Wie tief wollen die Männer von FRISCH AUF! noch fallen, wenn man jetzt sogar gegen einen Aufsteiger in eigener Halle verliert. Während Mimi Kraus mit seinen Bitterfeldern gegen Hannover gewinnt – was FRISCH AUF! zu Hause nicht schaffte – und dabei die meisten Tore warf, verwerfen die Göppinger ein ums andere Mal und sind auch in der Deckung nicht souverän. Nur Rutschmann haben die Grünweißen es zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausgefallen ist. Fazit: Der Kader ist zu klein, es gibt keine Überraschungselemente im Spiel (wie bei Kraus und Lobedank immer wieder zu sehen) und wenn Kneule verletzt ist, läuft auf dem Spielfeld nichts mehr zusammen. Man kann nicht mal schnell einen Halben auf die Spielgestalterposition stellen. Versagt hat hier aber nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Management. Dass sich Spieler in diesem Sport verletzten, kommt immer wieder vor. Die Aussage vom Management, die Verletzungsserie von der letzten Saison wird sich schon nicht wiederholen, war und ist blauäugig. Man hätte Kraus und Lobedank nie gehen lassen dürfen. Jetzt wären sie eine Alternative gewesen.
Offizielle Pressemitteilung von FRISCH AUF!:
FRISCH AUF! ging mit der Rückraumformation Kaufmann-Fontaine-Pfahl in das Spiel gegen den HC Erlangen, während die Gäste auf die ehemaligen Göppinger Pavel Horak und Michael Haaß sowie Nicolai Theilinger setzten. Der Aufsteiger kam besser ins Spiel und konnte sich früh eine Führung erarbeiten. Die erfahrene Gästemannschaft spielte geduldig und druckvoll, fand immer wieder die Lücken in der FRISCH AUF!-Abwehr und traf von allen Positionen. Bei FRISCH AUF! traf dagegen nur Daniel Fontaine regelmäßig, während einige Würfe von außen nicht ins Ziel fanden und Lars Kaufmann mehrfach Pech mit seinen Würfen und Aktionen hatte. FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson reagierte früh mit einer Auszeit (12.) und einem Torwartwechsel. Die Grün-Weißen kamen jetzt besser ins Spiel. Und auch die Zuschauer merkten, dass ihre Mannschaft die Unterstützung dringend notwendig hatte. Einige Schiedsrichterentscheidungen brachten zusätzlich Stimmung in die Hütte. FRISCH AUF! kam jetzt zu einer Ergebnisverkürzung, auch weil Bastian Rutschmann seine Paraden beisteuerte. Über den 10:10-Ausgleich ging FRISCH AUF! sogar mit 12:10 durch Daniel Fontaine in Führung, bevor Erlangen wieder ausgleichen konnte. Mit der Halbzeitsirene verwandelte Marcel Schiller einen Siebenmeter zum 13:12-Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit kamen erneut die Gäste besser ins Spiel. Schnell hatten sich die Erlanger wieder eine 13:15-Führung erarbeitet. FRISCH AUF! kämpfte aufopferungsvoll, konnte noch einmal durch Kreisläufer Niclas Barud zum 15:15 ausgleichen, musste aber insgesamt zu viele Fehlwürfe verkraften. Gästetorwart Mario Huhnstock steigerte sich in eine tolle Form und war am Ende den beiden FRISCH AUF!-Torhütern in der Statistik überlegen, wenngleich Bastian Rutschmann auch durch etliche Paraden dazu beitrug, dass der Rückstand nicht auf mehr als drei Treffer anwuchs. FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson versuchte durch Umstellungen, die aber aufgrund der Verletztensituation begrenzt waren, immer wieder eine Besserung ins FRISCH AUF!-Spiel zu bringen, dies blieb aber zunächst ohne spürbaren Effekt. HC Erlangen spielte in der zweiten Halbzeit konsequent seine Möglichkeiten aus und auch die nun häufigeren Spielerwechsel brachten keinen Bruch mehr in das Gästespiel. Vor allem in der Abwehr war der Aufsteiger deutlich kompakter wie FRISCH AUF!. In der 56. Spielminute musste Manuel Späth nach seiner dritten Zeitstrafe das Spielfeld verlassen. Ab dem 20:23 (56.) stellte FRISCH AUF! auf ein 7:6-Überzahlspiel um und erkämpfte sich mit zwei Treffern von Jens Schöngarth noch einmal den 22:23-Anschluss. Erlangen spielte aber in der Schlussminute clever ihren Spielmacher Michael Haaß am Kreis frei, der zum entscheidenden 22:24 einwarf. Bei FRISCH AUF! hatten Zarko Sesum und Andreas Berg zwar versucht, ob sie spielen können, ein Einsatz war aber nicht möglich.
HCE-Trainer Robert Andersson: „Ich bin sehr, sehr glücklich über die zwei Punkte in Göppingen, die wir als Aufsteiger geholt haben. Wir wussten, dass wir alles geben mussten und wir wussten, was wir machen mussten. Wir hatten eine gute Abwehr und einen guten Torhüter, haben nur 22 Tore kassiert, das war der Schlüssel zum Erfolg. Im Angriff waren wir nicht so gut, aber wir haben dies gut mit Kampf und Willen kompensiert. Göppingens Verletztensituation hat uns vielleicht ein bisschen geholfen, aber es waren letztendlich zwei wichtige Punkte als Aufsteiger.“
FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson: „Ich bin heute sehr traurig und sauer, denn wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Mit 24 Gegentoren kann man zufrieden sein, aber das Angriffsspiel hat uns kaputt gemacht. Unser Timing hat heute überhaupt nicht gestimmt und wir haben wirklich viele dumme Fehler gemacht. Wir haben jetzt eine Woche Zeit für die Vorbereitung auf das nächste Spiel und hoffen, dass Verletzte wieder zurückkommen.“
Ende der offiziellen PM, die man auch kürzer hätte fassen können: der Gegner war nicht gut, aber FRISCH AUF! war schlechter!
FRISCH AUF!: Prost (1.-13.), Rutschmann (13.-60.); Späth, Barud 2, Sesum (n.e.), Fontaine 7, Kaufmann 2, Berg (n.e.), Schiller 2/2, Pfahl 4, Rentschler, Halen 2, Schöngarth 3.
HCE: Huhnstock, Levshin; Theilinger 6, Link J., Guardiola, Herbst, Haaß 3, Bissel, Rahmel 4/1, Stranovsky 4/1, Horak 2, Link N. 1, Thümmler 4/1, Sabljic.
Spielfilm: 2:2 (7.), 2:4 (9.), 4:7 (12.), 7:10 (22.), 10:10 (25.), 12:10 (29.), 13:12 (Hz.) – 13:15 (35.), 15:15 (37.), 16:19 (47.), 20:23 (56.), 22:23 (59.), 22:24 (Ende).
Strafen: 5/3 (Rot Späth (56.) nach 3 x 2 min)
Zuschauer: 4500
Schiedsrichter: Schulze / Tönnies.