War das der Turnaround?

Sage und schreibe knappe elf Monate waren die Handballer von Frisch Auf ohne Auswärtssieg, ehe sie am vergangenen Sonntag in der Leipziger Arena diesen Fluch ad Acta legen konnten. Einem guten Omen, denn eben in dieser Halle gelang der letzte Erfolg in der Fremde. Vor fast komplett versammelter Geschäftsführung mit den Herren Mai, Hofele und Schöne lieferten die Grün-Weißen ein wirklich gutes Spiel ab und entführten am Ende des Tages völlig verdient die Punkte aus der Sachsenmetropole.

Nur drei Tage später folgte die Bestätigung mit dem zweiten Erfolg auswärts, diesmal im DHB-Pokal beim TBV Lemgo. Manche an den Bildschirmen rieben sich verwundert die Augen ob der Auftritte der Göppinger in diesen Partien, sie waren einfach nicht mehr wieder zu erkennen. Nicht mehr-leb-und emotionslos, nein es kämpfte jeder für jeden und auch die Körpersprache war eine andere als in den Matches zuvor. War es nun die Präsenz von Heymann, welcher langsam aber sicher wieder zu alter Stärke zurück findet, oder der Formanstieg von Vid Poteko, der ebenfalls immer besser mit dem Spielsystem zurechtkommt, oder ist es Bart Ravensbergen welcher in Lemgo seine Klasse an den Tag legte. Nun ich denke es ist das Gesamtpaket warum Göppingen sich zu stabilisieren scheint, denn in erster Linie die Defensive war in beiden Spielen sehr stark und auch die Abstimmung mit dem Keeper war wesentlich besser und effektiver als in den ersten sechs Ligaspielen zuvor. Und trotz alledem ist es nur ein Anfang, denn 5:9 Punkte sind nicht der Anspruch den Frisch Auf an sein diesjähriges Team hat und das Auftaktprogramm war jetzt wahrlich nicht unbedingt zu schwierig. Der Oktober wird mit seinem vollen Programm die Spreu vom Weizen trennen, obwohl man ja zum bisherigen Saisonverlauf sagen muss, es ist fast noch spannender als im letzten Jahr. Voraussagen sind nur schwer zutreffen, man denke nur an den THW Kiel der mit 6:6 Punkten in der Liga quasi im Niemandsland rumdümpelt, hinzu kommt noch und das sensationelle Ausscheiden im Pokal in eigener Halle  gegen die HSG Wetzlar. Es gibt, so hat es momentan den Anschein,  keine schwachen Mannschaften in dieser Spielzeit, ein Attribut welches schließlich auch die stärkste Liga der Welt ausmacht. Und so sind die Grün-Weißen auch am Samstag nicht von vornherein der große Außenseiter wenn es gegen den SC Magdeburg geht. In diesem Spiel ist sowohl die Defensive wie auch die Offensive zu mehr als einhundert Prozent gefordert, denn nur bei voller Konzentration aller Mannschaftsteile kann die Angriffsmaschinerie der Anhaltiner in Schach gehalten werden. Gleichzeitig müssen die Göppinger ihre Einwurfmöglichkeiten optimaler nutzen und dürfen nicht so viele Chancen wie den ersten Partien liegen lassen. Bleibt zu hofften, dass die „Hölle Süd“ am Samstagabend zur besten „Sendezeit“ richtig brennen wird und wer weiß, vielleicht schafft Frisch Auf tatsächlich die Sensation und zwingt den aktuellen Champions League Sieger in die Knie.

 

 

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