Nur ein Heimsieg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen an diesem Samstag um 18 Uhr hält die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht.
Die Pflichtaufgabe gegen Schlusslicht Ketsch haben die FRISCH AUF Frauen in souveräner Manier erledigt. „Wir haben gezeigt, dass wir eigentlich nicht in die zweite Liga gehören. Wir waren von Beginn an überlegen und haben mit diesem deutlichen Erfolg noch einmal ein Zeichen gesetzt“, sagt Teammanagerin Birute Schaich. An diesem Samstag (18 Uhr, sportdeutschland.tv) kann und muss das Team von Trainer Nico Kiener noch einmal seine Bundesligatauglichkeit beweisen, um auch künftig auf Nachbarschaftskämpfe gegen Bietigheim, Metzingen und Neckarsulm zu hoffen und nicht gegen Herrenberg, Waiblingen und Nürtingen. Es geht um alles oder nichts. Siegen oder fliegen. „Wenn wir verlieren, ist es vorbei“, gibt sich Schaich keinen großen Illusionen hin. Dann sei das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Relegationsplatz mit Buchholz-Rosengarten verloren. „Dieses Spiel entscheidet über unsere Zukunft“, ist sich auch Spielführerin Iris Andjic der Wichtigkeit der Partie bewusst, „die wir um jeden Preis gewinnen wollen“, wie Romy Morf ergänzt. Dementsprechend intensiv und fokussiert lief die Vorbereitung auf die Partie in der EWS Arena ab, die auch im letzten regulären Saisonheimspiel leer bleiben muss. „In solchen entscheidenden Partien wünscht man sich die Zuschauer erst recht herbei“, sagt Nico Kiener.
Die vielen starken Darbietungen in der Rückrunde haben dieses weitere Endspiel für seine Schützlinge und ihn überhaupt erst möglich gemacht. Das stimmt auch Michaela Hrbkova optimistisch: „Wir haben uns unter Nico Kiener gut entwickelt“, verweist die Toptorschützin auf den Aufwärtstrend in den vergangenen Wochen und unterstreicht: „Wir werden alles geben, damit wir die zwei Punkte behalten und vor Rosengarten bleiben.“ Leverkusen befinde sich in der gleichen Situation „in der wir auch schon gesteckt haben und mittlerweile nahezu jedes Team in der Bundesliga“. Das sei nicht einfach und stelle eine besondere Herausforderung dar, mit der aber alle Teams gleichermaßen zurechtkommen müssten.
Mit einem Sieg stünde man vor dem letzten Spieltag weiter vor Buchholz-Rosengarten, das am Wochenende beim Olymp-Final-Four-Pokalturnier in Stuttgart im Einsatz ist und den jetzigen Göppinger Gegner vor Wochenfrist 31:25 bezwang. Dieser bestritt bei den „Luchsen“ sein erstes Spiel nach der zweiwöchigen Quarantäne und konnte personell gebeutelt nur mit einem Minikader antreten. Dennoch hielt das Team von Martin Schwarzwald bis zur 55. Minute dagegen (25:26). Am Mittwoch besiegte Leverkusen, das in der neuen Runde Nationalspielerin Mia Zschocke an Meister Borussia Dortmund und Torhüterin Vanessa Fehr (Bensheim) verliert, mit dem gleichen Aufgebot wie in Rosengarten, die Kurpfalz Bären hauchdünn 26:25 und belegt mit nun ausgeglichenem Punktekonto Rang neun.
In welcher Besetzung die „Werkselfen“ am Samstag antreten werden, „das gleicht einer Wundertüte. Wir können nicht einschätzen, was auf uns zukommt. Aber mit dem Gegner brauchen wir uns nicht lange beschäftigen. Wir müssen schauen, dass wir dieses Spiel gewinnen, das ein absolutes Endspiel ist. Mit einer guten Leistung wie in den vergangenen Wochen ist das möglich. Wir haben elf Punkte geholt und viele Fortschritte gemacht und wollen jetzt die Zähler zwölf und 13 und den Druck an Rosengarten abgeben“, sagt Nico Kiener. Hierzu müsse man eine gute Abwehr stellen, in den Angriffsaktionen mutig bleiben und die Tabellensituation so gut es geht ausblenden.
Frank Höhmann