„Wir haben die beiden Spiele gewonnen, die wir gewinnen mussten. Jetzt geht es darum, uns mit weiteren Siegen die Berechtigung zu erarbeiten, auch in der neuen Spielzeit weiterhin in der ersten Bundesliga spielen zu dürfen“, sagt Göppingens Trainer Nico Kiener vor dem Heimspiel der FRISCH AUF Frauen an diesem Sonntag (16 Uhr, sportdeutschland.tv) gegen die HSG Bensheim/Auerbach. Auch wenn die Gäste von der hessischen Bergstraße eine sehr starke Runde hinlegen und mit 23:19-Zählern das Mittelfeld anführen, rechnen sich die Göppingerinnen schon etwas aus. „Wir spielen zuhause und wollen gewinnen. Wir haben schon beim Hinspiel gut und phasenweise sehr gut gespielt“, ergänzt Teammanagerin Birute Schaich. „Für uns geht es jetzt um die Wurst. Rosengarten liegt einen Zähler vor uns und hat vergangene Woche mit dem Punktgewinn in Blomberg gezeigt, dass in jedem Spiel etwas gehen kann und man immer an seine Chance glauben muss.“ Die Spielerinnen hätten unter der Woche gut trainiert und seien heiß auf das Heimspiel gegen den Tabellensiebten.
„Es geht nun in die entscheidende Phase“, weiß Kiener, dass nur mehrere Erfolgserlebnisse gegen eine der Mannschaften, die in der Tabelle zwischen Platz sechs und elf liegen und gegen die die FRISCH AUF Frauen in den kommenden Wochen noch alle antreten werden, das Ticket zum Klassenerhalt oder zumindest dem Relegationsplatz löst. Zwar schlugen sich die Göppingerinnen zuletzt beim 28:37 beim in einer anderen Liga spielenden Spitzenreiter Borussia Dortmund mehr als achtbar, die 37 Gegentreffer waren dem Göppinger Coach dann doch ein paar zu viel. Deshalb legte er den Fokus im Training verstärkt auf die Abwehr. „Wir müssen aus einer stabilen Defensive heraus agieren und versuchen, selber Tempogegenstöße einzuleiten und diese Bensheim nicht zu ermöglichen, die über schnelle Außenspielerinnen für ihre Konter verfügen“, sagt Kiener. „Offensiv haben wir es in den vergangenen Wochen schon ganz gut gemacht und das Spiel gut gesteuert.“ Das belegen die 28 und 31 Treffer gegen die Spitzenteams aus Dortmund und Metzingen sowie die 34 Tore beim Heimsieg gegen Mainz. Nun solle in der Defensive zugelegt werden, die Räume wieder enger gemacht werden, die Spielerinnen sich gegenseitig aushelfen und entsprechend verschieben, damit der Gegner zum Zeitspiel und Würfen aus ungünstigen Positionen gezwungen wird. „Zwei Punkte wären schon ganz arg toll“, sagt Schaich. Allerdings hat diese auch Bensheim im Visier, um am Ende der Saison die beste Platzierung seit dem Wiederaufstieg in das Oberhaus der Frauen vor vier Jahren zu feiern.
Die „Flames“ haben die Pflichtaufgaben souverän gelöst und mit Siegen, zum Beispiel beim Thüringer HC, nicht eingeplante Zähler aufs Konto gebracht. Der gute Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten vier Partien trug sicher zum guten Abschneiden bei. Aufgrund der sich nicht nur im Tableau niederschlagenden Weiterentwicklung haben die Verantwortlichen den Vertrags mit Trainerin Heike Ahlgrimm bis 2024 verlängert. Sie kann in der neuen Runde weiter auf ein eingespieltes Team bauen. Leistungsträgerinnen wie Toptorjägerin Lisa Friedberger, Sarah van Gulik und Ines Ivancok bleiben. Rückraumspielerin Saskia Fackel kommt von den Ketscher Kurpfalz Bären. Für Torhüterin und Kapitänin Jessica Kockler, die ihre Karriere beenden wird, wurde Leverkusens Vanessa Fehr verpflichtet. „Dieser Wechsel ist schon etwas Besonderes und zeichnet unsere Arbeit aus“, sagt die ehemalige Bundesligaspielerin Heike Ahlgrimm, die weiteres Entwicklungspotenzial in der Mannschaft und sich noch lange nicht am Ende des eingeschlagenen Weges angekommen sieht.
PM Frank Höhmann