Detail Engineering bedingt erfolgreichen Anlagenbau

Bis aus der Idee für eine neue industrielle Anlage auch wirklich eine funktionierende Produktionsstätte wird, vergehen oft Jahre. Für Laien wirkt das manchmal absurd – was kann denn daran so lange dauern? Und selbst Unternehmer sind manchmal mit langen Wartezeiten unzufrieden und murren, obwohl sie die Komplexität eines solchen Projekts eigentlich überblicken sollten.

Es ist kein Wunder, dass zwischen einer Idee und der Eröffnung einer Anlage so viel Strecke liegt. Schon die Anlagenplanung nimmt viel Zeit in Anspruch. Das ist leichter zu verstehen, wenn Planung nicht nur das grobe Konzept umfasst, sondern die Entwicklung bis ins kleinste Detail. Das sogenannte Detail Engineering kann ein Grund dafür sein, dass Projekte ihre Zeit brauchen – aber es ist eben auch unabdingbar, um volle Funktionsfähigkeit zu ermöglichen.

Detail Engineering als Teil der Anlagenplanung

Die Anlagenplanung ist wichtig, um überhaupt ein Konzept zu kreieren. Manche Unternehmer haben große Pläne, aber kein Fachwissen. Somit können sie nicht einschätzen, was realisierbar ist und was nicht. Die Wahl des Standorts, die Größe der Anlage, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die potenziellen Kosten – all das sind Dinge, um die sich ein Anlagenplaner kümmert.

Ein Beispiel wäre die Statik von Gebäuden. Sie ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch vielen gesetzlichen und behördlichen Regeln unterworfen. Bei der Anlagenplanung wird versucht, diese Anforderungen und sinnvolle Konstruktionen für den spezifischen Arbeitszweck zu verbinden. Dafür braucht es unter anderem jahrelange Erfahrung bei der Umsetzung von behördlichen Regelungen.

Diese Arbeitsschritte sind wichtig, um Auftraggebern ein erstes Bild zu vermitteln. Doch im Hintergrund müssen schon unzählige kleine Rädchen in Gang gesetzt werden. Modelle werden entworfen, Materialien gesichtet und technische Umsetzung erprobt. Hier geht es ins Detail. Detail Engineering ist dafür da, die technischen Herausforderungen zu bewältigen und viele Prozesse aufeinander abzustimmen. Herausragende Anlagenplaner erledigen alles so gut, dass es keine Probleme gibt. Wird die Detailplanung schlecht angegangen, kommt es zu Verzögerungen und steigenden Kosten.

Diese Fachgebiete kommen zusammen

Detail Engineering ist vor allem für technische Spezifikationen zuständig. Hier ist am meisten Fachwissen nötig. Rohrleitungen, Kabel und die Position von Gebäuden auf einem Grundstück können großen Einfluss auf die Sicherheit, die Kosten und das alltägliche Arbeiten in der Anlage haben.

Sie müssen aber auch im Zusammenspiel funktionieren – und genau da reicht eine grobe Planung nicht aus. Dienstleister für Detail Engineering sind daher interdisziplinär aufgestellt. Hier kommen unter anderem Architekten, Bauingenieure, Elektrotechniker und Maschinenbauer zusammen. Bei fehlender Abstimmung kann es an mehreren Stellen zu Problemen kommen.

Die Baugenehmigung kann ausbleiben, wenn Auflagen nicht erfüllt werden. Während des Baus können sich verschiedene Unternehmen im Weg stehen. Im schlimmsten Fall kann so aneinander vorbei geredet werden, dass Anlagen gar nicht in Betrieb genommen werden können. Detail Engineers haben somit die anspruchsvolle Aufgabe, unzählige Anlagenteile und Beteiligte zu koordinieren.

Detail Engineering ist Expertenaufgabe

Als Anlagenplaner ist man ein Allrounder. Für das Detail Engineering kommt aber noch hinzu, dass Feinheiten und Nuancen im Fokus stehen sollten. Hier wird nämlich nicht nur geplant, sondern auch überwacht und begleitet. Denn Planung ist beim Anlagenbau nicht alles. Es wird immer Probleme geben, die nicht vorherzusehen waren.

Bodenbeschaffenheit, Messwertabweichungen, Materialschwächen, schlechte Arbeit einzelner Beteiligter – Detail Engineering ist nur effektiv, wenn die Pläne auch wirklich fachgerecht umgesetzt werden. Deshalb begleiten Dienstleister das Bauvorhaben meist auch noch nach der Planungsphase. Nur so können Probleme rechtzeitig erkannt werden, um Anpassungen vorzunehmen. Wer auf diese Leistung verzichtet, kann eine fertige Anlage besitzen, die aber nicht abgenommen wird oder nicht betriebsbereit ist.

PM

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