Die Torhüterinnen der FRISCH AUF Frauen für die neue Spielzeit stehen fest: Anne Bocka soll zusammen mit der frisch vermählten Jasmina Rebmann-Jankovic den Kasten der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen vernageln. Die 26-Jährige kommt vom Ligarivalen HSG Bad Wildungen Vipers und hat beim Team von Trainer und Geschäftsführer Aleksandar Knezevic für zwei Jahre unterschrieben. Sie ist der dritte Neuzugang nach den beiden Rückraumspielerinnen Sarka Marcikova (Herrenberg) und Pascale Wyder (Nottwil).
„Ich bin sehr froh, dass die Verpflichtung von Anne geklappt hat. Wir standen schon seit längerer Zeit in Kontakt“, sagt Knezevic. „Ich denke, sie und JJ werden sich gut ergänzen.“ Trotz ihrer 26 Jahre verfüge die gebürtige Ulmerin, die aus Langenau stammt, schon über „viel Erfahrung“ und könne der Mannschaft mit ihren Qualitäten weiterhelfen. Von eben diesen konnten sich die Göppingerinnen in der vergangenen Runde beim Auswärtsspiel in Bad Wildungen überzeugen, als Bocka in der entscheidenden Phase mit ihren Paraden zum 28:22-Sieg der „Vipers“ beitrug.
Schon im zarten Alter von gerade einmal 16 Jahren gab Anne Bocka für den Thüringer HC ihr Debüt im deutschen Oberhaus. Bevor sie sich entschied, den Schritt aufs Sportinternat des Clubs aus Erfurt zu wagen, lief sie für ihren Heimatverein HSG Langenau/Elchingen auf, ehe sie sich dem SC Lehr anschloss. „Zuerst habe ich Fußball gespielt, danach parallel Fußball und Handball, nachdem mich meine Schwester mal zum Handball mitgenommen hat“, erzählt die 26-Jährige. Der Spaß wurde immer größer und irgendwann wollte sie den Schritt ins Profigeschäft angehen. Im Tor stand sie gleich von Beginn an. „Das hat mir gefallen. Wahrscheinlich hat es von Opa und Papa auf mich abgefärbt. Beide waren ebenfalls als Torhüter aktiv“, berichtet Anne Bocka, die ein Duales Studium der Sportökonomie abgeschlossen hat und im Bereich Vereinsmanagement tätig werden möchte.
Eine Wohnung musste sich Anne Bocka in Göppingen nicht suchen, sie ist bei Romy Morf-Bachmann eingezogen, die sie aus gemeinsamen Zeiten bei den „Giftschlangen“ aus Nordhessen kennt. „Wir bilden nun eine WG.“ Nicht nur in der Schweizerin trifft sie bekannte Gesichter. Beim TV Nellingen spielte die Torfrau mit Roxana Ioneac zusammen, zuvor auch mit Tina Welter. Anja Brugger kennt sie von der württembergischen Auswahl. So dürfte es ihr nicht schwer fallen, sich rasch im neuen Team einzugewöhnen. „Es gibt zwar einige Abgänge, es sind aber auch viele gute Spielerinnen geblieben. Ich denke, wir haben einen guten Mix. Ich freue mich jedenfalls wahnsinnig darauf, endlich wieder loslegen zu dürfen. Es kribbelt jedes Mal, wenn ich an der EWS-Arena vorbeikomme.“
In der neuen Saison peilt Bocka mit ihren Mannschaftskameradinnen den sicheren und frühzeitigen Klassenerhalt an. Durch den vorzeitigen Abbruch bleiben alle Teams in der Liga. Da neben Halle-Neustadt nun auch Rosengarten-Buchholz den Sprung ins Oberhaus vollzieht, wird die Handball Bundesliga der Frauen um zwei Mannschaften aufgestockt, was einen verschärften Abstieg zur Folge hat. „Nach Rosengarten, das gibt eine weite Fahrt“, weiß Bocka, die die Reisestrapazen aber gerne auf sich nimmt und richtig Bock auf Frisch Auf hat.
Abseits des Handballfeldes geht die 26-Jährige gerne zum Squash oder trifft sich zu gemütlichen Spiele-Abenden mit der Familie und Freunden. Mittlerweile habe sie auch das Wandern für sich entdeckt. „In Corona-Zeiten musste man sich ja umstellen.“
Die Planungen für die neue Runde sind bei den FRISCH AUF Frauen mit der Verpflichtung der Torhüterin nicht abgeschlossen. Gesucht wird auf jeden Fall noch ein Ersatz am Kreis für Petra Adamkova. Hier steht Aleksandar Knezevic in aussichtsreichen Gesprächen.
PM Frank Höhmann FRISCH AUF Frauen