„Zusammen leben, zusammen wachsen“ lautet das Motto der Interkulturellen Wochen in diesem Jahr. Göppingen steht in einer langen Tradition von Zuwanderung. Viele sind mittlerweile hier geboren und fühlen sich der Gesellschaft zugehörig. Um das Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern, ist es wichtig, Räume anzubieten, wo sich alle Menschen, gleich welcher Herkunft, begegnen und austauschen können. Die IKW werden am Mittwoch, 25. September, um 18 Uhr von Oberbürgermeister Guido Till eröffnet.
Seit 1995 bieten die Interkulturellen Wochen in Göppingen durch ihre unterschiedlichen Veranstaltungen Menschen die Möglichkeit zur direkten Begegnung mit anderen Kulturen, Religionen und Perspektiven. Das hilft Vorurteile abzubauen und den eigenen Horizont zu erweitern. Auch in den diesjährigen 24. Interkulturellen Wochen laden zahlreiche Veranstalter zu über 25 Veranstaltungen in den Wochen zwischen Mittwoch, 25. September, und Sonntag, 13. Oktober, ein. Sie bringen Ideen und tragen Impulse weiter. Die Bandbreite ist groß und reicht von Musik, Literatur und Kunst über Bildungsangebote und Performance bis hin zu Cabaret.
Die Eröffnung der Interkulturellen Wochen unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“ findet am 25. September um 18 Uhr im Atrium des Göppinger Rathauses statt. Oberbürgermeister Guido Till wird die Eröffnungsrede halten. Ein weiterer Programmpunkt ist eine Aktion zur „Erklärung der Vielen“. Musikalisch untermalt wird die Eröffnung durch die New Colours Band.
Im Schloss Filseck findet am Donnerstag, 26. September, um 18 Uhr die Einbürgerungsfeier des Landkreises statt. Zahlreiche Frauen, Männer und Kinder ausländischer Herkunft haben im Landkreis eine neue Heimat gefunden und im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Bei der feierlichen Veranstaltung wird dieser wichtige Schritt von Landrat Edgar Wolff öffentlich gewürdigt. Für musikalische Unterhaltung und Verpflegung ist gesorgt. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Von Freitag, 27. September, bis Sonntag, 13. Oktober, werden in der Stadtbibliothek am Kornhausplatz selbstgestaltete Leinwände von sechs- bis zwölfjährigen Kindern mit und ohne Migrations- oder Fluchthintergrundes zum Thema „Zusammen leben, zusammen wachsen“ ausgestellt. Die Leinwände entstanden während des offenen Angebotes KiKuTiNA, der Eintritt ist frei.
Zum Tag des Flüchtlings am 27. September findet von 15 bis 19:30 Uhr in der Waldeckgemeinde ein Bildungsangebot für Menschen, die ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, statt.
Wie gewohnt findet das Ökumenische Friedensgebet statt, dieses Mal am 27. September um 19 Uhr im ODEON. Zuvor wird um 18 Uhr das Singspiel zum Thema „Die Gemeinsamkeiten in den Religionen“ aufgeführt.
Für Multiplikatoren mit Migrationshintergrund gibt es die Gelegenheit, im Haus der Jugend am Samstag, 28. September, um 13 Uhr an einem interkulturellen Kommunikationstraining teilzunehmen.
Das Haus der Familie und der Weltladen laden am Montag, 30. September, zur Verkostung von fairer Bioschokolade aus Ghana um 19:30 Uhr ein.
Im Loungebereich bei radiofips gibt es am Dienstag, 1. Oktober, um 21 Uhr die Chance, südamerikanische Rhythmen der Musiker Attila Vural und Isam Shehade zu genießen.
Jugendliche können ihr Talent am Mittwoch, 2., und Freitag, 11. Oktober, jeweils 16 bis 20 Uhr in der Kunsthalle, mit Unterstützung eines Workshopleiters in den Bereichen Poetryslam, Streetdance, Rap und Kunst zeigen.
Frauen mit Zuwanderungsgeschichte der Göppinger Schreibwerkstatt lesen am Mittwoch, 2. Oktober, in der Stadtbibliothek um 20 Uhr Lyrik und Kurzprosa aus ihrem neuen Buch.
Am Tag der offenen Moschee am Donnerstag, 3. Oktober, ab 14 Uhr können Besucher wie bisher Moscheen ohne Anmeldung besuchen. Erstmalig wird eine interreligiöse Bustour mit drei Stationen – ATIB-Moschee, Jüdisches Museum und Villa Butz (Buddhismus) – mit Voranmeldung am 3. Oktober um 14 Uhr angeboten.
Lokale Poetinnen treffen sich zum Dichterwettstreit im Club Bambule am Freitag, 4. Oktober, um 20 Uhr.
Auf dem Wochenmarkt am Samstag, 5. Oktober, von 8 bis 13 Uhr kann man bei landestypischem Fingerfood mit Geflüchteten ins Gespräch kommen.
