Mit Beginn der zweiten Vorbereitungsphase geht es für die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen nun vorwiegend darum, in den Spielrhythmus zu finden und die einstudierten Automatismen und Spielzüge aus den ersten Wochen zu festigen und zu verfeinern. Spielen. Spielen, spielen lautet deshalb die Devise. Und schon an diesem Wochenende ist das Team von Trainer Nico Kiener bei der ersten von zwei Turnierteilnahmen in diesem Monat im Einsatz. In der Schweiz bei der 38. Auflage des Stadtwerkcups des Schweizer Meisters LC Brühl Sankt Gallen geht es an diesem Freitag um 18 Uhr im Eröffnungsspiel zunächst gegen Ligakonkurrent Bayer Leverkusen. Am Samstag messen sich die FRISCH AUF Frauen um 17 Uhr mit den Gastgeberinnen, ehe zum Abschluss am Sonntag um 14 Uhr der slowakische Meister Michalovce wartet.
Eine Woche später am Samstag, 17. August um 19 Uhr präsentieren sich die Göppingerinnen bei ihrer Saisoneröffnung dem heimischen Publikum beim freundschaftlichen Vergleich mit dem Schweizer Vizemeister GC Zürich. Drei Tage später gastiert der ungarische Erstligist Fehervar zu einem Testspiel in der Göppinger EWS Arena. „Das Team bereitet sich in diesem Zeitraum in Metzingen vor, da bot sich ein Testspiel an“, berichtet Göppingens Trainer Nico Kiener zum Zustandekommen der Partie. Zum Ende der Vorbereitung nehmen die FRISCH AUF Frauen am 24. und 25. August am SUN-Cup der Sport-Union Neckarsulm teil und bestreiten dort erneut mindestens drei Partien.
Wer künftig die Kapitänsbinde tragen wird, das wurde im Trainingslager in Dornbirn noch nicht final festgelegt. „Das machen wir an einem der beiden Turnierwochenenden, wahrscheinloch während den drei Tagen in der Schweiz“, so Nico Kiener, der sein Team zu einer verschworenen Einheit formen möchte und weiterhin auf Tempo und das erfolgreich praktizierte Gegenstoßspiel setzt.
Die sechs Neuzugänge finden sich schon prima zurecht. „Sie sind alle super, integrieren sich gut und machen unsere Mannschaft auf jeden Fall besser“, sagt Außenspielerin Sarah Irmler. „Trotzdem hat man in den bisherigen Testspielen gesehen, dass wir uns noch finden müssen. Vor allem aber das Spiel gegen Pokalsieger Metzingen hat richtig Mut gemacht, da haben wir uns richtig gut geschlagen.“ Irmler und ihre Teamkolleginnen freuen sich auf die bevorstehenden Wochen. „Wir haben Erstligisten, Zweitligisten, ausländische Teams, da erwartet uns ein spannendes und cooles Programm.“
Sich einzugewöhnen, das fällt den neuen Spielerinnen nicht wirklich schwer, wie Rückraumspielerin Ann Kynast berichtet, von der HSG Blomberg-Lippe gekommen, aber in Ludwigsburg geboren. „Wir haben uns auf Anhieb gleich so verstanden, als würden wir uns schon länger kennen, das war ein schönes Gefühl. Wir haben in der ersten Phase viel im Bereich Athletik gemacht und sind nach der kurzen Pause jetzt bereit für die finale Phase der Vorbereitung. Es ist richtig schön, wieder zurück im Süden zu sein. Ich kann jetzt öfters mal am Sonntag bei meiner Familie vorbeischauen, was vorher nicht möglich war“, sagt die Linkshänderin.
Auch Kreisspielerin Luisa Schulze, insgesamt sechs Jahre für den deutschen Abomeister SG BBM Bietigheim aktiv vor ihren Stationen in Metz und Kristiansand, fühlt sich pudelwohl in der Handballhauptstadt. „Die ersten Wochen vergingen recht schnell. Wir sind schon gut zusammengewachsen. Jetzt geht es darum, handballerisch noch besser zusammenzukommen, das Timing zu finden und die Abläufe zu optimieren, da helfen die vielen Spiele weiter“, sagt die 132-malige deutsche Nationalspielerin und ergänzt: „Wir müssen die nächsten vier Wochen noch viel arbeiten, aber dafür ist die Vorbereitung ja da. Es ist schön, wieder in Deutschland zu sein. Ich bin sehr positiv gestimmt und freue mich schon darauf, wenn es Anfang September mit dem Pokalspiel gegen Solingen und dem ersten Ligaspiel in Ludwigsburg losgeht.“
Frank Höhmann