Den mittelständischen Betrieben im Kreis Göppingen fehlt es nach wie vor an qualifizierten Arbeitskräften. Unternehmer trafen sich deshalb in Geislingen mit Vertretern der Agentur für Arbeit und des Job-Centers, um Lösungsansätze zu erörtern, wie die vielen freien Stellen besetzt werden können. Der Austausch, vom Mittelstandsverband BVMW im Kreis initiiert, fand bereits zum zweiten Mal statt, wie BVMW-Chef Lothar Lehner unterstreicht.
BVMW-Kreisvorsitzender Lothar Lehner wie auch Tobias Krause, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Göppingen-Esslingen, hieß die Teilnehmer an dem Treffen willkommen. Erneut saßen zehn Unternehmer mit akuten Personalengpässen zehn Mitarbeitern der Arbeitsverwaltung gegenüber. Die Mittelständler zeichneten ein düsteres Bild ihrer Situation. Zum Teil warten sie trotz intensiver Suche seit mehr als zwei Jahren auf qualifizierte Bewerber. Für einige wird dabei fehlendes Personal auch immer mehr zur Existenzfrage.
Die Mitarbeiter von Agentur für Arbeit und Jobcenter zeigten den Unternehmern Möglichkeiten auf, gezielter und schneller an neue Mitarbeiter zu kommen. Unter bestimmten Voraussetzungen können sowohl Unternehmen als auch die im Betrieb Beschäftigte unterstützt werden – zum Beispiel, wenn es um die Qualifizierung von Personal mit besonderem Förderbedarf geht.
Eine finanzielle Förderung sei jeweils vom Angebot abhängig. So könne bei der Förderung der Ausbildung über die Einstiegsqualifizierung beispielsweise ein Zuschuss von 262 Euro monatlich bezahlt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Auszubildenden angepassten individuellen Förderunterricht erhalten, das Unternehmen erhält dann bei Organisation und Durchführung der Ausbildung eine Unterstützung.
Um Arbeitnehmer zu gewinnen, gibt es Maßnahmen wie den Eingliederungszuschuss, berufliche Weiterbildung, wie zum Beispiel IT-Kurse, oder bei praktischer Mitarbeit im Betrieb bei der der Unternehmer herausfinden kann, ob der Arbeitnehmer zur Firma passt. Besondere Förderprogramme gibt es auch für Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen einstellen. Schließlich können Weiterbildungsmaßnahmen, auch für geringqualifizierte Arbeitskräfte, staatlich gefördert werden.
Lothar Lehner und Tobias Krause zogen am Ende der Veranstaltung ein positives Fazit. Wenn auch die Arbeitsvermittler nicht spontan die freien Stellen besetzen können, so seien doch Wege aufgezeigt worden, möglicherweise schneller an Personal zu kommen. Der BVMW will die Begegnungen zwischen Unternehmern und Mitarbeitern der Agentur für Arbeit sowie Job-Centern fortsetzen.
Foto Tobias Krause, Agentur für Arbeit: zur Veröffentlichung freigeben
PM Lothar Lehner, Selbständiger Repräsentant des Mittelstand.BVMW e. V.
