BWIHK-Präsident Erbe: Unsere Wirtschaft braucht MINT-Fachkräfte – konkrete Maßnahmen müssen schnell umgesetzt werden

Fehlende Fachkräfte sind in allen IHK-Befragungen immer eines der Top-Risiken für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Der IHK-Fachkräfte-monitor, der Angebots- und Nachfragepotenzial darstellt, zeigt: 2035 fehlen neben hunderttausenden Arbeitskräften aus der dualen Aus- und Weiterbildung auch etwa 74.000 Akademiker.

Davon sind fast 29.000 alleine aus den Ingenieurwissenschaften. „Natürlich ist dieser Umstand auch unserer Landesregierung bewusst und die Fachkräftesicherung steht auf den politischen Agenden. Allerdings fehlen mir von Seiten des Wissenschaftsministeriums konkrete Angaben zur Umsetzung der Maßnahmen, um den akademischen Fachkräftemangel im Ingenieursbereich auch zeitnah wirkungsvoll zu verringern“, betont Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) auf einen Vortrag von Dr. Hans J. Reiter, Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Der Ministerialdirektor stellte vergangenen Dienstag auf dem VDI-Forum „Ingenieure made in Baden-Württemberg“ stellvertretend für Ministerin Petra Olschowski die geplanten Tätigkeiten vor, blieb bei Aussagen zur Planung der Umsetzung jedoch vage. So solle »im nächsten Jahr« die Dachkampagne „Engineers for THE LÄND“ starten, man sei auch weiterhin an der Abschaffung der Studiengebühren für internationale Studierende aus Nicht-EU-Ländern interessiert. Zusätzlich sieht man im Ministerium noch Handlungsmöglichkeiten bei der Mobilisierung junger Frauen für Ingenieursstudiengänge. Diese sollten mit passgenauen Angeboten und Rollenvorbildern von weiblichen Professorinnen zukünftig besser angesprochen werden. Erbe begrüßt zwar die Aktivitäten des Ministeriums zur Gewinnung von MINT-Hochschulabsolventen im Grundsatz, kritisiert jedoch: „Damit unser Standort weiterhin zu den innovativsten Regionen der Welt gehören kann, müssen wir dem MINT-Fachkräftemangel, speziell im Ingenieursbereich zügig begegnen. Es gilt, alle Schritte möglichst rasch umzusetzen – dazu gehört die Abschaffung der Gebühren für internationale Studierende genauso wie die dringend nötige Attraktivitätssteigung von technischen Studiengängen. Konkrete Maßnahmen wurden bereits 2022 im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg unter Mitwirkung des BWIHK erarbeitet. Hier muss jetzt der Turbo eingelegt werden!“

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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