„Die Lösungen liegen auf dem Tisch; sie müssen nur angepackt werden“ Erfolgreiche Gesprächsreihe der Trägerorganisationen um die Aktion Hoffnung

Die Aktion Hoffnung zieht eine positive Bilanz zu ihrer entwicklungspolitischen Gesprächsreihe, die in diesem Jahr in der Region Göppingen stattgefunden hat. Unter dem Motto „Die Welt FairBessern – aber wie?“ diskutierten hochkarätige Referentinnen und Referenten vor insgesamt knapp 500 Besucherinnen und Besuchern, wie wir zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums der Welt kommen und was wir als Einzelne dazu beitragen können.

Konkret wurde unser Umgang mit Kleidung diskutiert, über das Verhältnis von Europa und Afrika nachgedacht und grundsätzlich die Frage gestellt, ob und wie ein gutes Leben ohne Wirtschaftswachstum möglich sein kann. Der Vorstand der Aktion Hoffnung, Anton Vaas: „In allen Diskussionen wurde deutlich, dass wir global vor enormen Herausforderungen stehen, dass wir aber sehr wohl zu einer Lebensweise kommen können, die unseren Planeten nicht überfordert und gleichzeitig zu einer gerechteren Verteilung des vorhandenen Wohlstands führt. Im Namen des Vorbereitungsteams bedanke ich mich bei allen Referentinnen und Referenten für ihre wertvollen Impulse.“

Ein Abend war der textilen Kette gewidmet. Hier herrschte Einigkeit darüber, dass der Trend zu immer schneller wechselnden Moden und immer schlechterer Qualität bei Kleidung verheerende Folgen hat.

Christiane Schnura von der Kampagne für Saubere Kleidung: „Durch fast fashion wird immer mehr immer schlechtere Kleidung produziert. Wir produzieren also mit immer höherem Aufwand Baumwolle, die noch immer mit beachtlichen ökologischen und sozialen Folgekosten weiterverarbeitet wird und werfen die Kleidung nach kurzer Zeit oft wieder achtlos weg.“ Dies hat laut Andreas Voget vom Dachverband FairWertung auch zur Folge, dass die gespendete Kleidung am Ende der textilen Kette oft nicht mehr zu verwerten sei.

Dass wir höherwertige und länger haltbare Dinge kaufen und insgesamt weniger konsumieren müssen, ist die Überzeugung von Niko Paech und der BUND-Landesvorsitzenden Dr. Brigitte Dahlbender. Beide plädierten zum Start der Reihe in Uhingen für eine Abkehr von der Wachstumsideologie. Niko Paech:

„Die Klimaziele sind nur zu erreichen, wenn wir unseren Energieverbrauch erheblich reduzieren. Dies kann nur gehen, wenn wir weniger produzieren und weniger konsumieren. Wir brauchen hier ein drastisches Umsteuern.“

Einschneidende Forderungen gab es auch in der letzten Diskussionsrunde zur Frage, wie es zwischen Afrika und Europa zu einem Verhältnis auf Augenhöhe kommen könne. Dazu brachten Staatsministerin Theresa Schopper, Boniface Mabanza (Kirchliche Stelle Südliches Afrika), Veye Tatah (Chefredakteurin Africa positive) sowie Prof. Franz-Josef Radermacher (Marshall-Plan mit Afrika) ihre Ideen und Vorstellungen mit.

Die vier Referentinnen und Referenten waren sich einig, dass das große Potential Afrikas zu wenig gesehen würde. Dies bezieht sich auch auf eine junge und oft gut gebildete Generation, die kreativ an neuen Ideen für ihre Länder arbeite. Angesichts der Bevölkerungsentwicklung sei es aber von großer Bedeutung, Entwicklungen in Gang zu setzen, die sowohl die Ernährung der Bevölkerung sicherstellten als auch Einkommen vor Ort generieren würden.

Dies verhindere letztlich eine Abwanderung von Eliten in Richtung Europa und Amerika. Einen weitgehenden Vorschlag präsentierte Prof. Dr. Radermacher: Mit großen Solaranlagen in den Wüsten Afrikas könnte Wasserstoff erzeugt werden, der für eine CO²-neutrale Energieversorgung großer Bevölkerungsteile in der Welt sorgen könnte.

Die entwicklungspolitische Gesprächsreihe wird getragen vom katholischen Dekanat Göppingen-Geislingen, der Stadt Göppingen, dem BUND Unteres Filstal, dem Weltladen Göppingen, der katholischen und evangelischen Erwachsenenbildung, der Eine-Welt-Regionalpromotorin und dem -promotor der Regionen Stuttgart und Ulm, der KAB Bezirk Hohenstaufen, dem BDKJ Göppingen-Geislingen sowie dem Caritas-Zentrum Göppingen. Initiatorin der Reihe ist die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart.

Hinweis: Die Aktion Hoffnung ist eine kirchliche Hilfsorganisation der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Seit mehr als 50 Jahren unterstützt sie durch finanzielle Hilfen Entwicklungshilfeprojekte und Bildungsvorhaben ihrer katholischen Mitgliedsverbände und Kirchengemeinden in aller Welt. Zur Finanzierung der Arbeit sammelt die Organisation gebrauchte Textilien und vermarktet diese nach den im Dachverband FairWertung geltenden entwicklungspolitischen und ökologischen Kriterien. Als eine der größten katholischen Sammelorganisationen in Deutschland übernimmt die Aktion Hoffnung eine Vorreiterrolle in der ethischen Ausrichtung ihrer Sammelaktivitäten.

 

PM Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V.

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