Es wartet erneut ein Team aus Hessen: Das letzte Spiel vor der Nationalmannschaftspause führt die FRISCH AUF Frauen an diesem Samstag zur HSG Bad Wildungen Vipers

Bevor die Liga wegen der Nationalmannschaft eine Pause einlegt, steht für die FRISCH AUF Frauen am Samstagabend bei der HSG Bad Wildungen Vipers (19 Uhr, sportdeutschland.tv) erneut ein Vergleich mit einem Team aus Hessen an.

Das bittere 27:28 gegen Bensheim haben die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen inzwischen verarbeitet und wollen die am vergangenen Sonntag verpassten Punkte nun eben bei den „Giftschlangen“ holen. „Die Enttäuschung im ersten Training zu Wochenbeginn war den Spielerinnen natürlich anzumerken, aber sie wich schnell der Einstellung, den Frust in positive Energie umzumünzen und es jetzt erst recht zu wollen und 60 Minuten noch einmal alles reinzuwerfen, um die beiden Punkte mit nach Göppingen zu nehmen“, sagt Nico Kiener. Der Auftritt vom vergangenen Sonntag gibt berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass den FRISCH AUF Frauen die Wende noch gelingen kann. „Wir haben gezeigt, dass wir mit einer Mannschaft wie Bensheim mithalten können“, ist Kiener optimistisch vor dem Duell in der Sporthalle Enseschule. Viel habe nicht gefehlt, und die angepeilte Überraschung wäre gelungen. „Wir haben die schwächeren Phasen viel schneller unterbunden und den Lauf des Gegners frühzeitig gestoppt. Da ist uns das Spiel nicht weggekippt“. Gegen die „Vipers“ werde es darauf ankommen, mit genau der gleichen Einstellung zu agieren. Jede im Team müsse an ihre Leistungsgrenze gehen, denn nur mit einem starken Kollektiv über eine funktionierende Abwehr, die den Torhüterinnen Anne Bocka und Oliwia Kaminska das Bällehalten erleichtert, und einem treffsicheren Angriff sei die Aufgabe zu meistern.

Eine äußerst solide Runde absolviert die dienstälteste Spielerin der Göppingerinnen, Anja Brugger. Die rechte Außenspielerin ist zusammen mit Michaela Hrbkova erfolgreichste Feldtorschützin ihrer Farben (75 Treffer). Mit zusammen 186 Treffern zeichnen beide für ein Drittel aller Göppinger Tore verantwortlich. Auch in der Deckung ist Brugger eine verlässliche Größe. Sie packt energisch zu und landet so manchen Steal wie zuletzt gegen Bensheim. „Ich bekomme viele Bälle und habe auch eine sehr gute Quote“, freut sich Brugger, die mit ihren Kolleginnen in Bad Wildungen ganz klar zwei Punkte anpeilt. „Wir haben im Training wieder hart gearbeitet und möchten uns für diese harte Arbeit nun im Spiel belohnen. Bad Wildungen ist ein Gegner, der in unserer Reichweite liegt und den wir schlagen können, den man aber nicht unterschätzen darf. Das tun wir in unserer Situation sowieso nicht.“ Jeder Spielerin im Team sei klar, dass der Abstiegskampf sich nur meistern lässt, „wenn jede für die andere kämpft. Aber das haben alle verinnerlicht.“ Der erkennbare Aufwärtstrend stimmt Anja Brugger optimistisch, „dass wir an den verbleibenden Spieltagen noch die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren werden, auch wenn es schon hart für den Kopf ist, wenn jedes Spiel zum Endspiel wird“.

Für die gastgebende Mannschaft der holländischen Trainerin Tessa Bremmer ist das Heimspiel gegen die FRISCH AUF Frauen die siebte Partie binnen 24 Tagen. „Wir wollen am Samstag nochmals alle Reserven rausholen, um die nächsten zwei Punkte zu holen“, sagt Bremmer. Am Mittwoch unterlag Bad Wildungen in Oldenburg 24:25. Drei der vergangenen fünf Partien gingen jeweils mit einem Tor Unterschied verloren: Beim 32:33 gegen Bensheim, besonders aber beim 33:34 gegen Topteam Bietigheim hielt man jedoch bravourös dagegen. Zwei Punkte fuhr die HSG zuletzt beim 31:26 gegen Bayer Leverkusen ein, was die weitere Klassenzugehörigkeit quasi endgültig besiegelte. Auf Rosengarten-Buchholz beträgt der Vorsprung neun Zähler, auf die FRISCH AUF Frauen zehn. Das erleichtert Bremmer die Planungen für die neue Spielzeit, in der bewährte Kräfte wie Torhüterin Manuela Brütsch, Shooterin Jana Scheib, Larissa Platen oder Anna-Maria Spielvogel weiter zur Verfügung stehen. Wie es mit der Ex-Göppingerin Maxime Struijs weitergeht, ist noch offen. Als erste Neuzugänge wurden Leonie Patorra von der SG BBM Bietigheim, Jolina Huhnstock (Thüringer HC) und Annika Hampel (Mainz) verpflichtet. So sieht man sich im Kreis Waldeck-Frankenberg auch für die neue Spielzeit gut gerüstet, um erneut im gesicherten Mittelfeld und bestenfalls auf einem einstelligen Tabellenplatz sich einzufinden.

Frank Höhmann

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