Erfreuliche Nachrichten bei den FRISCH AUF Frauen zum Jahresende hin: Zwar ging die Partie gegen den Buxtehuder SV am Sonntag deutlich verloren (20:31), aber Nachwuchstalent Sina Ehmann beim Göppinger Frauenhandball-Bundesligisten einen Vertrag bis zum Jahr 2022 unterschrieben und steigt nun voll in den Profibereich ein. Gegen Buxtehude gab die 20-Jährige in der zweiten Hälfte ihr Debüt und erzielte dabei einen Treffer. „Sina trainiert schon längere Zeit regelmäßig mit der Mannschaft mit. Wir wollten sie erste Erfahrungen sammeln lassen und behutsam an das Niveau in der Bundesliga heranführen. Ihre Entwicklung in den vergangenen Monaten ist sehr positiv und noch nicht abgeschlossen“, sagt Trainer und Geschäftsführer Aleksandar Knezevic.
Die Rückraumspielerin gehört jetzt fest zur ersten Damenmannschaft, wird in Absprache mit dem Trainer des Drittligateams und Bundesliga-Co-Trainer, Vladimir Jelesic, bei Bedarf aber auch noch für die zweite Mannschaft auflaufen, deren Stütze sie nicht nur in der vergangenen Runde war, als der Aufstieg gelang. „Es ist toll, dass diese junge Spielerin bei uns bleibt“, freut sich Knezevic nicht nur über den Reifeprozess des Nachwuchstalents, sondern auch die Bereitschaft, mit den Göppingerinnen in der Bundesliga bestehen und künftig auf noch höherem Niveau agieren zu wollen. In Vorbereitungsspielen kam Sina Ehmann in der Vergangenheit bereits mehrmals zum Einsatz, auch im Kader des Bundesligisten tauchte der Name der Nachwuchsspielerin aus den eigenen Reihen zuvor bereits hin und wieder auf. Was Knezevic von ihr zu sehen bekam, lässt ihn für die Zukunft hoffen. Die 20-Jährige handle stark bei Eins-gegen-Eins-Situationen und könne auch in der Defensive im Mittelblock ordentlich zupacken. Im Rückraum sei ihre angestammte Position zwar die auf der halblinken, bei Bedarf lasse sie sich aber auf der anderen Seite einsetzen.
„Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt für mich, auf den ich mich sehr freue und mächtig gespannt bin“, sagt die 20-Jährige, die seit den Minis bei Frisch Auf Göppingen aktiv ist und die Schule im Sommer mit dem Abitur beendete. Mit ihren Eltern und den drei Geschwistern wohnt sie nur drei Minuten von der EWS Arena entfernt. Heimspiele bekommen für Sina Ehmann also noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Neben dem Handball absolviert sie derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Göppinger Christophsbad. Auch hier zeigt sich die junge Handballerin heimatverbunden.
In der Profimannschaft möchte sie nun sukzessive Fuß fassen und sich durch gute Trainingsleistungen für Einsätze empfehlen und dem Team weiterhelfen. Der Unterschied zur dritten Liga dürfe jedoch nicht außer Acht gelassen werden. „Es ist ein großer Sprung“, sagt Vladimir Jelesic. Dessen ist sich die 20-Jährige bewusst. „In der Bundesliga herrscht eine ganz andere Härte, das Tempo ist nochmal ein ganz anderes, daran muss ich mich gewöhnen. Aber jedes Training hilft mir dabei.“ Im Angriff müsse sie noch entschlossener zu Werke gehen und sich mehr zutrauen, auch wenn Würfe neben das Tor gingen, und insgesamt noch an ihrer Vielseitigkeit feilen.
Ihre Teamkolleginnen seien ihr hierbei eine Stütze, wie Sina Ehmann betont. „Sie geben mir immer wieder Tipps, die ich dankend annehme und versuche umzusetzen.“ Michaela Hrbkova und Co. seien „ausgefuchst“, da könne sie sich für die Zukunft einiges abschauen. Und die Zukunft heißt Handball-Bundesliga. Die Göppinger Übungsleiter Knezevic und Jelesic trauen Sina Ehmann zu, schnell mit dem höheren Niveau klarzukommen und den großen Schritt erfolgreich zu meistern. Die 20-Jährige bleibt auf ihrem Weg sie selbst, eifert keinem besonderem Spielertypen nach. „Ich erfreue mich einfach an herausragenden oder an technisch und taktisch besonders gelungenen Aktionen, die in Handballspielen zu sehen sind, egal von wem.“
Vielleicht ja demnächst von ihr.
Frank Höhmann