Vor dem Impfgipfel von Bundeskanzlerin Merkel und Bundesgesundheitsminister Spahn mit den Ländern – BWIHK: Endlich mehr Tempo beim Impfen durch richtige Strategie und Mitnahme der Betriebsärzte von Anfang an!

„Nicht nur viele Betriebe, sondern ganze Branchen stehen am Abgrund ihrer Existenz. Hier hilft nachhaltig nur, die Pandemie effektiv einzudämmen, was eine funktionierende Impfstrategie jetzt mehr als notwendig macht. Deshalb müssen die Betriebs- und Werksärzte von Anfang an eine Schlüsselrolle in den Planungen bekommen. Alles andere wäre gerade mit Blick auf aktuelle Pandemie-Entwicklungen aus Sicht der Wirtschaft fahrlässig. Denn es gibt viele gute Gründe dafür, neben den Hausärzten auch direkt die Betriebsärzte einzubinden“, so Thomas Conrady, Präsident der in Fragen der Gesundheitswirtschaft im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) federführenden IHK Hochrhein-Bodensee.

„Ich verweise zum Beispiel auf die aktuelle Umfrage des Verbandes der Familienunternehmer, die unter den Mitgliedern eine hohe Impfbereitschaft der befragten Firmen spiegelt. Wenn sich fast 90 Prozent vorstellen können, ihre Mitarbeitenden vom Betriebsarzt oder der Werksärztin impfen zu lassen, muss das morgen einen Niederschlag finden. Zumal dieser Weg auch die Allgemeinmediziner in ihren Praxen merklich entlastet und dazu beiträgt, das Tempo der Durchimpfung zu erhöhen. Wenn wir jetzt vor oder schon in einer dritten Welle stehen, dann ist die Zeit der Diskussionen vorbei und es sind alle Ärzte gefragt, die einen Impfbeitrag leisten können. Wir müssen jetzt möglichst zeitnah allen Personen in Baden-Württemberg, auch den Unternehmern und Belegschaften, eine Corona-Schutzimpfung anbieten können. Gerade Betriebsärzte haben hier eine Schlüsselfunktion, die jetzt nicht außen vor bleiben darf“, ergänzt Conrady.

Betriebs- und Werksärzte haben erwiesener Maße nicht nur einen guten Zugang zur Belegschaft mit einer entsprechend hohen Akzeptanz, sondern ebenso wichtige Detailkenntnisse der sehr unterschiedlichen Betriebsabläufe, zu den variierenden tätigkeitsspezifischen Gefährdungen und nicht zuletzt gute Kenntnisse, wenn es um besonders schutzbedürftige Beschäftigte geht. „Die Betriebsärzte im Land führen seit vielen Jahren mit Erfolg Impfungen durch, beispielsweise zum Grippeschutz, und sind für viele Beschäftigte auch Vertrauenspersonen in Gesundheitsfragen – das ist also von allen Seiten betrachtet eine echte Win-Win-Situation“, führt Dr. Thorsten Pilgrim, geschäftsführender Gesellschafter der ViaMed GmbH in Stuttgart und Vorsitzender des Gesundheitswirtschaftsausschusses der IHK Region Stuttgart, aus. Damit auch kleine und mittlere Unternehmen ihrer Belegschaft eine Schutzimpfung ermöglichen können, sollten sie über mobile Impfangebote unterstützt werden. Für das Impfen in Unternehmen würden sich laut Pilgrim, der auch als Arzt im Impfzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart tätig ist, vor allem wenig temperaturkritische Impfstoffe eignen. Es sei deshalb das Gebot der Stunde, so Pilgrim weiter, beim Impfgipfel dringende Fragen vergaberechtlicher, ordnungs- und finanzpolitischer Struktur und zu Steuerungsvoraussetzungen zu klären – sei es in Beschaffung, Haftungsfragen oder Vergütung, um einen konsistenten, belastbaren und klaren Rahmen zu schaffen. „Wir müssen genau jetzt alle Ressourcen bündeln und zeitnah möglichst viele Angebote machen, wie es die Verfügbarkeit der Vakzine zulässt. Wirksame Impfungen sind für mich als Gesundheitsunternehmer und Arzt der GameChanger in der Pandemie. Damit schaffen wir auch endlich eine echte und verlässliche Perspektive für die Wirtschaft über den Sommer 2021 hinaus.“

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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