Von 2011 bis 2016 stand sie für die FRISCH AUF Frauen auf dem Feld, war Spielführerin und ein wichtiger Baustein in der Abwehr und am Kreis. Es folgten zwei Jahre in der zweiten Liga für die SG H2Ku Herrenberg, ehe sie ihre aktive Laufbahn beendete und sich mehr Zeit den beiden Töchtern und der Familie sowie dem Privatleben widmete. Jetzt kehrt Anika Leppert zurück zu den FRISCH AUF Frauen und übernimmt in der neuen Spielzeit gemeinsam mit Rolf Bauer die U19-Juniorinnen und die in der Landesliga spielende dritte Mannschaft.
„Und das, obwohl ich früher gesagt habe, dass ich später auf gar keinen Fall etwas im Trainerbereich machen will“, erinnert sich die 31-Jährige und lacht. „Aber nachdem Frisch Auf auf mich zugegangen ist, habe ich nach meiner Pause nun doch richtig Lust darauf bekommen und bin bereit für diese neue Aufgabe. Die Namen der Spielerinnen habe ich schon drauf“, scherzt Anika Leppert und ergänzt: „Es wird sicher eine schöne Aufgabe, den Spaß an der Sportart und meine Erfahrungen aus meiner aktiven Zeit zu vermitteln und es mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Früher war ich es ja, die versucht hat, die Anweisungen der Trainer umzusetzen.“
Die Geschehnisse bei den FRISCH AUF Frauen hat die in der Personalabteilung des Göppinger Landratsamtes beschäftigte Anika Leppert stets verfolgt, war mit ihrer älteren Tochter immer wieder bei Spielen in der Halle. Auch der Kontakt zu früheren Teamkolleginnen ist nie abgerissen. „Wir haben uns häufiger getroffen, allein schon durch die Kinder“, sagt Göppingens Teammanagerin Birute Schaich, die vier Jahre mit Anika Leppert zusammengespielt hat. Mit mehreren Akteurinnen aus dem jetzigen Kader war sie ebenfalls gemeinsam für die FRISCH AUF Frauen im Oberhaus aktiv. „Das waren schöne Zeiten. Man hat alles durchlebt: Höhen und Tiefen, hat gemeinsam Erfolge gefeiert und Rückschläge weggesteckt. Das ist ja das Schöne am Teamsport“, sagt Leppert, die als eines der Highlights das Final-Four-Pokalturnier in der heimischen Halle nennt.
Internationale Erfahrung sammelte sie in ihrer Jugendzeit mit Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften oder im europäischen Wettbewerb mit der HSG Blomberg-Lippe. „Da waren wir mal in Island, das war auch ein tolles Erlebnis.“ Die U19-EM der Juniorinnen in Ungarn im Jahr 2009 hätte allerdings unglücklicher nicht laufen können: Nachdem sie nach 30 Sekunden das 1:0 für Deutschland erzielt hatte, war das Spiel für Anika Leppert gelaufen. Sie zog sich eine Meniskusverletzung zu, nachdem sie sich früher in ihrer Jugend bereits das Kreuzband gerissen hatte.
Doch sie kämpfte sich erfolgreich zurück und wechselte nach vier Spielzeiten in Blomberg zu den FRISCH AUF Frauen. Dort ist die auf der Insel Rügen zur Welt gekommene Anika Leppert nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn heimisch geworden. „Ich bin ja seit meinem 16. Lebensjahr sehr viel herumgekommen, war im Norden, Westen und Süden.“ Begonnen hat sie mit dem Handball beim Stralsunder HV, ehe sie zu Vorwärts Wettringen ins Münsterland und dann zu Borussia Dortmund wechselte und dort auch das erste Mal in der Bundesliga auflaufen durfte. „Dabei wollte ich Handball nur übergangsweise spielen, bis ich alt genug für die Frauenfußballmannschaft in meiner Heimat war. Aber ich bin schließlich doch hängengeblieben, da mir die Sportart immer mehr Spaß gemacht hat“, erinnert sich die Verwaltungsangestellte.
Mit dem weiblichen Nachwuchs von Frisch Auf geht es in der kommenden Saison an den Wochenenden nun wieder auf Tour. Auch Fortbildungen möchte die 31-Jährige dann besuchen und Trainerscheine absolvieren, sofern dies wieder regelmäßig in Präsenz gehen sollte. „Das war durch Corona ja seither nicht möglich. Deshalb bin ich froh, dass ich Rolf Bauer an meiner Seite habe und wir das gemeinsam machen.“
Frank Höhmann