Auf der heutigen digitalen Hauptversammlung der Deutsche-Bank-Tochter DWS hat Greenpeace in einem Redebeitrag sowohl CEO Stefan Hoops als auch den zukünftigen Aufsichtsrat dazu aufgefordert, das systematische Greenwashing der Fondsgesellschaft zu beenden. Greenpeace-Finanzexperte Mauricio Vargas hat zwei Gegenanträge eingereicht: Aufgrund der mangelhaften Umsetzung der versprochenen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzstrategie dürfen weder Vorstand noch Aufsichtsrat entlastet werden. Auch der Vergütungsbericht darf nicht angenommen werden. Finanzexperte Vargas sieht dabei vor allem die Deutsche Bank als Mehrheitseigner mit rund 80 Prozent der Aktien in der Pflicht.
„Der DWS-Vorstand hat vollmundig Klimaschutz versprochen und wenig eingelöst. Noch immer finanziert die Deutsche-Bank-Tochter mit ihren Investments in Öl, Gas und Kohle mehr Treibhausgasemissionen als alle anderen deutschen Fondsgesellschaften zusammen. Es ist eine Farce, wenn die DWS nun erst einmal prüfen will, ob eine Richtlinie für Geschäfte mit klimaschädlichen Öl- und Gasfirmen überhaupt notwendig sei.
Der DWS-Skandal ist ein Deutsche-Bank-Skandal! Das größte deutsche Bankhaus profitiert als Mehrheitseigner stillschweigend, statt die eigene Fondstochter auf Klimakurs zu bringen. Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss als Aktionär:in heute die Stimmabgabe als Zeichen gegen systematische Grünfärberei nutzen.”
Weitere Informationen:
Rede Dr. Mauricio Vargas auf DWS-Hauptversammlung
Gegenantrag, DWS-Vorstand und -Aufsichtsrat nicht zu entlasten
Gegenantrag, DWS-Vergütungsbericht nicht abzunehmen
5-Punkte-Plan für effektiven Klimaschutz bei der DWS
Kurzanalyse finanzierte Emissionen deutscher Fondsgesellschaften
Foto: Greenpeace-Aktivist:innen sind gestern der Deutschen Bank aufs Dach gestiegen und haben ein circa 100 Quadratmeter großes Banner entrollt mit der Forderung: “DWS verpflichten, Klima schützen”.
PM Greenpeace Deutschland e.V.