Süßen verpasst im Sekundenspiel Platz 2 in Münster – Göppinger Triathleten kämpfen weiter um den Anschluss

Erstmalig machte sich der Tross der 16 Mannschaften der 1. Triathlon Bundesliga auf in Richtung Münster in Westfalen, um dort das zweite Saisonrennen über die Sprintdistanz zu absolvieren. Mit einem spektakulären Wasserstart ging es für die 80 Athleten der höchsten Liga unter anderem gegen den Olympia- Bronzemedaillengewinner Henri Schoeman und den Viertplatzierten von Rio Richard Murray, beide aus Südafrika. Dass der Triathlon immer populärer wird, das zeigen auch die Besucherzahlen. Beim Schwimmen im Hafenbecken von Münster standen die Zuschauer in mehreren Reihen dicht gedrängt, um sich die Athleten beim Schwimmen hautnah anzusehen.

Nach Platz 12 zum Auftakt in Kraichgau hatten die Deutschen Vizemeister des Vorjahres vom WMF BKK-Team AST Süßen zunächst einmal mit einer schlechten Startposition und einem deutlich längeren Schwimmweg zur ersten Boje zu kämpfen. Obwohl die Süßener mit schwimmstarken Athleten aufgestellt waren, hatten die fünf schwarz-gelben Mehrkämpfer keine Chance, an der Spitze mitzuschwimmen.

Erst 46 Sekunden nach der Spitze stieg Martin Bader nach 8:46 Minuten aus dem Münsteraner Hafenbecken und hatte die 750 Meter absolviert. Seine Teamkollegen folgten im Sekundenabstand dahinter auf den Plätzen 43, 49, 51 und. Wie knapp und hochklassig es in der Bundesliga zugeht, zeigte der weitere Rennverlauf.

Schon zu Beginn des 20 Kilometer langen Radfahrens setzte sich eine Dreiergruppe um Henri Schoeman vom Feld ab. Diese hatte konstant eine halbe Minute Vorsprung vor dem Hauptfeld. Dieses ca. 50-Mann starke Feld mit allen fünf Süßenern war Ergebnis der geringen Abstände nach dem Schwimmen, auch aufgrund der unübsichtlichen Schwimmsituation.

Mit einem Durschnittstempo von mehr als 45km/h wurden die drei Führenden zwar verfolgt, diese hielten aber bis zum Ende der fünf Laufrunden ihren Abstand auf mehr als dreißig Sekunden. Somit kam es beim 5 Kilometer-Lauf auf den fünf Runden zum Showdown zwischen der Spitze und den laufstarken Verfolgern.

Nach Problemen beim Wechsel von Süßens Lukas Pertl und Matthias Steinwandter, liefen die beiden laufstarken Süßener erst zehn Sekunden nach dem Rest des Feldes los. Lukas Hollaus wurde zudem noch der Schuh von einem Konkurrenten versehentlich während dem Lauf ausgezogen, im Nachhinein wichtige Sekunden die fehlten.

Die Süßener arbeiteten sich trotzdem durch das Feld. Besonders Matthias Steinwandter zeigte seine enormen Qualitäten und lief die abschließenden fünf Kilometer in 14:21 Minuten, einer der schnellsten Laufzeiten des Tages. Überraschend gewann der Deutsche Justus Nieschlag vor Henri Schoeman und Richard Murray.

Auf Platz 7 folgte 40 Sekunden dahinter bereits Steinwandter, einen Platz dahinter der erstmalig für Süßen gestartete Lukas Hollaus als Achter. Im Sekundenspiel der Bundesliga bedeuteten weitere 40 Sekunden Rückstand bereits Platz 22 für Süßens Lukas Pertl, weitere zwanzig Sekunden dahinter folgte Martin Bader auf Platz 27, Jacopo Butturini komplettierte als 34. des Tages.

In der Bundesliga wird das Ergebnis aus den addierten Platzziffern der ersten vier Athleten berechnet. Hier war das Ergebnis spannenden und dramatisch wie selten. Hinter dem deutlichen Sieger Buschhütten, waren drei Teams innerhalb eines Punktes, zum Leidwesen der Süßener. Mit Platzziffer 63 teilten sich Potsdam und Saar den zweiten Platz, für Süßen blieb am Ende mit Platzziffer 64 nur Platz 4.

Damit arbeiten sich die Süßener WMF BKK-Triathleten in der Tabelle nun mit 26 Punkten auf Platz 8 vor und konsolidieren Stück für Stück den Rückschlag in Kraichgau.

Eine komplett andere Rennsituation spiegelt das Rennen der Bundesliga-Neulinge vom HansalogServices Team Göppingen. Platz 16 im Kraichgau sollte mit guten Leistungen verbessert werden, das Rennen in Münster war jedoch erneut sehr schnell und von Beginn an umkämpft. Diesem mussten auch die Männer vom HansalogServices Team Göppingen erneut Tribut zollen. Als Erster des Teams stieg Benjamin Nagel auf Platz 54 nach 9:05 Minuten aus dem Wasser. Nur sehr knapp verpasste er mit seiner Schwimmleistung die große Verfolgergruppe und musste somit auf dem Rad in einer kleineren Gruppe hart um den Anschluss kämpfen.

Die weiteren Göppinger Athleten mit Mathias Braun, Hannes Bitterling und Thomas Braun folgten fast geschlossen auf Platz 72 bis 74. Lediglich Jakob Urbez musste etwas mehr abreißen lassen und kam nach 9:48 Minuten auf Rang 79 aus dem Wasser. In den weiteren kleineren Gruppen saßen die Göppinger nun auf dem Rad, jedoch ohne Chancen darauf, gegenüber dem großen Hauptfeld Zeit gutzumachen und eine Aufholjagd zu starten. Die Gruppe um Hannes Bitterling, Mathias Braun und Thomas Braun musste selbst viel Nachführarbeit auf dem Rad leisten, um bei den windigen Bedingungen den Anschluss nach vorne nicht ganz abreißen zu lassen. An der Rennkonstellation änderte sich bis zum Radabstieg für die fünf Göppinger nach 20 Kilometern nichts. Mit der Entscheidung an der Spitze hatten die Göppinger nichts zu tun, jedoch wollte man die ein oder andere Platzierung gut machen, um für die Mannschaftswertung Punkte zu sammeln. Mit Platz 51 in der Tageswertung sorgte vor allem Benjamin Nagel für das beste Tagesergebnis des HansalogServices Team Göppingen. Sein Laufzeit von 16:02 Minuten unterstrich die insgesamt beste Göppinger Leistung an diesem Tag. Ihm folgte dann Mathias Braun auf Rang 70, sowie Hannes Bitterling auf Platz 71. Das Ergebnis komplettierten Thomas Braun (Rang 74) und Jakob Urbez (Platz 75).

In der Mannschaftswertung reichte dies erneut nur zu Platz 16. Die Göppinger wollen jedoch bereits in zwei Wochen beim „Heimrennen“ beider Bundesliga-Teams aus dem Kreis weiter angreifen. Am 6. August geht es dann für beide Teams auf dem anspruchsvollen Stadtkurs am Neckar um erneut unterschiedliche Ziele. Während die Deutschen Vizemeister aus Süßen den Anschluss zum Podium weiter herstellen wollen, dürfen die Göppinger die Köpfe nicht hängen lassen und müssen versuchen, im Abstiegskampf nicht weiter distanziert zu werden.

PM

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