Ein interkulturelles Fest mit Folklore, Musik und Tanz, veranstaltet von fünf verschiedenen Kulturvereinen, findet um 19 Uhr am 5. Oktober in der Stadthalle statt.
Vorträge mit Gesprächen bieten Einblicke über Armenien mit Musik und Speisen am Sonntag, 6. Oktober, um 18:30 Uhr im Gemeindehaus St. Maria.
In der Stadtkirche kann man am Montag, 7.Oktober, um 18 Uhr beim Open Stage einen bunten Mix aus diversen Kunstarten von Teilnehmenden aus den Integrationskursen erleben.
Während einer Podiumsdiskussion werden Rituale und Traditionen aus christlicher und islamischer Sicht beleuchtet in der ATIB-Moschee am Dienstag, 8. Oktober, um 19:30 Uhr.
Für Mütter und Kinder gibt es am Mittwoch, 9. Oktober, ein Malwerktreff mit dem Maler Sükrü Kilinc im Haus der Jugend von 16:30 bis 19 Uhr.
Bei Living Library kann man ins Gespräch mit Menschen, die über verschiedene Projekte, Erfahrungen, Berufe, Kulturen und Länder berichten können, in der Stadtbibliothek kommen, dies bei einer Tasse Tee oder Kaffee von 16 bis 18 Uhr am Donnerstag, 10. Oktober.
Filmliebhaber dürfen sich über „Was werden die Leute sagen“ am 10.Oktober um 20 Uhr im Staufen Movieplex freuen.
Kinder unter vier Jahren können sich freuen über das Kindertheaterstück „Durch dick und dünn“ um 15 Uhr am Freitag, 11. Oktober, im Haus der Familie.
Im Rathaus am 11. Oktober um 17 Uhr kann man mit Akteuren der Stadtpolitik zum Thema Integration im Rahmen einer Podiumsdiskussion ins Gespräch kommen.
Muhsin Omurca mit seinem Cartoon-Kabarett „Integration á la IKEA“ im ODEON bietet am 11 Oktober um 20 Uhr einen spritzigen und unterhaltsamen Abend an.
Autorin Arta Ramadani kommt nach Göppingen und liest aus ihrem Buch „Die Reise zum ersten Kuss: Eine Kosovarin in Kreuzberg“ im Café am Kornhausplatz am Samstag, 12. Oktober, um 16 Uhr.
Jazz über Soul und Reggae bis hin zu den traditionellen Klängen aus Afrika bringt die kongolesische Sängerin Gasandji bei ODEON am 12.Oktober um 20 Uhr zu Gehör.
Zum internationalen Frauenfrühstück am Sonntag, 13. Oktober, im Alten E-Werk laden zahlreiche Migrantinnenvereine von 10 bis 12 Uhr ein. Das Grußwort spricht Göppingens Erste Bürgermeisterin Almut Cobet. Damit schließt sich der Veranstaltungsbogen. Weitere Informationen gibt es unter www.goeppingen.de
Hintergrund
Seit 1975 finden jährlich die Interkulturellen Wochen (IKW) in Deutschland statt. Es waren aktuelle gesellschaftliche Beobachtungen, die die großen christlichen Kirchen in Deutschland seinerzeit veranlassten, den „Tag des ausländischen Mitbürgers“, aus dem sich dann die heutige Interkulturelle Woche entwickelt hat, ins Leben zu rufen. Damit wurde eine gesellschaftliche Aussage gemacht, die in deutlichem Widerspruch zur damals vorherrschenden politischen Auffassung stand: In den 1970er Jahren wurden Migrantinnen und Migranten vor allem als „Gastarbeiter“ betrachtet.
Mittlerweile sind mehr als 500 Städte und Gemeinden beteiligt, wodurch rund 5.000 Veranstaltungen stattfinden. Alleine in Baden-Württemberg finden an 57 Standpunkten die IKW statt. Sie sind eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Der Ökumenische Vorbereitungsausschuss bereitet die IKW jährlich bundesweit vor und setzt unter anderem auch die inhaltlichen Schwerpunkte, stellt Materialien für Vorbereitungsgruppen zur Verfügung und veranstaltet den bundesweiten Auftakt.
Ein großer Teil der Organisation geht jedoch vor Ort auf Vertreter von Bündnissen zurück, zum Beispiel der Kirchengemeinden, Kommunen, Migrantenorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Vereinen, Initiativen oder interessierten Einzelpersonen. Ziel des Ganzen ist es, Vorurteile abzubauen und Ängste zu beseitigen. Die verschiedenen Kulturen sollen durch Theater, Musik, Kunst, Film, Tanz und vielem mehr zusammengebracht werden. Der diesjährige Auftakt findet in Halle (Saale) am Sonntag, 22. September, um 17 Uhr statt unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen.“ Auch Göppingen beteiligt sich und bietet von Mittwoch, 25. September, bis Sonntag, 13. Oktober, verschiedene Programmpunkte, um die Vielfalt der Bewohner kennenzulernen und Hass zu überwinden.
PM Stadtverwaltung Göppingen