Zehn Partien in übergreifenden Wettbewerben haben die Cracks von Frisch Auf unter ihrem neuen Coach Markus Baur sowie seinem Assistenten Stefan Klaus im Jahr 2023 absolviert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sechs Siege, zwei Remis und nur eben so viel Niederlagen stehen zu Buche, eine Bilanz die in den Herbstmonaten des letzten Jahres niemand für möglich gehalten hat, da die Leistungen zumindest in der Bundesliga teils unterirdisch waren. Baur, dies muss man ohne Umschweife sagen, hat der Mannschaft neues Leben eingehaucht und Spielern welche unter der Ägide von Hartmut Mayerhoffer schon als krasse Fehleinkäufe abgestempelt wurden zu Leistungsträgern geformt.
Explizit stehen hierfür Keeper Marin Sego und Mittelmann Jaka Malus. Erstgenannter treibt mit dem Vertrauen des Trainers im Rücken die Akteure des Gegners mit unglaublichen Paraden und großartigen Reflexen zur Verzweiflung, während Malus mit blitzschnellen Antritten die Defensiven narrt, herausragend seine Mitspieler in Szene setzt und selbst noch sehr torgefährlich ist. Nach viel Lob ist allerdings auch Kritik angebracht, denn das Abwehrverhalten im Mittelblock lässt doch stark zu wünschen übrig. Hier stimmen, wie man in den Matches gegen Flensburg und Reykjavik beobachten konnte, die Kommunikation der Abwehrhünen Blagontinsek, Sarac und Kozina meist nicht überein. Vor allem wenn der Gegner, wie am Dienstag im European League Spiel gesehen, wahnsinnig schnelle Abläufe spielt, war das Deckungszentrum der Grün-Weißen oft verwaist und nur ein sehr guter Sego im Kasten konnte schlimmeres verhindern. Den Frust über schwache Spiele in letzter Zeit hat sich wohl Marcel Schiller auf der Vulkaninsel von der Seele geschossen. Der Goalgetter der Schwaben sprühte vor Spielfreude und erzielte spektakuläre Tore, eben Schiller wie man ihn kennt. Allerdings wurde die Tormaschine auf Linksaußen von seinem Pendant Kevin Gulliksen auf der rechten Außenbahn noch übertroffen. Letztendlich aber egal wer die Tore erzielt, wichtig ist das System von Bauer mit schnellem und variablem Spiel dem Gegner den Stempel aufzudrücken wird von seinem Team immer besser umgesetzt. Die erste und zweite Welle über die schnellen angesprochenen Außen funktioniert immer besser, das Positionsspiel mit den gefährlichen Shootern Sarac und Schmidt tut ein übriges dazu, dass Frisch Auf Göppingen wieder sehenswerten und attraktiven Handball spielt. Es lohnt sich wirklich wieder Handball in der EWS-Arena live mit zu erleben, denn auf dem Parkett steht eine andere, nach Erfolgen hungrige Mannschaft von Frisch Auf. Am Samstag kann das Team zwei Fliegen mit einer Klappe erlegen, denn mit einem doppelten Punktgewinn bei GWD Minden wären die Göppinger alle Abstiegssorgen los und würden zudem einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfeld der Tabelle machen.