Die Zahl der freiberuflichen Existenzgründungen in Baden-Württemberg ist gegenüber dem Jahr 2022 deutlich um 4,8 % auf rund 11.110 gestiegen, wie aus einer heute vorgestellten Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) hervorgeht. Damit war das Gründungsgeschehen in den Freien Berufen im Südwesten im Jahr 2023 wieder deutlich dynamischer als in den beiden Vorjahren 2021 und 2022, die von der Corona-Pandemie geprägt waren und jeweils nur minimale Zuwächse (0,2 %) verzeichneten. Auch im Vergleich zum Bundestrend (+1,7 %) fällt das Wachstum in Baden-Württemberg überdurchschnittlich aus.
Dazu Dr. Björn Demuth, Präsident des Landesverbandes der Freien Berufe Baden-Württemberg (LFB): „Die Nachfrage nach freiberuflichen Dienstleistungen ist ungebrochen hoch. Erfreulich ist, dass wieder mehr Freiberuflerinnen und Freiberufler den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Die hohen bürokratischen Belastungen, der zunehmende Nachwuchs- und Fachkräftemangel und ein insgesamt schwieriges wirtschaftspolitisches Umfeld belasten die Freien Berufe jedoch stark und gefährden die Versorgung. Die Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken in Baden-Württemberg brauchen mehr Freiräume und mehr Vertrauen seitens der Politik. Mehr als einen ganzen Arbeitstag pro Woche verbringen Freiberuflerinnen und Freiberufler im Durchschnitt nur mit bürokratischen Tätigkeiten. Das ist wertvolle Zeit, die für die Betreuung von Patienten, Mandanten und Kunden fehlt und viele junge Freiberuflerinnen und Freiberufler davon abhält, sich selbstständig zu machen. Das muss die Politik auch auf Landesebene stärker in den Blick nehmen.“
Die gesamte Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) finden Sie unter https://www.ifm-bonn.org/statistiken/gruendungen-und-unternehmensschliessungen/existenzgruendungen-in-den-freien-berufen
Landesverband der Freien Berufe Baden-Württemberg e.V.