Handwerk fordert gute Bedingungen für den ländlichen Raum

Mehr digitale Infrastruktur, mehr wohnortnahe Schulstandorte, weniger bürokratische Hürden – das wünscht sich das Handwerk BW für den ländlichen Raum in Baden-Württemberg. Mit einer ausführlichen Stellungnahme zur Landesstrategie „Weiterentwicklung der ländlichen Räume“ hat sich der Handwerkstag bereits in die Debatte eingebracht. Heute hat der Handwerk BW-Beirat ein entsprechendes Positionspapier beschlossen.

„Rund jeder zweite Handwerksbetrieb im Land hat seinen Sitz im ländlichen Raum. Unsere Betriebe prägen dort die Wirtschaft, sind teils seit Generationen ansässig und schaffen zukunftssichere Arbeits- und Ausbildungsplätze. Daher nehmen wir gerne am Beteiligungsprozess zur Gesamtstrategie zur Entwicklung der ländlichen Räume teil und tragen dafür Sorge, dass das Handwerk besonders im Fokus ist“, erläutert Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold. Das Positionspapier geht besonders auf die Themen Fachkräftesicherung, Mobilität, Flächen- und Ansiedlungspolitik, Technologie, Nahversorgung und Bürokratieabbau ein.

Im Bereich der Fachkräftesicherung fordert Handwerk BW bessere Bedingungen für die Auszubildenden und auch die ausbildenden Betriebe im ländlichen Raum. Fehlende wohnortnahe Schulstandorte mindern die Attraktivität für die betroffenen Ausbildungsberufe entscheidend und wirken sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe und somit auch des Landkreises aus.

Zudem muss die digitale Infrastruktur weiter ausgebaut werden, nicht nur in Form von Breitband, sondern auch in Form von Mobilfunk. Wenn der Handwerker auf der Baustelle mit seinem Büro kommunizieren muss, liegen oft die Festnetzanschlüsse noch nicht. Handwerk BW schlägt hierzu Modellprojekte im ländlichen Raum vor, mit denen die tatsächliche Abdeckung schneller mobiler Verbindungen in der Fläche geprüft wird.

Eine weitere zentrale Aufgabe des Handwerks im ländlichen Raum ist die Nahversorgung. Wenn der Lebensmitteleinzelhandel kleinere Flächen nicht mehr bedienen will, übernehmen oft Bäckereien oder Fleischereien die Versorgung mit Lebensmitteln für den täglichen Bedarf. Aber auch Elektrotechniker, Augenoptiker oder Friseure versorgen die Kunden in den ländlichen Gebieten. Diese Vielfalt will das Handwerk erhalten.

Diese Betriebe müssten im ländlichen Raum gehalten werden. Das gehe nur, wenn Gründungen und Übernahmen unterstützt würden. Kleinere Städte und Gemeinden könnten sich mit ihren kleineren Verwaltungen leichter als mittelstandsfreundlich positionieren – diese Chance gelte es zu nutzen, so Reichhold.

 

PM Baden-Württembergischer-Handwerkstag e.V.

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