FRISCH AUF! sichert sich vorzeitigen Klassenerhalt und kann sich nun auf das Halbfinalspiel in der EHF European League konzentrieren

Endlich, FRISCH AUF! hat mit dem Sieg gegen den SC DHfK Leipzig, 34:30 (19:16), den Köassenerhalt sicher und vertritt die Handballstadt Göppingen weiter in der ersten Bundesliga. Bei den Frauen ist ein Aufstieg in die Bundesliga leider noch nicht sicher. Jetzt können wir bei der Finalrunde der EHF European League in Flensburg auf einen versöhnlichen Abschluss der Saison hoffen.

Auch im Spiel gegen die Leipziger blieben die Göppinger ihren Anspruch schuldig. Zwar gewannen sie verdient, aber der Sieg nie sicher. War der Anspruch vor Saisonbeginn nicht, wieder unter die ersten Sieben zu kommen und möglichst auch weiter international zu spielen? Der Sponsor Team Viewer sollte es mit seinem Geld möglich machen. Aber die Saison verlief viel schlechter als erwartet und man landet jetzt nicht einmal im Mittelfeld sondern unter die letzten Sieben der Tabelle. Zumindest konnte Stuttgart wieder überholt werden, die aber ihrerseits auch den Klassenerhalt, und damit ihr Saisonziel, erreicht haben.

Die Lage der Göppinger ist umso bemerkenswerter, als dass es in diesem Jahr keine Ausreden für das schlechte Abschneiden gibt. Der Kader war groß genug und Verletzungen sollten gut kompensiert werden. Der Trainer hat internationale Erfahrung. Also woran liegt es? Antworten werden die Verantwortlichen der Göppinger Bundesligahandballer finden müssen, zumal die Sponsorengelder von Team Viewer für die nächste Saison noch nicht sicher sind.

Im Halbfinale der EHF European League treffen die Göppinger am 27.05.2023 um 18:00 Uhr auf die katalanischen Handballer der BM Granollers, die immerhin Flensburg-Handewitt aus dem Pokalwettbewerb warf.

Eigentlich dürften die Göppinger also keine Chance gegen die Spanier haben. Aber der Europapokal hat für die Göppinger ganz eigene Gesetzte.

Im zweiten Halbfinale frifft dann Montpellier HB auf die Füchse Berlin.

Offizieller Spielbericht von FRISCH AUF! Göppingen

Von Beginn an entwickelte sich in der EWS Arena ein spannendes und umkämpftes Spiel. FRISCH AUF!, das auf Sebastian Heymann verzichten musste, ging zwar durch Marcel Schiller in Führung, aber zwei Treffer von Patrick Wiesmach brachten eine frühe Gästeführung ein. Das 1:3 durch Lukas Binder (4.) war aber schnell wieder ausgeglichen, weil Tim Kneule und Josip Sarac für FRISCH AUF! einnetzten. David Schmidt brachte den Gastgeber dann mit 4:3 in Führung. Die Gäste vom SC hielten nun aber wieder dagegen und bis zum 6:5-Zwischenstand (10.) blieb es eng. Kurzzeitig wechselte die Führung zu den Gästen, bei denen vor allem Matej Klima torgefährlich war. 6:7 und 7:8 lauteten die Leipziger Führungsspielstände, aber dann kam FRISCH AUF! wieder besser ins Spiel und Kevin Gulliksen traf im erweiterten Gegenstoß zum 9:8. Der inzwischen eingewechselte Daniel Rebmann hielt einen Siebenmeter und David Schmidt erhöhte die Führung nach kraftvollem Einsatz auf 10:8. Marcel Schiller ließ das 11:8 folgen und Göppingen war das erste mal drei Treffer vorn. Leipzig kam aber schrittweise wieder näher, insbesondere weil Nationalspieler Moritz Preuss vom Kreis traf, so auch zum 14:13 (23.). Tim Kneule und Marcel Schiller stellten beim 16:13 wieder den alten Abstand her. Bis zur Pause trafen noch Josip Sarac zweimal und Jon Lindenchrone für Göppingen. Mit 19:16 ging es in die Kabinen.

