Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen des Kreisjugendamtes im Landkreis Göppingen kamen am Mittwoch, 15. Mai, rund 160 Fachleute aus den Bereichen Medizin, Gesundheitsförderung, Ehrenamt, Pädagogik, Politik, Psychotherapie und Jugendhilfe im Haug-Erkinger-Festsaal in Rechberghausen zusammen.
Im Fokus der Veranstaltung stand neben den informativen Fachvorträgen vor allem auch der fachliche Austausch zwischen den verschiedenen Fachbereichen und Netzwerkpartnern der Frühen Hilfen. Nach der Begrüßung der Gäste durch die Netzwerkkoordinatorin der Frühe Hilfen Vanessa Thierer und den Sozialdezernenten Rudolf Dangelmayr startete der Nachmittag mit dem ersten Fachvortrag zum Thema Resilienz. Neben der Bedeutung der Resilienz als seelische Widerstandskraft zeigte Referent Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff auch konkrete Möglichkeiten auf, wie Fachkräfte und Eltern Resilienz fördern und somit Kinder beim gesunden Aufwachsen unterstützen können. Ebenso machte er deutlich, dass der wichtigste Schutzfaktor für eine gesunde seelische Entwicklung mindestens eine stabile emotionale Beziehung zu einer (primären) Bezugsperson ist. Nach einer kurzen Pause folgte der zweite Fachvortrag. In seinem Vortrag zum Thema Epigenetik brachte Wissenschaftsautor Dr. Peter Spork den anwesenden Gästen die Zusammenhänge zwischen Genen, Generationen und Gesundheit näher und erklärte anschaulich, warum Gesundheit kein Zufall, sondern ein fortwährender Prozess ist. Ebenso verdeutlichte er, dass sowohl Eltern und Freunde, als auch Pädagogen, besonders in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren des Kindes einen tiefen Einfluss auf das gesamte spätere soziale Verhalten eines Menschen und auf seine Physiologie haben.
Die Vorträge, welche sich hervorragend ergänzten, boten den anwesenden Gästen viele Anknüpfungspunkte für ihre Arbeit.
Nach diesen beiden spannenden und sehr informativen Vorträgen bot sich den Gästen bei Musik und Snacks die Möglichkeit für einen gemeinsamen Austausch. Diese Gelegenheit wurde von den verschiedenen Partnern des Netzwerks Frühe Hilfen auch intensiv genutzt.
Geplant und organisiert wurde die Veranstaltung vom Kreisjugendamt, Koordinierungsstelle Frühe Hilfen. Finanziell unterstützt wurde der Fachtag von der Bundesstiftung Frühe Hilfen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Landkreis Göppingen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.fruehe-hilfen-gp.de.
Hintergrundinformationen: Die Frühen Hilfen sind Ansprechpartner für alle Schwangere, Mütter, Väter und andere Familienangehörige mit Kindern bis zum 3. Lebensjahr sowie für Fachkräfte, Kommunen und Netzwerkpartner im Landkreis. Insbesondere setzen sie dort an, wo es in Familien aufgrund unterschiedlicher Faktoren zu belastenden Lebenssituationen kommen kann und unterstützen diese Familien präventiv und niederschwellig. Ziel der Frühen Hilfen ist es, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern, die Erziehungs- und Beziehungskompetenz von Eltern zu stärken und Risiken für das Kindeswohl zu reduzieren und zu vermeiden.
Die Koordinierungsstelle Frühe Hilfen im Kreisjugendamt arbeitet nah an den Bedarfen der Kommunen und ist flächendeckend für den ganzen Landkreis Göppingen zuständig.
PM Landratsamt Göppingen Kreisjugendamt