Die aktuelle Wirtschaftskrise wirkt sich auch auf die Chemie- und Pharmabranche aus. Unternehmen sollten deswegen frühzeitig Strategien entwickeln, um Umsatzeinbrüche möglichst zu verhindern oder abzufedern.
Die aktuelle Lage der Chemieindustrie
Deutschland galt jahrzehntelang als wichtiger Chemiestandort. Aktuell sieht es in der Branche jedoch schlecht aus. Für 2023 rechnet der Verband der chemischen Industrie (VCI) mit einem Umsatzrückgang von insgesamt 8 Prozent. Neben dem Umsatz mussten auch die Produktionszahlen reduziert werden. Mitverantwortlich für diese Entwicklung sind die Energiekrise und die Nachwehen der Coronapandemie.
Hohe Energiepreise lähmen die Unternehmen
Die Chemieindustrie gehört mit zu den energieintensivsten Branchen. Dementsprechend leidet sie besonders unter den gestiegenen Energiekosten. Vor allem die Gaspreise sind für viele Unternehmen eine große Last. Gleichzeitig ist die Nachfrage zurückgegangen, sodass Preiserhöhungen für Produkte schädlich sein können. Demzufolge fallen auch die Margen geringer aus. Gleichzeitig produzieren viele Unternehmen weniger als vorher.
Weniger Bedarf an chemischen Produkten
In der Wertschöpfungskette zahlreicher Produkte, die in Deutschland produziert werden, steht die Chemieindustrie an erster Stelle. Wenn zum Beispiel weniger Autos gekauft werden, kaufen die Automobilhersteller infolgedessen weniger Rohstoffe bei den Chemieunternehmen. Das Gleiche gilt für viele andere Branchen. Hinzu kommt, dass in einigen Betrieben noch hohe Lagerbestände vorherrschen. Sie haben während der Coronakrise vermehrt Produkte bei Chemieunternehmen gekauft und gehortet. Jetzt müssen sie diese Bestände erst einmal abbauen und brauchen bis auf Weiteres keine neue Ware.
Die Krise als Chance
Viele Unternehmen liebäugeln bereits mit dem Umzug ins Ausland. Der Wirtschaftsstandort Deutschland erscheint ihnen aufgrund der hohen Energiepreise nicht mehr lukrativ. Die Krise birgt aber auch Chancen. Unternehmen, die sich jetzt transformieren und flexibel auf die veränderte Situation am Markt reagieren, können mit der richtigen Strategie weiterhin bestehen und andere Wettbewerber überleben. Für die Ausarbeitung eines Transformationskonzepts kann ein Consulting in der Chemie durch eine erfahrene Unternehmensberatung hilfreich sein. Die Experten kennen die Branche und deren Bedürfnisse wie ihre Westentasche und können verschiedene Wege aus der Krise aufzeigen. In der Regel ist erst eine Kombination aus mehreren Maßnahmen zielführend.
Kosten senken und die Marge erhöhen
Eine Effizienzsteigerung lässt sich durch eine Analyse des aktuellen Systems und dessen Schwachstellen erreichen. Auch das Vorantreiben der Digitalisierung kann Kosten reduzieren und für schnellere Abläufe im Unternehmen sorgen. Dabei geht es nicht nur um die Strukturen in der Forschung und Produktion, sondern auch um die Verwaltungsprozesse. Diese lassen sich ebenfalls durch neue IT-Strukturen effizienter gestalten.
An den Markt anpassen
Die gesunkene Nachfrage bedeutet nicht, dass die Chemieindustrie nicht mehr gebraucht wird. Viele Produkte werden nach wie vor gekauft. Unternehmen sollten die individuelle Nachfrage analysieren und sich auf Produkte konzentrieren, die aufgrund geringer Verfügbarkeit weiterhin gefragt sind, weil sie nur von sehr wenigen Unternehmen angeboten werden. Generell kann die Besetzung einer Nische das Überleben sichern und hohe Umsatzeinbußen hoffentlich vermeiden. Andere Produkte, die kaum noch Ertrag bringen und die Kosten in die Höhe treiben, müssen möglicherweise abgestoßen werden.
PM