Die aktuellen Hochwasserschäden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen haben nicht nur unendlich viel Leid verursacht, sondern auch enorme Kosten.
Da es in Deutschland bisher keine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen gibt, ist das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV) davon überzeugt, dass sich ein Blick zum französischen Nachbarn lohnt. Ein kurzer Bericht des ZEV stellt die französische Elementarschaden-Pflichtversicherung vor und erklärt, welche Vorteile ein solches Modell auch für Deutschland bieten könnte.
Pflichtversicherung vor und erklärt, welche Vorteile ein solches Modell auch für Deutschland bieten könnte.
Die Diskussionen über die Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung sind nicht neu. Bereits 2015 hatte eine Arbeitsgruppe der Bundesregierung über einen solchen Ansatz debattiert. Eine Pflichtversicherung aber schließlich abgelehnt – wegen rechtlicher und tatsächlicher Bedenken.
Aktuell greifen Politiker und die Versicherungswirtschaft das Thema wieder auf. Das ZEV möchte dies zum Anlass nehmen, um auf die Regelungen in Frankreich aufmerksam zu machen, mit denen der deutsch-französische Verein bestens vertraut ist.
98 % der französischen Bevölkerung gegen Naturkatastrophen geschützt
In Frankreich ist eine Versicherung gegen Naturkatastrophen automatisch in der Gebäude- und Hausratversicherung enthalten. Die Folge: 98 % der französischen Bevölkerung sind gegen Unwetterkatastrophen versichert, und die Risiken können entsprechend auf die gesamte Bevölkerung verteilt werden. Die Versicherungsprämie bleibt somit auch für Verbraucher in Risikogebieten bezahlbar.
In Deutschland hingegen kann die jährliche Prämie einer solchen Versicherung für Hausbesitzer vierstellige Beträge erreichen – und das bei hohen Selbstbeteiligungen. Und wer in einem Risikogebiet wohnt, hat es häufig schwer, überhaupt einen Versicherungsschutz zu erhalten. Die Konsequenz: Nur 46 % aller Gebäude sind in Deutschland gegen Elementarschäden versichert. In Frankreich zahlt man also nicht nur weniger, man ist auch besser versichert.
Geschätzte Schäden in Höhe von 4 bis 5 Milliarden allein in NRW und RP
Laut Schätzungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sollen allein die diesjährigen Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Schäden in Höhe von 4 bis 5 Milliarden Euro verursacht haben. Die finanziellen Folgen trägt hauptsächlich der Staat.
Unser Bericht zeigt konkrete Alternativen zur aktuellen, rechtlich unbefriedigenden Situation in Deutschland. Er ist als pdf-Datei auf folgender Webseite abrufbar: Immobilie in Frankreich gegen Naturkatastrophen versichern
PM Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V.