Mit einer Telefon- und Videokonferenz haben sich erstmals die Mitglieder der IHK-Bezirksversammlung in Göppingen zu den Auswirkungen der Corona-Krise im Kreis Göppingen ausgetauscht. Angesichts der immer dramatischeren Auswirkungen der Maßnahmen gegen den Coronavirus wurde deutlich, dass im Kreis Göppingen mittlerweile alle Betriebe sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind.
Angesichts der Dynamik können die Folgen für Unternehmen und Beschäftigte oftmals noch gar nicht absehen. Nachdem zunächst unternehmensnahe Dienstleister im Kreis Göppingen durch die Absagen von Messen und Veranstaltungen massiv betroffen waren, stehen jetzt der Einzelhandel und die Gastronomie aufgrund angeordneter Schließungen vor einem Totalausfall der Umsätze. Hinzu kommt, dass unklare Regelungen zur Verunsicherung der Unternehmen und deren Mitarbeiter beitragen. „Unsere Unternehmen brauchen jetzt dringend Liquidität. Und wir benötigen gerade für Einzel- und Kleinunternehmen in den betroffenen Branchen eine schnelle und unbürokratische Soforthilfe, da staatliche Liquiditätshilfeprogramme aufgrund der Kreditverfahren Zeit brauchen werden“, betonte Bezirkskammerpräsident Wolf Martin. Die IHK Region Stuttgart und die Bezirkskammer in Göppingen haben kurzfristig Ihre Beratungskapazität zur Unterstützung der Unternehmen hochgefahren und verstärkt. „Die Unternehmen brauchen uns gerade jetzt und stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit“, so Martin. Ab sofort erreichen IHK-Unternehmen die IHK-Corona-Hotline von Montag bis Freitag von 8:00 bis 20:00 Uhr unter 0711 2005 1677 oder im Internet unter www.stuttgart.ihk.de/corona. Die Experten der IHK-Bezirkskammer sind in Göppingen unter 07161-6715-0 erreichbar.
Beim Austausch der IHK-Vertreter wurde deutlich, dass die Situation im Kreis Göppingen branchenübergreifend von großer Unsicherheit geprägt ist. Die Betriebe fragen jetzt nach Liquiditätshilfen nach und vermelden bereits Liquiditätsprobleme. „Alle Unternehmen haben vorsorgliche Schutzmaßnahmen ergriffen und ermöglichen wo es nur geht den Mitarbeitern mobiles Arbeiten von zu Hause aus“, berichtet Martin. Obwohl die Betriebe viele digitale Prozesse haben, reiche die Infrastruktur mit Laptops und Internetzugängen für alle Mitarbeiter oftmals nicht aus. Die Vertreter der Industrie betonten, dass viele Funktionen in einem Home Office nicht durchführbar seien. Insgesamt sind die Betriebe froh, dass die Produktion soweit es geht aufrechterhalten bleibt, da bisher eine stabile Auftragslage bestehe. Große Unternehmen seien dazu übergegangen, die Schichten vorsorglich in zwei Gruppen zu teilen, die unabhängig voneinander arbeiten. Damit werden das gesundheitliche Risiko und das von Ausfällen minimiert. Für den Einzelhandel ist die derzeitige Situation dramatisch, es gehe um die Existenz. Probleme bereiten unklare Regelungen und Auskünfte der Behörden, da angebotene Dienstleistungen von Einzelhändlern eigentlich nicht verboten werden dürfen. Aus der Finanzwirtschaft wird berichtet, dass die Banken den persönlichen Service in den Filialen zwar einschränken, aber die Versorgung sichergestellt ist. Angesichts der strengen gesetzlichen Kreditvorgaben hoffen die Banken, dass es für die jetzt dringend notwendige Liquiditätssicherung entsprechende Erleichterungen und Vereinfachungen geben werde.
Info: Ab sofort erreichen Unternehmen von Montag bis Freitag 8:00 bis 20:00 Uhr unter 0711 2005 1677 die Corona-Hotline. Hier berät ein Team aus mehr als 30 Fachexperten unterschiedlicher Fachbereiche zu aktuellen Fragen. Zum Beispiel zu Kurzarbeitergeld, Schließungen im Handel, Absage der Ausbildungsprüfungen, Liquiditätsengpässen, Vertragsrecht, Arbeitsrecht und vieles mehr. Fragen können auch an die E-Mail-Adresse corona-hilfe@stuttgart.ihk.de geschickt werden.
Bei der IHK-Bezirksammer Göppingen berät zusätzlich die Rechtsexpertin Stefanie Weber unter 07161-6715-8431 in Rechtsfragen, insbesondere Arbeitsrecht, sowie Dr. Uwe Schwab unter 07161-6715-8421 bei Fragen zum Thema Berufsausbildung.
PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen