Sehnsucht nach Normalität

So gut wie noch nie in den letzten Jahren starteten die Frisch Auf Profis in die aktuelle Saison. 12:4 Zähler mit nur einer Niederlage in Magdeburg sprechen eine deutliche Sprache und am Sonntag kommt mir dem THW Kiel der absolute Topfavorit auf den Meistertitel zum Spitzenspiel in die Göppinger Arena. Unter normalem Umständen wäre diese bei diesem Höhepunkt pickepacke voll, in Pandemiezeiten ist sie im Umkehrschluss dementsprechend leer.

Zuschauer wie Fans sind außen vor und können sich nur dank der Übertagungen auf Sky mit dem Geschehen in der Halle identifizieren und mit fiebern. Allerdings haben diese Geisterspiel nichts mehr mit dem Handball zu tun welchen wir kennen, weder Begeisterung, noch Enttäuschung oder Emotionen auf den Rängen sind dabei, sorry dies ist die absolute Notlösung und sonst nichts. Selbst wenn man das Privileg besitzt als Pressevertreter bei dem Spiel anwesend zu sein, erinnert es doch mehr an eine Trainingseinheit mit Spielcharakter die man hier genießt oder auch nicht. Der Druck auf die Vereine wird größer und größer, in erster Linie bei den momentan ausgewiesenen Infektionszahlen ist mit einer Besserung der Zustände vielleicht erst im Frühjahr zu rechnen. Die nahe Zukunft wird es an den Tag bringen, wie die Clubs nicht nur der HBL sondern auch der zweiten Liga, diese vor allem wirtschaftliche Krise bewältigen werden. Die Führung der HBL geht davon aus den Regelspielbetrieb unter diesen Umständen auf alle Fälle bis Ende des Jahres durchführen zu können. Dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen und es wird auch die Solidarität in der Liga eine ganz gewichtige Rolle spielen. Um Frisch Auf mache ich mir dabei weniger Sorgen, denn die Göppingen haben einen ausgewiesenen und mit allen Wassern im positiven Sinne gewaschenen Geschäftsführer, der die Grün(Blau)Weißen sicher aus dieser Krise führen wird. Dies überträgt sich auch auf die Mannschaft die in diesem Sog den schon erwähnten Superstart hingelegt hat. Wenn es Mayerhoffer gelingt in den wenigen Einheiten bis zur Spitzenpartie die Abwehrschwächen auszubügeln, sehe ich auch eine Erfolgschance gegen den deutsche Rekordmeister. Das Bollwerk in der Abwehrmitte war in den Matches gegen Wetzlar und just in Essen sehr anfällig, es fehlte die Absprache, sodass die Lücke für den gegnerischen Kreisläufer immer erkennbar war. Das wäre für die Kieler Topleute Pekeler und Wiencek natürlich ein gefundenes Fressen, daher muss Frisch Auf in diesem Bereich am Sonntag stabil arbeiten und wie man immer so schön sagt, Beton anrühren.

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