Jungnationalspielerin aus Österreich heuert an – In der 19-jährigen Klara Schlegel wechselt ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent vom Thüringer HC zu den FRISCH AUF Frauen

Nach Beate Scheffknecht und Johanna Schindler steht ab der kommenden Saison wieder eine Spielerin aus Österreich für die FRISCH AUF Frauen auf der Platte: In der Jungnationalspielerin Klara Schlegel heuert ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent bei den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen an. Die 19-Jährige hat für drei Spielzeiten bis 30. Juni 2024 unterschrieben und steht derzeit beim Erstligakontrahenten Thüringer HC unter Vertrag, besitzt aber ein Doppelspielrecht für Zweitligist SG 09 Kirchhof.

„Ich habe mich bei meinem Wechsel nach Deutschland vor zwei Jahren bewusst dazu entschieden, zunächst einmal vorwiegend in der zweiten Liga Erfahrungen zu sammeln. Das konnte ich in Kirchhof und vergangene Spielzeit in Zwickau machen. Jetzt ist es an der Zeit, einen Schritt höher zu gehen und mich nur noch an einen Verein zu binden. Bislang war ich halb beim THC, halb in Kirchhof“, erzählt die 19-Jährige. „Ich freue mich sehr, mich nun erstmals in meiner Karriere voll und ganz auf einen Verein konzentrieren zu können. Frisch Auf ist eine gute Adresse, auch mein jetziger Coach Herbert Müller hat diesen Wechsel befürwortet.“

THC-Coach Herbert Müller trainiert die rechte Rückraumspielerin auch in der Nationalmannschaft Österreichs, für die sie bereits im zarten Alter von 17 Jahren debütierte und mit der sie sich jüngst für die Weltmeisterschaft im Dezember in Spanien qualifizieren konnte. „Das war eines der Highlights in meiner jungen Karriere. Polen war favorisiert und musste, wir wollten es schaffen und haben an unsere Außenseiterchance geglaubt“, berichtet die 19-Jährige vom jüngsten Coup bei den WM-Play-Offs und der erstmaligen Qualifikation Österreichs für eine Weltmeisterschaft seit zwölf Jahren. „Bislang zählten die Teilnahmen bei EM und WM mit den Juniorinnen zu den herausragenden Ereignissen meiner Laufbahn.“

Klara Schlegel gefällt Handball, „weil es ein Teamsport ist“ und es nicht auf eine einzelne Spielerin ankomme. Sie sieht das Kollektiv als viel wertvoller und bedeutender für den Erfolg an. Deshalb hat sie auch kein bestimmtes Vorbild, dem sie nacheifert oder das sie zum Handball gebracht hat. „Ich bin durch meinen Bruder dazu gekommen, der auch gespielt hat. Meine Jugendzeit habe ich beim UHC Eggenburg in Niederösterreich verbracht“, erzählt Klara Schlegel, die in der benachbarten Bezirkshauptstadt Horn geboren wurde und in ihrer Freizeit gerne Klavier oder Gitarre spielt. Recht früh stand für die 19-Jährige fest, dass sie die Sportart später einmal höherklassig betreiben möchte. Alsbald folgte der Wechsel ins Leistungszentrum Südstadt, wo sie bis zu ihrem Schulabschluss sich bereits intensiv auf Wettkämpfe vorbereiten konnte und vom österreichischen Verband eine gezielte Trainingsförderung erhielt. Zulegen möchte die 1,83 Meter wurfstarke Linkshänderin im Angriff; aber auch in der Abwehr will sich Klara Schlegel verbessern, körperlich robuster werden und den Gegenspielerinnen wenig Möglichkeiten zum Durchbruch gestatten. Neben dem Handball peilt sie in Göppingen eine Ausbildung im Bereich Marketing an.

„Mit der Verpflichtung von Klara Schlegel schließen wir unsere Planungen für die neue Runde ab“, sagt Birute Schaich. Die Göppinger Teammanagerin sieht in der 19-Jährigen großes Potenzial und gute Voraussetzungen, um im rechten Rückraum zusammen mit dem anderen Neuzugang Lisa Borutta eine wichtige Rolle zu spielen. Neben diesem Duo gibt es noch drei neue Gesichter in der künftig deutlich verjüngten Göppinger Mannschaft: Luisa Scherer (Buxtehude), Louisa De Bellis (Waiblingen) und Lotta Woch (TSV Harrislee).

Damit sich die Zugänge schnell akklimatisieren, hat Schaich es in Zusammenarbeit mit der Göppinger WGG arrangiert, dass alle in einem Wohnkomplex untergebracht sind. Bis auf dem Feld alles funktioniere, könne es unter Umständen ein bisschen dauern. „Die eine Spielerin braucht etwas länger, die andere findet sich schneller zurecht“, bittet Schaich um Nachsicht, wenn nicht alles auf Anhieb funktionieren sollte. „Man muss Trainer Nico Kiener und den neuen Spielerinnen Zeit geben. Sie sind alle noch keine fertigen Bundesligaspielerinnen, aber sie sind jung und motiviert und wollen mit dem Frauenteam von Frisch Auf erfolgreich Handball spielen und sich in der Bundesliga durchsetzen.“

 

Frank Höhmann

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