Handwerk BW hat jetzt als erster Wirtschaftsverband Deutschlands einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem Standard des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) veröffentlicht. Nachhaltiges Handeln nimmt weiterhin an Bedeutung zu und trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen sehen sich immer mehr Betriebe und Organisationen in der Pflicht, das Thema zu bearbeiten. Der Handwerkstag will mit eigenen Erfahrungen Orientierungsgeber für seine Mitglieder und deren Mitgliedsbetriebe sein.
Für das Handwerk ist Nachhaltigkeit auf zwei Ebenen zentral: Die Betriebe sind wesentlicher Partner und Motor bei der praktischen Umsetzung der Klima- und Energiewende, sie müssen sich aber ebenso mit regulatorischen Anforderungen befassen. Zunehmend werden entsprechende Vorgaben bei der Vergabe von Krediten oder der Erteilung von Aufträgen gemacht.
„Nachhaltiges Handeln ist für das Handwerk in Baden-Württemberg kein Trend, sondern ein über Jahrhunderte gewachsener und bestimmender Bestandteil der Handwerksidentität. Das Handwerk schafft Werte, stellt langlebige Produkte her und installiert klimafreundliche Technologien. Es repariert, engagiert sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl und legt Wert auf regionale Lieferketten. Es ist also nur konsequent, wenn sich auch Handwerk BW als Interessenvertretung dieses Wirtschaftszweigs der Nachhaltigkeit verschreibt und selbst mit dem Vorlegen eines Nachhaltigkeitsberichts vorangeht “, kommentiert Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold.
Der Nachhaltigkeitsbericht soll den Grundstein für ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement im Verband legen. Handwerk BW leistet in verschiedenen Bereichen einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. Durch die Interessenvertretung in der Politik und als Multiplikator setzt Handwerk BW sich für die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) ein. Diese Prinzipien dienen Organisationen und Unternehmen weltweit als Orientierung für nachhaltiges Handeln. Dazu zählen beispielsweise bezahlbare und saubere Energie, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie hochwertige Bildung. So leistet der Verband konkrete Bildungsarbeit und setzt sich dabei für eine Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein.
Für Handwerksbetriebe lohne es sich ebenfalls, das Thema Nachhaltigkeit zu bearbeiten, so Verbandspräsident Reichhold: „Regulatorische Anforderungen haben zunehmend auch konkrete Auswirkungen auf die Arbeit unserer Betriebe. Sich frühzeitig zu informieren und Maßnahmen zu ergreifen, kann zudem handfeste Wettbewerbsvorteile bringen, bei Kunden und potenziellen Arbeitskräften. Betriebe mit umweltbewusster Betriebsführung können zusätzlich punkten und dabei oft noch Geld sparen, denn ressourcenschonendes Wirtschaften und vorsorgender Umweltschutz reduzieren Ausgaben und Risiken.“ Handwerk BW unterstützt mit verschiedenen Instrumenten die Betriebe bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, unter anderem innerhalb des Förderprogramms „Horizont Handwerk“ mit dem CO2-Bilanzierungstool „Klima-Ampel“.
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK):
Der DNK ist ein Transparenzstandard, der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelt wurde. Der Rat berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Der Rat verfolgt mit dem Nachhaltigkeitskodex das Ziel, eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu fördern. Der DNK bietet sowohl einen einfachen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung als auch eine Anschlussfähigkeit an Berichtspflichten. Die regelmäßige Berichterstattung macht die Entwicklung des Unternehmens im Zeitverlauf sichtbar. Um den DNK zu erfüllen, erstellen Anwenderunternehmen in der Datenbank eine Erklärung zu 20 DNK-Kriterien und den ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.
Den vollständigen Nachhaltigkeitsbericht von Handwerk BW finden Sie hier.
PM Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.