Coup wäre der Clou – Die FRISCH AUF Frauen empfangen am Samstag um 19 Uhr die zuletzt zehn Mal in Serie siegreichen „TusSies“ aus Metzingen zum Derby

Es ist die Woche der Nachbarschaftsduelle: Die Männer von Frisch Auf Göppingen empfingen am Donnerstag den TVB Stuttgart, die FRISCH AUF Frauen treffen an diesem Samstag um 19 Uhr (live zu sehen bei sportdeutschland.tv) auf die TuS Metzingen. „Das ist natürlich ein anderes Kaliber als letzte Woche. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und so lange wie möglich an Metzingen dranbleiben und den Abstand nicht zu groß werden lassen. Dann ist vielleicht etwas drin“, sagt Trainer Nico Kiener vor dem Derby in der EWS-Arena. Vorrangiges Ziel sei, so viele gelungene Aktionen und Positives wie möglich in das deutlich wichtigere Spiel am Donnerstag gegen Mainz mitzunehmen und angesichts der englischen Woche, die nächsten Sonntag bei Primus Dortmund endet, gut mit den Kräften zu haushalten.

„Die zwei Punkte in Halle waren extrem wichtig. Jeder hat darauf hingearbeitet, dass dieser erlösende Sieg endlich gelingt und der Knoten platzt“, sagt Teammanagerin Birute Schaich. Gegen das Topteam aus Metzingen laste nun kein Druck auf dem Team. Ein Coup wäre der Clou. „Wir rechnen uns in jedem Spiel etwas aus“, sagt Kiener, sei die Aufgabe auch noch so knifflig. Die Favoritenrolle obliege jedoch eindeutig den „TusSies“ aus dem Ermstal. Zehn Siege in Folge sind dem Team von Trainerin Edina Rott gelungen, zuletzt wurde Buxtehude 33:31 bezwungen. Die 26:8-Zähler bedeuten Rang zwei vor Bietigheim und Blomberg-Lippe. Nachbarschaftshilfe ist also nicht zu erwarten, die Gäste wollen ihre Serie ausbauen und weiter ganz vorne mitmischen. Fast alle Aufgaben wurden souverän gelöst. Die einzigen Aussetzer leistete sich Metzingen relativ früh zu Beginn der Saison beim 25:26 in Oldenburg und 23:25 gegen Leverkusen. Die beiden Topteams aus Dortmund und Bietigheim ärgerte man lange, zum großen Wurf hat es in der Hinrunde noch nicht gereicht.

Die Göppingerinnen sollten ihre Angriffe konsequent und konzentriert abschließen, andernfalls laufen sie Gefahr, von den Gästen über die flinke Nationalspielerin Marlene Zapf ein ums andere Mal ausgekontert zu werden und den „TusSies“ ihren bevorzugten Tempohandball zu ermöglichen. Zapf ist mit 102/28-Treffern viertbeste Torschützin der Liga und hat beim württembergischen Rivalen um eine weitere Spielzeit verlängert, für den sie seit 2014 am Ball ist. Als Abgänge stehen Torhüterin Madita Kohorst (Dortmund), Laetitia Quist (Blomberg), Weltmeisterin Bo van Wetering (Odense) und Dorina Korsos (Debrecen) fest. Ihre Zelte neu aufschlagen in Metzingen werden Kohorst-Ersatz Rebecca Nilsson aus Schweden und die polnische Nationalspielerin Dagmara Kocun.

„Wir haben in Halle gesehen, was wir gemeinsam als Team erreichen können. Darauf wird es auch gegen Metzingen ankommen. Wir müssen nach dem Spiel für uns festhalten können, alles probiert zu haben“, sagt Lina Krhlikar. Ein Derby sei immer besonders, das jeder gewinnen wolle. „Metzingen hat seine Stärken. Die liegen besonders im Tempospiel. Das müssen wir unterbinden und auch Gegenstöße vermeiden“, weiß die langjährige Göppinger Kreisläuferin. „Aber auch wir haben unsere Stärken, die wir in die Partie einbringen müssen, um Metzingen es so schwer wie möglich zu machen. Im Hinspiel hat das eine Hälfte lang sehr gut funktioniert. Können wir das über das gesamte Spiel ausdehnen, schaffen wir vielleicht eine Überraschung.“ Dazu müsse man aber auch ein Stück weit über sich hinauswachsen.

Gästetrainerin Edina Rott traut das den FRISCH AUF Frauen durchaus zu. „Sie lagen in Halle schon vier Tore hinten und haben die Begegnung dann noch gedreht. Das stärkt das Selbstvertrauen.“ Der Gegner brauche die Punkte und habe nichts zu verlieren, „das ist immer gefährlich. Jeder erwartet von uns den nächsten Sieg, aber das müssen wir positiv sehen und nicht als Last.“ Gegen Buxtehude habe man lange Zeit Probleme in der Defensive gehabt, hier müsse man sich wieder steigern. „Außerdem müssen wir aggressiv spielen und aufs Tempo drücken und uns nicht auf eine andere Spielweise einlassen.“

Frank Höhmann

 

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