Green Space: Baden-Württemberg als Leuchtturm für die positive ökologische Wirkung von Weltraumtechnologie

Die Weltraumtechnik ebnet den Weg für eine grüne Wirtschaft. Die Satellitennavigation wird benötigt, um Felder präzise zu bestellen, die Effizienz von Lieferketten zu verbessern oder neue Mobilitätskonzepte umzusetzen. Die Erdbeobachtung liefert ständig neue Erkenntnisse über den Zustand der Erde. Viele Start-ups nutzen die Chancen der Weltraumtechnik, um grüne Geschäftsmodelle umzusetzen. „Baden-Württemberg soll zu einem Leuchtturm für die positiven ökologischen Auswirkungen der Raumfahrttechnologie werden“, zitiert Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, den Koalitionsvertrag des Landes anlässlich des „ESA BIC Green Space Start-up Summit“, bei dem vielversprechende Start-ups des Landes ausgezeichnet wurden. „New Space ist Green Space in Baden-Württemberg“, so Epp.

Weniger Pestizide durch Satellitennavigation

Das Start-up SAM-DIMENSION aus Stuttgart entwickelt ein Drohnenkamerasystem zur hochpräzisen Kartierung von Unkräutern im frühen Wachstumsstadium. „Bis zu 40 Hektar Ackerfläche kann die Drohne in einer Stunde analysieren. Bei der anschließenden Unkrautbekämpfung wird auf diese Daten zugegriffen. Der Einsatz von Pestiziden wird deutlich verringert, indem sie sehr zielgerichtet ausgebracht werden“, so Gründer Dr. Robin Mink. Der Jungunternehmer und ehemalige Wissenschaftler der Universität Hohenheim wurde dafür zum Galileo Master Baden-Württemberg gekürt. Den zweiten Platz belegt das Start-up Covadonga, das sich mit der Sicherheit im Schiffsverkehr beschäftigt.

Dritter beim Galileo Masters Baden-Württemberg wurde das Heidelberger Start-up Match Rider, das die Webplattform „Mobility DIY“ entwickelt hat, mit der Routen und Fahrpläne für verlässliche Mitfahrgelegenheiten entworfen werden.

Besserer Ökostromzugang durch Erdbeobachtung

Für Investitionsentscheidungen wird der Zugang zu erneuerbaren Energien immer wichtiger. Das Start-up SciNRGY verwendet Erdbeobachtungsbilder mit einer hohen räumlichen Auflösung und stellt damit detaillierte Prognosen zum Ökostromzugang von Firmenstandorten weltweit her. Für die in der Entwicklung befindliche Analyseplattform wurde Dr. Karl-Kiên Cao vom Stuttgarter DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme mit dem Copernicus Masters Baden-Württemberg ausgezeichnet. Während der Galileo Masters stets eine Innovation auszeichnet, die Satellitennavigation einsetzt, werden beim Copernicus Masters Entwicklungen prämiert, die die Möglichkeiten der Erdbeobachtungen nutzen.

Einhaltung von Ökostandards in der Lieferkette

Erstmals vergeben wurden beim „ESA BIC Green Space Start-up Summit“ die Green Space Awards. Das Reutlinger Start-up Xylene GmbH erhielt den Green Space Investors Award für eine Lösung, die die Einhaltung von Ökostandards über die gesamte Lieferkette garantiert. Das Start-up Klaus Space Transportation mit Sitz am Flughafen Baden-Baden freute sich über den Publikumspreis, dem Green Space Audiance Award. Spezielle Fallschirme sorgen dafür, dass Raketenbauteile sicher auf der Erde landen und wiederverwendet werden können.

ESA BIC in Baden-Württemberg

In die 23 Business Incubation Centre der europäischen Weltraumagentur ESA in gut 60 Städten in Europa werden pro Jahr etwa 250 Start-ups aufgenommen, zehn davon in Baden-Württemberg. Seit 2018 gibt es Standorte in Baden-Württemberg: einen in Friedrichshafen, angesiedelt bei Airbus, und einen in Reutlingen im Technologiepark Tübingen-Reutlingen (TTR). Die beiden Standorte des Landes bilden gemeinsam mit dem Standort Darmstadt das ESA BIC Hessen & Baden-Württemberg. Das ESA BIC in Baden-Württemberg und die Auszeichnungen zum Galileo und Copernicus Master des Landes werden organisiert von der IHK Reutlingen.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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