Eine harte Woche mit drei Spielen direkt im Anschluss an die trainingslose Quarantänezeit endete für Göppingens Bundesliga-Handballerinnen mit einer 21:29 (11:14)-Derbyniederlage bei der TuS Metzingen. „Das war trotz des Ergebnisses ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Ein paar einfache Fehler haben ein knapperes Resultat verhindert“, sagte eine gut haltende Torhüterin Anne Bocka nach den 60 Minuten in der leeren Öschhalle.
Das Team von Trainer und Geschäftsführer Aleksandar Knezevic zeigte vor allem in den ersten 30 Minuten eine ansprechende Leistung. Das Ärgerliche daran: Diese spiegelte sich nur unzureichend im Pausenstand wider (11:14). Mehrere Würfe der Göppingerinnen krachten ans Gebälk, zwei Siebenmeter wurden von Metzingens Keeperin Madita Kohorst pariert.
Nach dem Wechsel ließen sich die FRISCH AUF Frauen bis zur 45. Minute vom württembergischen Rivalen nicht abschütteln. Danach jedoch schwanden die Kräfte, während Metzingen das Tempo weiter hochhielt und innerhalb der nächsten zehn Minuten die endgültige Entscheidung herbeiführte. Nach mehreren Minuten ohne Tor aus dem Spiel heraus bei nur einem Erfolg vom Strich durch Michaela Hrbkova wurde aus dem 17:20 schnell ein 17:24 und bis fünf Minuten vor Schluss ein 19:28.
„Wir haben noch nicht das Level erreicht, das wir wollen“, sagte Aleksandar Knezevic. Das könne man nach der zweiwöchigen Zwangspause aber auch nicht erwarten. Dennoch habe er im Derby einen weiteren Fortschritt seines Teams gesehen. „Die erste Hälfte war besser als es das Ergebnis aussagt. Nach dem Wechsel hat Metzingen immer mehr Druck entfacht, auch in der Abwehr, und wir haben keine Mittel mehr gefunden, zum Torerfolg zu kommen.“ Und wenn man sich doch mal schön durchtankte, hatte die nun zwischen den Pfosten stehende Nicole Roth etwas dagegen. „Frisch Auf hat in den ersten 30 Minuten wie schon beim THC gut über den Kreis agiert. Wir haben zu schnell die Entscheidung gesucht und uns einige technische Fehler erlaubt“, sagte Metzingens Trainerin Edina Rott. Nach der Pause habe man dann „ruhiger agiert“ und auf seine Chancen gewartet. Dass es am Ende wie am Mittwoch ein 29:21 wurde, damit sei so nicht zu rechnen gewesen. Man sei insgesamt jedoch stärker aufgetreten als gegen Buchholz-Rosengarten, den kommenden Frisch-Auf-Gegner.
Lange Zeit sah es nicht nach einem derart deutlichen Erfolg aus. Die Göppingerinnen fanden gut in die Partie. Die ersten vier Abschlüsse saßen und so konnten die Knezevic-Schützlinge, bei denen Spielführerin Iris Andjic wie am Mittwoch krank fehlte, immer vorlegen. Zwei Paraden von Kohorst verhalfen Metzingen zum 7:5. Wenig später hatte Frisch Auf wieder ausgeglichen und dabei selber blitzschnell agiert. Einen maßgenauen Abwurf von Bocka verwertete Tina Welter per Gegenstoß zum 7:7. Während Metzingen seine Angriffe trotz mancher Ungenauigkeit weiter zu Toren verwerten konnte, folgten bei Göppingen einige Aluminiumtreffer. Eine nicht gut ausgespielte Überzahl der FRISCH AUF Frauen nutzten die „Pink Ladies“, um eine Drei-Tore-Führung mit in die Halbzeit zu nehmen.
Nachdem Roth zu Beginn der zweiten Hälfte zwei Würfe entschärfte, nutzte dies Metzingens Spielmacherin Silje Brons Petersen, um auf 17:12 zu erhöhen. Die Dänin machte an diesem Nachmittag den Unterschied aus, zeigte sich energisch bei ihren Abschlüssen und verwandelte auch alle fünf Strafwürfe. Frisch Auf kämpfte sich zwar noch einmal auf 17:20 heran, musste den Kontrahenten dann aber auch aufgrund zweier Hinausstellungen davonziehen lassen. Zwei Paraden der eingewechselten Oliwia Kaminska und zwei eigene Treffer sorgten in den Schlussminuten dafür, dass der Unterschied im Gegensatz zu den THC-Spielen dieses Mal unter zehn Treffern Differenz blieb.
So spielten sie:
TuS Metzingen: Kohorst, Roth; Zapf (4), Pandza (2), Quist (1), van Wetering (6), Degenhardt, Niederwieser, Weigel (4), van der Baan, Brons Petersen (10/5), Haggerty (1), Rott (1), Korsos
FRISCH AUF Frauen Göppingen: Bocka (1.-51.), Kaminska; Brugger, Ioneac (5/2), Hrbkova (5/3), Morf (3), Tinti, Marcikova (2), Wyder (3), Krhlikar (1), Welter (2)
Schiedsrichter: Marcus Hurst/Mirko Krag
Zeitstrafen: 4:8-Minuten
Zuschauer: 0.
Das Derby bei der TuS Metzingen war das erste von insgesamt drei Nachholspielen, die die Göppinger FRISCH AUF Frauen aufzuarbeiten haben. Für die beiden anderen durch die Quarantäne ausgefallenen Begegnungen stehen nun die genauen Neuansetzungen fest. Die Partien wurden gedreht, sodass die Göppingerinnen am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 19.30 Uhr zunächst die HSG Bad Wildungen in der Göppinger EWS-Arena empfangen. Am Samstag, 30. Januar 2021 um 18 Uhr folgt dann das Auswärtsspiel bei der HSG Bensheim/Auerbach in der Weststadthalle.
PM Frank Höhmann