Landesweite Aktion der baden-württembergischen Aidshilfen zum Internationalen Frauentag am 08. März.
Ein Viertel der Menschen mit HIV in Baden-Württemberg sind Frauen. Dennoch hält sich der Irrglaube, dass HIV nur ein Thema für Männer ist, die Sex mit Männern haben. Schnell wird eine mögliche HIV-Infektion beim Arztbesuch übersehen, so bleibt HIV bei Frauen oft lange unbemerkt. Die Deutsche AIDS-Hilfe veröffentlichte vor Kurzem einen Leitfaden für Gynäkolog*innen, um frühe Diagnosen und einen schnellen Behandlungsbeginn zu fördern. Jede dritte von rund 700 HIV-Diagnosen jährlich bei Frauen in Deutschland, erfolgt erst im Stadium Aids oder wenn bereits ein schwerer Immundefekt vorliegt. Mehr als 1.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland, da sie nichts von ihrer HIV-Infektion wissen.
Die Aidshilfen in Baden-Württemberg nutzen den internationalen Frauentag, um an Infoständen Aufklärungsarbeit zu leisten. Es werden Präventionstütchen mit frauenspezifischem Infomaterial, einem Femidom und einem Kondom verteilt. Auch bei Gynäkolog*innen werden die Tütchen ausgelegt, um möglichst viele Frauen zu erreichen.
„Noch immer mangelt es an Informationen und dem Zugang zu erschwinglichen Verhütungsmitteln speziell für Frauen“, so Maike Biewen, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg. „Nur wenige Frauen wissen beispielsweise von der Existenz von Femidomen, welche im Vergleich zu Kondomen, der Frau selbst die Möglichkeit geben sich zu schützen. Leider sind Femidome aktuell kaum in Drogeriemärkten oder Apotheken erhältlich. Hier wünschen wir uns dringend ein stärkeres Bewusstsein für die Belange der Frauen“, sagt Biewen.
PM AIDS-Hilfe Baden-Württemberg e.V.