FRISCH AUF! ging mit einer 4:2-Abwehrformation in das Heimspiel gegen den VfL Gummersbach. Ziel war es, den gefährlichen Gummersbacher Rückraum und vor allem Shooter Julius Kühn aus dem Spiel zu nehmen. Dies gelang zwar, aber der VfL-Angriff konnte die zu großen Lücken der restlichen vier Göppinger Abwehrspieler immer wieder geschickt nutzen.
So ging der VfL von Anfang an in Führung. FRISCH AUF! hatte alle Hände voll zu tun, immer wieder den Ausgleich zu schaffen, aber mehr war bis etwa Mitte der ersten Halbzeit nicht drin. Beide Mannschaften hatten zudem ihre Probleme mit der Regelauslegung der beiden Schiedsrichter, und der VfL konnte vor allem die großzügige Auslegung des Passiven Spiels häufig zu seinen Gunsten nutzen. Kurzzeitig gingen die Grün-Weißen beim 8:7 in Führung, aber das Spiels schwankte bis zum Ende der ersten Halbzeit hin und her. FRISCH AUF! tat sich vor allem auch schwer, den starken Gästekeeper Carsten Lichtlein zu bezwingen. Im Tor hatte damit der VfL das Übergewicht. FRISCH AUF! war aber trotz der großen Belastungen der vergangenen Wochen voll im Spiel und ging mit einer 14:13-Führung in die Kabinen.
In Durchgang zwei blieb das Spiel intensiv und zunächst auch ausgeglichen. FRISCH AUF! war zunächst am Drücker, konnte sich aber nicht absetzen, weil immer wieder Fehlwürfe nach klaren Chancen unterliefen. In der 38. Spielminute dann kam die EWS Arena endgültig zum Kochen. Niclas Barud hatte Julius Kühn nach abgeschlossenem Fehlwurf gefoult und erhielt dafür eine Zeitstrafe. Primoz Prost monierte Abwurf und erhielt ebenfalls eine Strafe wegen Meckerns. Prost blieb nachhaltig bei seiner Meinung, die beiden Schiedsrichter aber auch, und so wurde das Spiel mit doppelter Zeitstrafe gegen Prost und Freiwurf für Gummersbach fortgesetzt. FRISCH AUF! geriet in doppelter Unterzahl zwar nochmals in Rückstand, der bis zum 19:20 anhielt, danach war aber endgültig die Kampfbereitschaft der Heimmannschaft und ihres Publikums geweckt. Die Verteidigung war im Modus „battlehard troups“ (Zitat O’Brannigan EHFtv/Nantes) und vorne konnte die Gummersbacher Abwehr den dynamischen Antritten der Göppinger Angreifer nichts mehr entgegensetzen. Peter Tatai hatte Primoz Prost nach dessen Zeitstrafen ersetzt und steuerte einige phantastische Paraden dazu bei, dass sich FRISCH AUF! in einem Rutsch ab dem 21:21 absetzen konnte. Am Ende konnte der VfL 13 Minuten lang kein eigenes Tor mehr erzielen und FRISCH AUF! ging dank des Endspurts verdient mit 28:21 als Sieger vom Feld.
Gästetrainer Emir Kurtagic: „Glückwunsch zu den verdienten zwei Punkten für FRISCH AUF!.Ich möchte nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn trotz der Niederlage hat meine Mannschaft alles gegeben und über weite Strecken des Spiels gut dagegen gehalten. In der entscheidenden Phase haben wir drei Bälle verworfen und Gegenstoßtore in Überzahl erhalten. Dann wird es halt schwierig, hier in Göppingen zu gewinnen. Letztlich haben wir ein gutes Spiel gesehen, mit vielen Emotionen, wobei FRISCH AUF! letztendlich verdient gewonnen hat.“
FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson: „Ich bin richtig zufrieden, dass wir es auch heute wieder geschafft haben. Wir haben heute in der Abwehr etwas anders angefangen; insgesamt haben wir heute sehr gut in der Abwehr gestanden. Gummersbach hat viele lange Angriffe gespielt und viele Freiwürfe herausgeholt. Die entscheidende Phase des Spiels war, als wir in Unterzahl gespielt haben. Heute haben wir gegen einen richtig guten Gegner gewonnen.“
FRISCH AUF!: Prost (1.-37.), Tatai (37.-60.); Kneule 2, Späth, Barud 1, Sesum 2, Fontaine 1, Kaufmann 5, Kristensen 1, Berg 1, Schiller 8/3, Pfahl 4, Halen 3.
VfL: Lichtlein (1.-60.), Puhle; Schindler, Kühn 6, Timm, Schöneseiffen, Persson 4, Pevnov 1, Zufelde, Jonsson 1, Schmidt, von Gruchalla 6/2, Becker 2, Schröder 1.
Spielfilm: 2:4 (9.), 8:7 (17.), 8:9 (22.), 11:11 (28.), 14:13 (Hz.) – 16:14 (34.), 17:16 (37.), 17:18 (39.), 19:20 (44.), 21:21 (47.), 24:21 (52.), 28:21 (Ende).
Strafen: 4/5.
Zuschauer 4700.
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski.
