Von ursprünglich drei FRISCH AUF!-Spielern, die mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften an der aktuellen Handball-Europameisterschaft teilgenommen haben, ist inzwischen nur noch FRISCH AUF!-Torwart Urh Kastelic übriggeblieben. Er und seine slowenische Nationalmannschaft reisen heute vom Hauptrundenspielort Malmö nach Stockholm, denn dort steht am Freitag das Halbfinalspiel gegen Spanien auf dem Programm. Slowenien hat sich in der stark besetzten „unteren Setzhälfte“ und der Hauptrundengruppe 2 des EM-Turniers dank fünf Siegen in sieben Spielen mit dem zweiten Platz die Halbfinalteilnahme und die Medaillenchance erspielt. Profitiert haben sie dabei aber auch vom frühen Vorrunden-Aus der Favoriten Frankreich und Dänemark.
FRISCH AUF!-Torwart Urh Kastelic stand im bisherigen Turnierverlauf etwas im Schatten seines slowenischen Torwartkollegen Klemen Ferlin, der vom ersten Spiel weg in Topform war. Beim Hauptrunden-Endspiel gegen Norwegen kam Urh Kastelic aber endlich auch zu einem 60-minütigen Spieleinsatz. Das nachfolgende Interview beleuchtet seinen bisherigen Turniereindruck:
Frage: Wie ist die Stimmung im slowenischen Team und wie hast Du die EM bisher erlebt?
Urh Kastelic: Wir sind sehr glücklich über den Halbfinaleinzug, den Slowenien niemand zugetraut hätte. Wir haben allen gezeigt, was man erreichen kann, wenn man an sich glaubt. Für mich ist es die zweite EM-Teilnahme und ich empfinde es als Privileg, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir waren die ganze Zeit in Schweden. Zuerst haben wir in Göteborg gespielt, dann in Malmö und jetzt geht es nach Stockholm. Wir hoffen, dass wir uns dort genauso wohl fühlen werden und dass wir weiterhin erfolgreich spielen.
Frage: Was ist für Euch wichtiger: Die Platzierung bei der EM oder die Chance, jetzt auch um die Olympia-Qualifikation zu spielen?
Kastelic: Das wichtigste Ziel war das Erreichen der Olympia-Qualifikation, denn Olympische Spiele sind nur alle vier Jahre und das größte Sportereignis überhaupt. Sie sind der Traum für jeden Leistungssportler. Aber nachdem wir das nun erreicht haben, träumen wir von größeren Erfolgen hier bei der EM und möchten die beiden letzten Spiele so gut wie möglich spielen.
Frage: Wie siehst Du Eure Chance im Halbfinale gegen Spanien?
Kastelic: Bei der letzten Handball-EM haben wir sie geschlagen und im weiteren Turnierverlauf sind sie dann doch noch Europameister geworden. Sie sind ein sehr starkes Team, mit großem taktischem Vermögen und guten Einzelspielern. Ich denke aber, dass Halbfinalspiele in der Regel 50:50-Spiele sind und die bessere Tagesform entscheidet über die Finalteilnahme.
Frage: Wie haben die slowenischen Fans in der Halle und in Slowenien den bisherigen Erfolg unterstützt?
Kastelic: Da wir in Schweden gespielt haben, waren wegen der großen Entfernung nicht so viele slowenische Fans vor Ort dabei. Für das Halbfinale rechne ich jetzt mit mehr Fans aus der Heimat, weil sie jetzt an unsere Mannschaft und deren Chance glauben. Nach dem Trainerwechsel waren viele skeptisch, wie es laufen wird. Aber Ljubomir Vranjes holt – wie zuvor Veselin Vujovic – aus unserer Mannschaft das Maximum heraus, wenn man bedenkt, welch kleines Land wir sind.
Frage: Du hast im Gruppenendspiel gegen Norwegen durchgespielt und 10 Paraden gezeigt. Wie wichtig war das für Dich?
Kastelic: Das war ein besonderes Spiel, denn bereits kurz vor dem Warmup zum Spiel wussten wir, dass wir für das Halbfinale qualifiziert sind. Für mich war es wichtig, zu spielen, denn auch in Göppingen habe ich bisher nicht so oft von Beginn an gespielt. Ich bin froh, dass mich unser Trainer von Spielbeginn an eingesetzt hat. Aufgrund der entfallenen absoluten Bedeutung des Spiels war der Spielverlauf nicht so intensiv. Dafür geht es ab jetzt mit vollem Einsatz gegen die besten Teams Europas. Darauf freue ich mich sehr.
Das Halbfinale Sloweniens gegen Spanien beginnt am Freitag um 20.30 Uhr und wird in Sportdeutschland live gestreamt.
PM FRISCH AUF! Göppingen