternehmen wären schon durch eine annähernde Umsetzung dieser Forderung überfordert. Sie sehen gerade nicht, woher sie den Spielraum nehmen sollen, irgendetwas zu verteilen“, so Peters im Anschluss auf dem Sommerfest der Bezirksgruppe vor rund 90 geladenen Gästen.

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall mit Sitz in Stuttgart vertritt gemeinsam mit dem nicht tarifgebundenen Unternehmensverband Südwest e.V. die tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von über 1.550 Mitgliedsunternehmen der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie mit rund 660.000 Beschäftigten.

Die Bezirksgruppe Neckar-Fils ist eine von 13 Bezirksgruppen von Südwestmetall in Baden-Württemberg und betreut gemeinsam mit dem Unternehmensverband Südwest e.V. rund 205 Betriebe mit ca. 48.000 Beschäftigten in den Landkreisen Esslingen und Göppingen.

PM SÜDWESTMETALL Bezirksgruppe Neckar-Fils

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