Mit Demenz zu Hause leben – ein Kurs für Angehörige von Menschen mit Demenz ging zu Ende: Informationen – Austausch – Anregung – Entlastung

Das Demenz-Netzwerk Eislingen und die Seniorenberatungsstelle Eislingen / Ottenbach starteten im April 2019 mit einer Schulungsreihe für Angehörige von Menschen mit Demenz. Dabei ging es unter anderem um das Krankheitsbild Demenz, die Diagnostik und mögliche Therapien. Ziel des Kurses war es, Verständnis und Wissen zur Krankheit zu vermitteln, Erfahrungsaustausch anzubieten, Entlastungsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie zu erläutern, was man alles zur Selbstpflege tun kann. 

In Deutschland leben etwa zwei Drittel aller Menschen mit Demenz zuhause und werden in der Regel von ihren Angehörigen betreut und gepflegt. Für die häusliche Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz gibt es keine Patentrezepte, aber Fakt ist, je besser die Angehörigen informiert sind, desto leichter können sie auch mit schwierigen Verhaltensweisen und  Erkrankungssymptomen wie Erinnerungslücken, Unruhe oder Stimmungsschwankungen, umgehen. Oftmals ist das Zusammenleben mit einem an Demenz Erkrankten für seinen Angehörigen schwer und kräftezehrend. Man ist in Trauer, zum einen um einen nahe stehenden Menschen, der sich durch die Erkrankung stetig verändert hat, aber zum anderen auch, weil sich die eigenen Wünsche, Zukunftspläne und Bedürfnisse vielleicht nicht mehr erfüllen. Als Angehöriger ist man, je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, hin und hergerissen zwischen der Pflege des Kranken, aber auch der Selbstpflege, denn eine „rund um die Uhr“- Versorgung fordert und belastet einen psychisch sehr stark. Für sich selber sorgen heißt, den fürsorglichen Blick auch immer wieder auf sich selber zu richten um  körperlich und seelisch gesund zu bleiben. Wichtig  dabei ist, seine sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten und weiterhin seinen Interessen und Hobbys nachzugehen.

Auf was die Referentin, Frau Schneider (Foto),  immer wieder hinwies ist, dass die Belastung der Pflege unbedingt auf mehrere Schultern verteilt werden sollte. Für Menschen, die in der Betreuung sind ist es sehr wichtig, sich durch Schulungen, Gespräche und Beratung zu informieren um sich dadurch dann im Alltag mit ihrem Erkrankten sicherer zu fühlen. Dort setzt das Angebot des Demenz-Netzwerks Eislingen und der Seniorenberatungsstelle Eislingen / Ottenbach an.

Trotz vieler schwieriger Situationen, die sich aus dem Pflegealltag ergeben, berichten die Teilnehmer des Kurses immer wieder von schönen und heiteren Erinnerungen, die unvergesslich bleiben. Sei es ein Rückblick auf eine gemeinsam verbrachte Zeit, eine Geste der Dankbarkeit oder ein Lächeln von ihrem zu Betreuenden.

Dadurch, dass die Teilnehmer dieses Kurses meist die gleichen oder ähnlichen Erfahrungen gemacht haben, konnten sie sich in dem geschützten Rahmen über ihre Situation und die Schwierigkeit der Betreuung austauschen und wussten sich verstanden. Sie gaben sich gegenseitig Halt und Zuversicht, da sie die Erfahrung gemacht haben, mit „ihrem“ Thema nicht allein zu sein. Auch wenn jede Entscheidung persönlich und unter Abwägung der individuellen Situation getroffen werden muss, konnte dieser Kurs sehr viel Unsicherheit im Umgang mit den Erkrankten nehmen. Die Gerontologin gab dazu viele hilfreiche Informationen und praktische Tipps, die sehr hilfreich waren.

Alle Teilnehmer sind sich einig, dass diese Schulung für sie eine tolle und wichtige Bereicherung ihres bisherigen Wissens zum Thema „Demenz“ war und können diese, für sie kostenlose Schulungsreihe nur wärmstens weiterempfehlen.

 

PM Stadtverwaltung Eislingen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/soziales/94082/

Schreibe einen Kommentar