Metallarbeitgeber warnen vor Überforderung der Betriebe durch Überbietungswettlauf bei CO2-Reduktionszielen

Die Metallarbeitgeber in der Region Neckar-Fils haben vor einer Überforderung der Betriebe durch die geplante Verschärfung der europäischen Klimaziele gewarnt. „Was die Wirtschaft in der derzeit schwierigen Lage überhaupt nicht vertragen kann, ist ein Überbietungswettlauf bei den CO2-Reduktionszielen“, erklärte der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Neckar-Fils, Ralph Wurster, am Donnerstag im Rahmen des Herbstempfangs des Verbandes vor 50 geladenen Gästen aus der Wirtschaft in Esslingen: „Schon das derzeit geltende europäische CO2-Minderungsziel von 40 Prozent bis zum Jahr 2030 ist nur unter größten Anstrengungen zu erreichen. Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschärfung auf 55 Prozent Minderung kommt schlicht zur Unzeit.“

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie leisteten mit ihren großen Forschungs-Etats im Bereich Energieeffizienz und CO2-Reduzierung bereits heute einen großen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, betonte Wurster: „Um diesen Weg erfolgreich weitergehen zu können, brauchen die Betriebe aber Planungssicherheit – und kein ständiges Draufsatteln bei den Klimazielen.“

Stattdessen müsse die Politik endlich realistische Rahmenbedingungen schaffen, um die ambitionierten Vorgaben überhaupt erst zu ermöglichen, forderte der Arbeitgebervertreter: „So brauchen wir beispielsweise einen deutlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität zum Erreichen der CO2-Flottengrenzwerte. Auch die Nutzung der CO2-Reduktionspotenziale von alternativen und regenerativen Kraftstoffen, den sogenannten E-Fuels, muss stärker in den Fokus gerückt werden.“

Um den Umstieg auf neue Technologien erfolgreich zu bewältigen, benötigten die Betriebe ausreichend Zeit, sagte Wurster: „Ansonsten bekommen wir einen disruptiven Prozess mit enormem Zerstörungspotenzial. Das würde zwangsläufig auch viele Arbeitsplätze kosten. Das sollte die Politik bedenken.“ Bei allen klimapolitischen Entscheidungen müssten stets auch die ökonomischen und sozialen Folgen gesehen werden.

 

PM SÜDWESTMETALL / Unternehmensverband Südwest e.V. Bezirksgruppe Neckar-Fils

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/wirtschaft/113008/

Schreibe einen Kommentar