Dass insbesondere Spezialfachkräfte nicht auf Bäumen wachsen, haben auch die Werkfeuerwehren in Deutschland zuletzt deutlich gespürt. Seit 2015 gibt es deshalb den IHK-Ausbildungsberuf Werkfeuerwehrmann/-frau. 2017 begannen auch die Firma Bosch sowie der Flughafen Stuttgart mit der Ausbildung der ersten Werkfeuerwehrleute. Zehn junge Männer aus fünf Bosch-Standorten in Baden-Württemberg und aus Bayern sowie drei vom Flughafen Stuttgart haben nun Mitte Juli ihre Ausbildung mit dem erfolgreichen Ablegen der Abschlussprüfung beendet.
Als zuständige Stelle für die Prüfungen der gewerblichen Berufe in den Kreisen Esslingen, Göppingen und Nürtingen fiel diese für Baden-Württemberg zentrale Aufgabe an die IHK-Bezirkskammer Göppingen. Dies auch, weil die Friedrich-Ebert-Schule in Esslingen im vergangenen Jahr zur Landesberufsschule für das Werkfeuerwehrwesen benannt wurde und die Abschlussprüfungen immer in Kooperation mit der Berufsschule stattfinden.
Neben einer dreiteiligen schriftlichen Prüfung mussten sich die angehenden Werkfeuerwehrleute einer komplexen praktischen Prüfung stellen, bei der an zwei Prüfungstagen insgesamt 21 Prüfer zum Einsatz kamen. Unter anderem mussten Verletzte durch Herausschneiden aus einem Fahrzeug befreit werden und so schonend wie nur möglich dem Rettungsdienst übergeben werden. Hier wurde auch darauf geachtet, dass die größten Chancen um wieder gesund zu werden in einem Zeitfenster von Einsatz Anfang bis erreichen Krankenhaus nicht länger als 1 Stunde überschreitet. Auch die Brandbekämpfung unter Atemschutz gehörte zu den Prüfungsaufgaben, wobei nicht nur die körperliche Anstrengung, sondern auch das zurechtfinden in verrauchten Räumen eine nicht unterschätze physische Belastung darstellen. Auch ein ABC Einsatz musste von den Auszubildenden unter Einhaltung persönlicher Sicherheit und Umweltgefahren sichergestellt werden. „Da die Auszubildenden nach bestandener Prüfung als vollwertige Feuerwehrleute zum Einsatz kommen, war diese Prüfung so nah wie möglich am echten Einsatz“, so der IHK-Prüfungskoordinator Karl Vollmer.
Perspektivisch wird der Bedarf an Werkfeuerwehrleuten weiter steigen. So bildet das KIT in Karlsruhe bereits die ersten Auszubildenden in diesem Berufsbild aus und auch der Freizeitpark Rust plant den Einstieg in die Ausbildung.
PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen
1 Kommentar
Heftig, wie aufwendig die Prüfungen sind. Andererseits bin ich auch froh beim Notruf auch kompetente Hilfe zu bekommen. Diese Leute gehört anständig bezahlt!