In die zweite Halbzeit startete FRISCH AUF! mit einem Treffer von Josip Sarac zum 20:16. Der SC vergab einen Siebenmeter und auf der Gegenseite verwandelte Marcel Schiller sicher vom Strich. Josip Sarac gelang ein Steal, den er selbst über einen Tempogegenstoß zum 23:16 veredelte. Die Gäste nahmen ein Team-Timeout, doch sie konnten zunächst den FRISCH AUF!-Lauf nicht stoppen. Josip Sarac ließ zwei weitere Treffer folgen und Daniel Rebmann zog eine Parade. Tim Kneule mit seinem 1000.sten Bundesligator und Blaz Blagotinsek warfen weitere Treffer, so dass es nach 40 gespielten Minuten plötzlich 26:17 stand. Inzwischen machte sich doch bemerkbar, dass Sime Ivic beim SC nicht eingesetzt werden konnte. Beim Stand von 27:18 folgte die zweite SC-Auszeit in Durchgang zwei. Jon Lindenchrone ließ aber prompt das 28:18 folgen und die Grün-Weißen hatten bis dahin – auch auf der Basis guter Defensivarbeit – in 12 Spielminuten einen 9:2-Lauf hingelegt. Mit der hohen Führung im Rücken kam es in der Folge aber zu einigen unnötigen Ballverluste. Zudem wollten die Gäste unbedingt noch einmal ins Spiel zurückkommen. Innerhalb weniger Minuten stand es 28:22. Josip Sarac unterbrach den Trend und traf zum 29:22. Bis zum 31:24 durch zwei Treffer von David Schmidt, der vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason insgesamt 7 Mal traf, blieb die sichere FRISCH AUF!-Führung bestehen, aber erneut bäumten sich die Gäste auf. Bis auf 31:26 kamen sie heran und hatten Ballbesitz, aber Marin Sego verhinderte eine weitere Ergebnisverkürzung durch eine wichtige Parade. FRISCH AUF!-Trainer Markus Baur musste nun den in Abwehr und Angriff besten FRISCH AUF!-Spieler Josip Sarac wieder aufs Feld zurückbeordern, um das Spielgeschehen zu ordnen. Erneut David Schmidt traf zum 32:26 und spätestens mit dem Treffer von Jaka Malus zum 33:27 war das Spiel endgültig entschieden. Bis zum Schlusspfiff beim Endstand von 34:30 konnten die Gäste aus Sachsen noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber der sichere Sieg kam nicht mehr in Gefahr.

SC-Trainer Runar Sigtryggsson: „Bei uns war der Anfang der zweiten Halbzeit zu schwach. Unsere Torhüter haben heute nicht ins Spiel gefunden und unsere Abwehr hatte zu keinem Zeitpunkt den richtigen Zugriff auf den Gegner. Daher war es ein absolut verdienter Sieg von FRISCH AUF!.“

FRISCH AUF!-Trainer Markus Baur: „Wir wollten heute über 60 Minuten ein hohes Tempo gehen. Das ist uns gelungen. Unsere Abwehr war, in Verbindung mit den Torhütern, in der zweiten Halbzeit besser. Insgesamt lief es in der zweiten Halbzeit sehr gut für uns, vor allem haben wir das Tempo hochgehalten.“

FRISCH AUF!: Sego (1.-15., 51.-60.), Rebmann 15-51.); Neudeck (ne.), Kneule 5, Duarte, Lindenchrone 3, Sarac 7, Blagotinsek 2, Schiller 5/2, Röller, Goller, Gulliksen 3, Hermann, Kozina 1, Malus 1, Schmidt 7.

SC DHfK: Saeveras (1.15., 31.-60), El-Tayar (15.-30.); Wiesmach 3, Ernst 2, Witzke 5, Krzikalla 1, Binder 1, Klima 5, Ivic, Preuss 3, Sunnefeldt, Gebala 3, Matthes 3, Leun 4, Sajenev, Heitkamp.

Spielfilm: 1:3 (4.), 4:3 (6.), 6:5 (11.), 7:8 (14.), 11:8 (19.), 13:12 (22.), 16:13 (25.), 19:16 (Hz.) – 24:16 (37.), 28:18 (42.), 28:22 (46.), 31:26 (51.), 33:27 (55.), 34:30 (Ende).

Strafen: 3/4.

Zuschauer: 3800.

Schiedsrichterinnen: Kuttler / Merz.