„Wir hoffen alle, dass wir noch ein zusätzliches Heimspiel haben“, sagt Teammanagerin Birute Schaich. Da das Heimspiel gegen Leverkusen aber das letzte der regulären Saison war, standen nach dem 26:26 die Verabschiedungen auf dem Programm. In der neuen Saison nicht mehr für die FRISCH AUF Frauen auflaufen werden Michaela Hrbkova, Romy Morf, Jasmina Rebmann-Jankovic, Roxana Ioneac und Tina Welter. Während Rebmann-Jankovic Aufgaben im Team hinter dem Team übernimmt und den Göppingerinnen in anderer Funktion erhalten bleibt, werden Hrbkova und Morf ihre Karriere beenden. Roxana Ioneac und Tina Welter verlassen die FRISCH AUF Frauen mit noch unbekanntem Ziel.
Die größte Lücke dürfte zweifelsohne Michaela Hrbkova hinterlassen. Die tschechische Nationalspielerin kehrte vor fünf Jahren unter den Hohenstaufen zurück und avancierte mit ihren Treffern nicht nur zum absoluten Publikumsliebling, sondern auch zur Lebensversicherung der FRISCH AUF Frauen. Sie wurde mehrmals zur Spielerin des Jahres gekürt und sicherte sich in der Saison 2016/2017 mit ihren 210 Treffern nicht nur die Torschützenkrone, sondern wurde von den Trainern und Spielführerinnen der HBF-Vereine auch zur Spielerin der Saison ausgezeichnet. Mit 176/48-Treffern führt sie auch in dieser Spielzeit die Torschützenliste der Göppingerinnen an.
Die 33-Jährige wird in Göppingen bleiben und dem Team bei Bedarf aushelfen. „Falls etwas sein sollte, kann man mich jederzeit kontaktieren. Vielleicht schaue ich sowieso ab und an im Training vorbei. Ich hatte eine super Zeit hier in Göppingen. Wir haben jedes Jahr die Klasse gehalten, sind ein Mal sogar Sechster geworden, das war perfekt“, sagt Michaela Hrbkova, die nicht mit einem Abstieg in die zweite Liga aufhören möchte: „Wir werden alles versuchen, damit wir die Klasse halten und wollen auch in Bietigheim gewinnen. Das wird zwar verdammt schwer, aber es ist ein Derby und in dieser Spielzeit ist erst recht nichts unmöglich.“ Geschäftsführer Claus Mai betonte, dass die Türe jederzeit offen stehe, falls Hrbkova noch einmal angreifen möchte und Ambitionen im Hinblick auf die WM in Spanien hege, für die sich Tschechien qualifizieren konnte. „Wir wissen, was wir an Michaela hatten und haben“, sagte Mai. Ihren Abgang sollen die fünf jungen und hungrigen Neuzugänge auffangen. Ab kommender Spielzeit ist die Position im rechten Rückraum in Lisa Borutta (HL Buchholz-Rosengarten) und Klara Schlegel (Thüringer HC) erstmals seit langer Zeit wieder doppelt besetzt.
Rückraumshooterin Romy Morf kehrt nach Ende der Saison nach vier Jahren in der Bundesliga, je zwei Spielzeiten bei Frisch Auf und in Bad Wildungen, in die Schweiz zurück. „Ich habe mich immer sehr wohl in Göppingen gefühlt. Schade, dass sich unsere Wege nicht schon früher gekreuzt haben, dann hätte man mich hier so schnell nicht wegbekommen“, sagt die 31-Jährige, die in der laufenden Runde auf 70 Tore kommt. Durch Corona und die Einschränkungen, speziell die Kontaktbeschränkungen, wurde ihr Heimweh jedoch immer ausgeprägter. „Diese und letzte Saison waren schon speziell. Es waren zwei nicht ganz leichte Jahre, ohne Fans und Familie und den Lärm und Jubel in der Halle.“ Die Bundesliga behält Romy Morf als „hartes Pflaster“ in Erinnerung. „Die vier Jahre haben mich aber auch sehr gestärkt. Ich hoffe, dass ich meine Karriere mit einem positiven Ereignis abschließen kann“, sagt die ehemalige Nationalspielerin der Schweiz.
Die luxemburgische Nationalspielerin Tina Welter schloss sich vor zwei Jahren vom Zweitligisten VfL Waiblingen Tigers den Göppingerinnen an und verwirklichte ihren Traum von einem Engagement in der ersten Liga. In der laufenden Spielzeit erzielte die 28-jährige Außenspielerin 27/1-Tore. Sie verlässt Frisch Auf mit noch unbekanntem Ziel. Nach zwei Jahren in Göppingen wird Roxana Ioneac die FRISCH AUF Frauen verlassen. Ob und wenn ja wo sie ihre Laufbahn fortsetzen wird, steht für die linke Rückraumspielerin noch nicht fest. Die 32-Jährige stieß 2019 von den Schwaben Hornets des TV Nellingen dazu und verbuchte in der laufenden Saison 71/6-Treffer. „Ich hoffe, dass wir unser gemeinsames Ziel, den Ligaerhalt, erreichen werden.“
Frank Höhmann