Nachdem die FRISCH AUF Frauen aufgrund des vorsorglich verlegten Heimspieles gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende spielfrei waren, steht für die Mannschaft von Trainer Nico Kiener an diesem Sonntag um 16.30 Uhr das vorletzte Auswärtsspiel in dieser Saison auf dem Programm.
Zumindest, was die reguläre Runde betrifft. Mit möglichen Zusatzspielen gegen den Zweitplatzierten der zweiten Liga (wahrscheinlich Füchse Berlin) befasst sich der Göppinger Coach noch nicht: „Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aber solange wir unsere Spiele gewinnen, kann Rosengarten anstellen was es will.“ Die Relegationspartien, die sich nach dem letzten Spieltag der ersten und zweiten Liga am 22. Mai anschließen sollten, wurden aufgrund der vielen Nachholtermine inzwischen auf 29./30. Mai für das Hinspiel und 2./3. Juni für das Rückspiel verschoben.
Einen Zähler Vorsprung haben die Göppingerinnen auf den anderen Relegationsanwärter, zudem noch das Spiel gegen Leverkusen in der Hinterhand. Nachdem am Mittwoch das Heimspiel des Thüringer HC gegen Neckarsulm wegen eines positiven Schnelltests einer THC-Spielerin sicherheitshalber abgesagt wurde, muss erneut eine Partie nachgeholt werden. Weitere Spielausfälle könnten noch folgen und womöglich auch die FRISCH AUF Frauen betreffen. Darüber mache man sich aber keine Gedanken, betont Kiener. „Wir bereiten uns ganz normal auf die Spieltage vor.“ Alles andere habe man nicht in der eigenen Hand.
Dass sich ihre Ausgangssituation nach dem Wochenende weiter verbessert, das können die Göppingerinnen aus eigener Kraft heraus tun: mit einem Sieg in der Oldenburger EWE-Arena. Da davon auszugehen ist, dass Rosengarten sich gegen Mainz durchsetzt, müssen die Kiener-Schützlinge gewinnen, um ihren Vorsprung zu wahren. Wie schon vor drei Wochen beim 28:27-Coup in Buxtehude sind die Voraussetzungen am Sonntag identisch, was die Wegstrecke, die Tabellen- und Punktesituation des Gegners und seine Zugehörigkeit zur ersten Liga betrifft. „Wir wollen und sollten gewinnen, das wissen wir alle. Wir haben uns gut vorbereitet, sind fit und hoffen, dass wir nicht nur ein gutes Spiel abliefern, sondern wie in Buxtehude die Punkte mitnehmen werden“, sagt Kiener, der mit seiner Mannschaft bereits am Maifeiertag nach einer Trainingseinheit gen Niedersachsen aufbricht. „Das wird eine ziemliche Herausforderung, Oldenburg steht nicht umsonst mit 26 Pluspunkten und einem ausgeglichenen Punktekonto im Mittelfeld. Es kommt auf den Gegner an, was er für einen Tag erwischt, aber in erster Linie auf unsere eigene Leistung und natürlich wie wir mit unserer Gesamtsituation klarkommen“, erläutert Kiener. Der Druck liegt auf Göppinger Seite, kann wie in Buxtehude geschehen aber auch antreiben. Die Darbietungen der FRISCH AUF Frauen in fremden Hallen lassen jedenfalls auf einen neuerlichen Auswärtstriumph hoffen. „Wir haben in Halle, Bad Wildungen und Buxtehude gewonnen. Jetzt wollen wir in Oldenburg einen weiteren Auswärtssieg landen, der unsere Lage vor den dann anstehenden beiden Heimspielen gegen Ketsch und Leverkusen wieder ein Stück positiver gestaltet“, sagt Kiener.
Gut in Schuss auf Göppinger Seite war im Rückraum neben Michaela Hrbkova zuletzt Romy Morf, der in Buxtehude sieben Treffer gelangen. „Für uns geht es um alles, wir benötigen jeden Punkt. Oldenburg kann locker spielen. Aber wir sind dort nicht chancenlos. Schon das Hinspiel war sehr eng. Da ist noch eine Rechnung offen. Am Sonntag wollen wir uns für das bittere 23:24 revanchieren.“ Das könne nur gelingen, „wenn jede von uns einen guten Job abliefert und wir mannschaftlich so geschlossen auftreten wie zuletzt“. Vergangene Saison habe man in Oldenburg auch gewinnen können. Warum nicht noch einmal? „Dazu müssen wir ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag legen und Oldenburg nicht in sein Tempospiel kommen lassen“, weiß Morf. Das Team von Trainer Niels Bötel gewann am Samstag vor einer Woche beim FSV Mainz mit 29:24 und legte den Grundstein zum Erfolg mit einer starken ersten Hälfte (18:10). Nach dem Wechsel lief es nicht mehr so rund und vier Minuten vor dem Ende war der Vorsprung auf 27:24 zusammengeschmolzen, ehe Oldenburg die letzten Kräfte mobilisierte und sich durch den Sieg vorerst auf Rang acht schob.
Frank Höhmann