Warum Trading so beliebt ist

Nicht nur die klassischen Anlageformen in Aktien, Fonds, Lebensversicherungen und ähnliche Modelle werden in Deutschland immer beliebter. Zum traditionellen Vermögensaufbau mit Wertpapieren oder Immobilien tritt zunehmend eine aktive Form des Handels mit Wertpapieren: das Trading. Hier schlüpfen Privatpersonen gewissermaßen in die Rolle von Investoren, Investmentbankern oder Fondsmanagern, stellen sich selbst ein Portfolio an Werten zusammen und handeln nach ihrer eigenen Strategie, anstatt die Kapitalanlage Dritten zu überlassen.

Das Ziel ist der Aufbau eines passiven Vermögens, die Absicherung im Alter oder die Reduzierung der Arbeitszeit bis zu dem Punkt, an dem die erwirtschaftete Rendite ausreicht, um davon den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Für viele Trader ist aber auch die Tätigkeit an sich sehr reizvoll. Kurzfristige Investments, Wetten auf steigende oder fallende Kurse oder der Vergleich mit anderen Tradern versprechen Nervenkitzel und Spannung.

Trotz der zunehmenden Beliebtheit können sich viele nichts unter dem Begriff des Tradings vorstellen oder haben nur vage Vorstellungen von den gehandelten Papieren und den verwendeten Instrumenten. Dieser Artikel stellt einführende Informationen für Interessierte und zukünftige Trader bereit. Er ersetzt jedoch weder das Selbststudium noch ein fundierte Tradingausbildung (hier mehr Informationen).

Was ist Trading?

Trading ist eine Handelsaktivität, bei der Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Devisen, Rohstoffe oder Derivate mit dem Ziel des Gewinns kurzfristig gekauft und verkauft werden. Es ist eine Form des spekulativen Handels, bei dem Trader versuchen, von den Preisschwankungen der gehandelten Vermögenswerte zu profitieren. Das Hauptziel des Tradings ist es, durch den Kauf zu einem niedrigeren Preis und den Verkauf zu einem höheren Preis Gewinne zu erzielen. Zu diesem Zweck werden die Märkte intensiv beobachtet und Trends mithilfe von Software und Chartanalysen identifiziert.

Trading kann an verschiedenen Finanzmärkten stattfinden, darunter Aktienmärkte, Devisenmärkte, Rohstoffmärkte und Kryptowährungsmärkte. Der Zugang zum Trading erfolgt in der Regel über Online-Handelsplattformen beziehungsweise Broker, die den Händlern den direkten Zugriff auf die Märkte und die Ausführung von Trades ermöglichen. Ein Depot bei einem Broker ist daher die Voraussetzung, um am Handel an den Finanzmärkten teilzunehmen. Neben dem Zugang zu den Märkten und der Ausführung der Orders bieten Broker auch weitere Dienstleistungen, Analysetools oder fungieren im Falle von Derivaten gewissermaßen als Buchmacher.

Welche Wertpapiere oder Instrumente eignen sich für Einsteiger?

Für Einsteiger im Trading gibt es verschiedene Wertpapiere und Instrumente, die sich besonders gut eignen:

  1. Aktien: Der Aktienmarkt ist einer der bekanntesten Märkte für Einsteiger. Beim Aktienhandel kaufen und verkaufen Händler Anteile an Unternehmen. Es gibt eine Vielzahl von Aktien zur Auswahl, von etablierten Blue-Chip-Unternehmen bis hin zu kleineren Wachstumsunternehmen. Einsteiger können sich auf Unternehmen konzentrieren, deren Geschäftsmodelle sie verstehen und deren Aktienperformance sie verfolgen können.
  2. Exchange Traded Funds (ETFs): ETFs sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden. Sie bilden einen bestimmten Index, eine Branche oder eine Anlageklasse ab. ETFs bieten eine breite Diversifikation, da sie in der Regel in eine Vielzahl von Wertpapieren investieren. Einsteiger können mit ETFs von der Entwicklung ganzer Märkte profitieren, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen. Sie profitieren von der Risikostreuung der Fonds sowie von den vergleichsweise niedrigen Gebühren.
  3. Devisen (Forex): Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt und bietet eine hohe Liquidität. Beim Forex-Trading werden Währungen gegeneinander gehandelt. Einsteiger können mit kleinen Beträgen beginnen und von den Preisbewegungen verschiedener Währungspaare profitieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Devisenmarkt auch ein erhöhtes Risiko birgt, da er volatil sein kann.

Von sogenannten Hebeln und Wetten auf zukünftige Kursentwicklungen ist Anfängern eher abzuraten. Generell gilt: Hohe Renditen sind mit hohen Risiken verbunden und niemand sollte in Papiere investieren oder Instrumente verwenden, die man nicht voll und ganz verstanden hat. Bevor angehende Trader ihr eigenes Geld investieren, sollten sie sich daher umfassend informieren und zunächst mit einem kostenlosen Demokonto handeln, um die eigenen Kompetenzen und Vorlieben kennenzulernen.

Foto von Nicholas Cappello auf Unsplash

PM

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