Lieferando ist schon seit geraumer Zeit eine tolle und bequeme Möglichkeit, sich sein Lieblingsessen zu fast jeder Zeit liefern zu lassen. Für die Kunden ist es wirklich ein toller Service, der die Essensbeschaffung zur einfachsten Aufgabe der Welt macht. Aber wie sieht es mit den Radfahrern aus? Unter welchen Bedingungen müssen sie arbeiten und wie werden ihre Daten verarbeitet? In letzter Zeit ist dies zu einem wichtigen Thema geworden, und wir wollten mit eigenen Augen sehen, wie die tatsächliche Situation ist.
Ein Blick in das Unternehmen Lieferando
Dienste wie Lieferando müssen das DSGVO-Gesetz respektieren, so wie viele andere Spiele wie Book of Ra Deluxe oder Apps wie Facebook, Instagram und WhatsApp. Dabei werden sie genau überwacht und dürfen sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Während das bei den Kunden eine einfache und leicht zu verstehende Aufgabe ist, sieht es bei den Radfahrern etwas anders aus.
Lieferando gehört zum niederländischen multinationalen Unternehmen Just Eat Takeaway, dem größten Essenslieferdienst der Welt, der in 23 Ländern unter verschiedenen Namen tätig ist. Im Jahr 2018 kaufte es seinen Konkurrenten in Deutschland, Delivery Hero, der nur ein Jahr später mit einer Geldstrafe belegt wurde.
Wie sind die Erfahrungen der Radfahrer?
So läuft eine Lieferung in Berlin normalerweise ab. Das wichtigste Arbeitsmittel des Radfahrers ist die Scoober-App, die ihm die Adresse für die Essensabholung und die Lieferung gibt. Außerdem wird ihm eine genaue Route vorgegeben, der er folgen soll. Zwar kann der Radfahrer den Routenvorschlag ignorieren und sich die für ihn beste Straße aussuchen, doch hat er durch die GPS-Informationen seine Daten bereits an Vorgesetzte und Manager von Lieferando weitergegeben. Selbst wenn er also eine andere Route wählt, wird er trotzdem überwacht. Die App verfolgt auch seine Zeit, und wenn er zum Beispiel zufällig ein paar Minuten zu spät kommt, wird das schnell vermerkt und das Trinkgeld wird nicht mehr gewährt.
Das Hauptproblem hier ist, dass die DSGVO offenbar besagt, dass Arbeitgeber den Standort und die Daten von Mitarbeitern nicht genau überwachen dürfen. Daher steigt der Konflikt.
Was ist Lieferandos Antwort?
Die Vertreter von Lieferando geben an, dass diese Art von Tracking in diesem Arbeitsbereich erforderlich ist. Dies gilt für die Zuordnung von Bestellungen an Radfahrer und insbesondere für die Funktion „Food Tracker“. Damit können sowohl Restaurants als auch Kunden den Status ihrer Bestellung überprüfen und sehen, wie weit oder nah die Radfahrer vom Zielort entfernt sind. Außerdem geben sie an, dass die gesammelten Informationen nicht für unautorisierte Zwecke oder zur Verhaltensüberwachung verwendet werden. Darüber hinaus werden die Radfahrer darüber informiert, wie und zu welchem Zweck die Daten gespeichert werden.
Alles in allem scheint es so, als ob die einzigen Gründe, warum Lieferando diese Informationen sammelt, die Bestimmung von Boni, Kilometergeld, Überstunden und wann die Radfahrer ihre Arbeitszeit beginnen und beenden.
Beruhigt das die Radfahrer?
Alles in allem, nicht wirklich. Sie sagen, dass sie zwar wissen, dass ihre Daten auch über andere Apps gespeichert werden, aber die Tatsache, dass sie bei ihrer Arbeit minutiös verfolgt werden, ist nicht gerade etwas, das leicht zu akzeptieren ist.
Angesichts der Tatsache, dass viele Mitarbeiter von Lieferando aus anderen Bereichen kommen, in denen ihre Rechte sogar noch weniger geschützt sind, sind Änderungen in naher Zukunft jedoch nicht zu erwarten. Das liegt daran, dass diese Art von Job für viele von ihnen nur eine vorübergehende Lösung ist, und sie neigen dazu, selbst die Mindestbedingungen zu akzeptieren.
Da es sich um ein digitales Unternehmen handelt, das eine Dienstleistung in der realen Welt anbietet, ist es schwer zu bestimmen, in welchem Umfang und auf welche Weise das Gesetz angewendet werden muss. Die Kombination der Online-Welt und der realen Welt ist seit geraumer Zeit ein Thema. In diesem Fall können wir nur hoffen, dass die Gesetze mit der rasanten Entwicklung dieser Kombination Schritt halten.
PM
