Hygiene im Pflegeheim: Patienten und Mitarbeiter schützen

Im Gesundheitswesen ist Hygiene ein zentraler Aspekt, um Mitarbeiter und Personal zu schützen. Besonders im Pflegeheim sind die Bewohner besonders schutzbedürftig. Nahezu alle Einrichtungen haben daher ein umfassendes Hygienekonzept, welches der Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen vorbeugen soll. Dabei ist die Umsetzung in der Praxis aber nicht immer sichergestellt. Die dauerhaft hohe Belastung der Mitarbeiter stellt viele Einrichtungen nämlich vor Herausforderungen.

Funktion in Theorie und Praxis sicherstellen

Ein Rahmenhygieneplan ist jedem deutschen Pflegeheim zu finden. Dieser legt theoretisch fest, welche Maßnahmen im Bereich der Hygiene zu treffen sind. Dabei muss jedoch immer die Brücke zwischen Theorie und Praxis geschlagen werden. Viele Pflegeheime haben bereits seit Jahren mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Dies führt dazu, dass die Mitarbeiter unter dauerhaftem Stress leiden. Ist das Hygienekonzept nur schwer umzusetzen, kommt es in der Praxis häufig zu Schwachstellen. Findet sich ein Desinfektionsspender beispielsweise nicht vor jedem Zimmer, wird die Handhygiene in vielen Fällen vernachlässigt. Dies führt dazu, dass Keime und Bakterien auf Mitarbeiter und andere Patienten übertragen werden. Auch hinsichtlich der Reinigungsgeräte muss die praktische Funktionalität gegeben sein. Damit die hocheffiziente Fäkalienspüle ihren Zweck erfüllt, braucht es ausreichend viele Harnflaschen und Leibstühle. Vor allem während der Corona-Krise haben viele Einrichtungen hier noch einmal nachgeschärft und das eigene Hygienekonzept auf seine Praxistauglichkeit geprüft.

Besucher in die Verantwortung nehmen

In Pflegeheimen ist immer etwas los. Denn viele Menschen kommen in die Einrichtung, um ihre Liebsten zu besuchen. Gerne werden auch die Enkelkinder mit zu Besuch genommen. Dabei stellt jeder Besucher grundsätzlich ein Risiko für die Bewohner dar. Denn jede externe Person kann Keime, Bakterien und Viren einschleppen. Viele Besucher nehmen zudem die Hygienevorschriften nicht allzu ernst. Auf die Händedesinfektion wird daher gerne verzichtet. Auch Erkältungssymptome werden gerne ignoriert, wenn ein Besuch bei den Großeltern ansteht. Im Wohle der eigenen Angehörigen als auch der anderen Bewohner in der Pflegeeinrichtung sollten Besucher jedoch nur kerngesund in die Einrichtung kommen. Viele Bewohner im Pflegeheim haben ein geschwächtes Immunsystem oder bereits mit anderen Vorerkrankungen zu kämpfen. Da kann bereits eine simple Erkältung zur Härteprobe für den Körper werden. Viele Einrichtungen haben daher auch einen entsprechenden Maßnahmenkatalog für Besucher entwickelt. Verpflichtende Handdesinfektion am Eingang oder automatische Temperaturmessung vor dem Betreten haben sich auch nach der Covid-Pandemie etabliert.

Mitarbeiter schulen und sensibilisieren

Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen müssen in Hinblick auf die Hygiene laufend geschult und sensibilisiert werden. Kranke Angestellte sind ein Risiko für die gesamte Einrichtung und können Bakterien und Viren von einem Patienten zum nächsten tragen. Zudem fällt krankes Personal aus, was die Belastung für andere Mitarbeiter weiter erhöht. Im Bereich des Selbst- und Fremdschutzes steht vor allem die Händedesinfektion im Vordergrund.

Grundsätzlich sollte eine Händedesinfektion an folgenden Punkten stattfinden:

  • vor dem Kontakt mit dem Bewohner
  • vor aseptischen Tätigkeiten
  • nach dem Kontakt mit ansteckendem Material oder potenziell ansteckenden Flüssigkeiten
  • nach dem Bewohnerkontakt
  • nach dem Kontakt mit Oberflächen in der Nähe von kranken Personen

Physische Barrieren wie Einmalhandschuhe, Schürzen oder ein Mundschutz helfen zudem dabei, das Infektionsrisiko deutlich zu minimieren. Vor allem die persönliche Schutzausrüstung wird oft als lästig empfunden. Auch hier gilt es, das Pflegepersonal bestmöglich zu sensibilisieren und für den Einsatz der PSA zu motivieren.

PM

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