Nachdem die Stimmung der Südwestwirtschaft sich im Herbst aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Konflikte eintrübte, hat sich der Abwärtsstrudel zum Jahresbeginn nicht weiter fortgesetzt. Entgegen den skeptischen Erwartungen, hat sich die konjunkturelle Entwicklung stabilisiert – eine gesamtwirtschaftliche Rezession bleibt vorerst aus.
Steigende Erlöse im Service, Handel und Bau gleichen in den vergangenen Monaten Umsatzrückgänge in der Industrie aus. Der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate bleibt zwar zurückhaltend, allerdings hat sich die im Herbst verbreitete Skepsis gelegt. Der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China, der geregelte Austritt des Vereinigten Königreichs und der Iran-USA-Konflikt dämpfen die Stimmung und sind Risiken für die konjunkturelle Entwicklung. Gelöst sind die Konflikte nicht. „Für die Wirtschaft ist es wichtig, dass die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich erfolgreich verlaufen. In Anbetracht dieser globalen Risiken sind unternehmerische Entscheidungen weltweit noch von Vorsicht geprägt“, sagt Marjoke Breuning, Präsidentin der Industrie und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, der beim Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) für volkswirtschaftliche Fragen zuständigen Kammer.
Wie im Herbst registrieren mehr Unternehmen sinkende als steigende Auftragseingänge, trotzdem ist eine positive Tendenz erkennbar. Die Betriebe gehen davon aus, dass sie rückläufige Umsatztendenzen im Jahresverlauf ausgleichen können. Der Anteil der Optimisten ist im Vergleich zum letzten Herbst von 19 auf 23 Prozent gestiegen. Jedes fünfte Unternehmen sieht pessimistisch in die Zukunft. Über die Hälfte der Betriebe rechnet mit gleichbleibenden Geschäften in diesem Jahr. Die Impulse für die Südwestwirtschaft bleiben schwach. „Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Betriebe sind zurückhaltend. Ein steigender Personalbedarf in wachsenden Branchen wird durch ein verknappendes Angebot an Fachkräften gebremst. Umso wichtiger ist, dass das ab März geltende Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Zuwanderung von Fachkräften tatsächlich vereinfacht und nicht erschwert“, betont Breuning.
Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage für Baden-Württermberg stehen im neuen Konjunkturportal der Industrie- und Handelskammern des Landes zur Verfügung: www.konjunktur.ihk.de. Neben der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur sind dort auch Analysen für mehrere Branchen und spezielle Aspekte der konjunkturellen Entwicklung (u. a. Arbeitsmarkt und Fachkräfte) zu finden. Vom IHK-Konjunkturportal gelangen Sie auch zu den Wirtschaftslageberichten für alle zwölf IHK-Regionen Baden-Württembergs.
PM IHK Region Stuttgart